Ein beispielloser Sommer

21. September 2025

 

fotoGerade erst war der meteorologische Herbstanfang und heute nun ist der letzte Tag des Sommers, der sich gestern und vorgestern noch mit zwei herrlichen Spätsommertagen und -abenden wirklich grandios bis zum nächsten Jahr verabschiedete. 

Ein verregneter Sonntag und ein voraussichltich pünktlich zur Herbsttagundnachtgleiche morgen einsetzender Temperatursturz macht dem nun ein Ende und ist die Gelegenheit, bei verringerten Draußenaktivitäten wieder im Fotofundus zu stöbern. 

Aus dem Fotofundus

Durchaus geteilter Meinung sein lässt sich über die Ästhetik oder »Schönheit« der ungewöhnlich vielen Hochhäuser in Frankfurt. Mir fällt es schwer, die Wirkung dieser Architektur auf mich ins Bild zu setzen, zumal, wie schon an dieser Stelle gelegentlich erwähnt, das an Hausfassaden Hochknipsen meistens keinen sonderlichen Reiz ergibt. 

Trotzdem kann ich mich bei Spaziergängen durch die Stadt den Eindrücken der gewaltigen Bauten nicht ganz erwehren und versuche manchmal eine Aufnahme hinzubekommen. Die Bilder gehen dann wie auch das hier gezeigte, ansonsten auch zum heutigen Wetter passende, für gewöhnlich in die Rubrik Stadt auf den Fotoseiten ein.

Dorfrummel

Traditionell zu dieser Zeit im Jahr findet auch wieder die Zeltkerb in unserem kleinen Ort statt, deren kleiner Rummelplatz dieses Jahr nun leider »ins Wasser fällt«. Das gestern aber noch vorherrschende herrliche Spätsommerwetter machte das alljährliche Aufstellen des Kerbebaums inmitten des idyllischen Freizeitpark-Ambientes unserer Gemeinde zu einem richtig schönen Erlebnis, wie die kleine Bilderstrecke vielleicht erahnen lässt. 

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Ein Rummel anderen Maßstabes ist die alljährlich ebenfalls stattfindende Herbstdippemess in Frankfurt, zu der zu kommen bisher keine Gelegenheit war. Mal sehen, ob es in der nächsten Woche noch klappt.

ÖPNV-Gegrummel

Wobei mich aktuell nicht nur für derlei Wege nach Frankfurt der Zustand des Bahn- und Nahverkehrsnetzes nachhaltig abschreckt. Ich bin mein ganzes Leben lang Bahn und ÖPNV gefahren und habe all die rein aus Kundensicht unsäglichen Zustände wie alle anderen ÖPNV-Nutzer stets erduldet. 

Wir wohnen schon fünfundzwanzig Jahre hier und haben die Lage seinerzeit nicht zuletzt auch wegen ihrer fabelhaften Verkehrsanbindung ausgewählt. Dies so nachhaltig ruiniert zu sehen, den Jahr für Jahr fortschreitenden Niedergang nicht nur zu beobachten sondern auch Tag für Tag am eigenen Leib miterleben zu müssen macht mich fassunglos und traurig.

Es ist insofern tragisch als ich den ÖPNV jederzeit überall dort anderen Transportmitteln vorziehe, wo ein solches Angebot besteht. Was aber Bahn und RMV in unserer Region und ganz besonders bei der Anbindung unseres Ortes sich erlauben, ist einfach nicht mehr hinnehmbar.

Wer auf diese Transportmittel angewiesen ist, kann leider nicht anders. Ich bin es nicht und habe inzwischen ein für alle Mal entschieden, das nicht mehr mitzumachen. 

Unsere Anbindung erlaubt für gewöhnlich eine S-Bahn-Fahrt binnen zwanzig Minuten in die Stadt, der Bahnhof liegt quasi vor der Tür. Der Gedanke, das nicht zu nutzen und stattdessen mit dem Auto in die Stadt zu fahren, wurmt mich gewaltig.

Diese Entscheidung hält mich aber nun auch des öfteren davon ab, Dinge in Frankfurt zu unternehmen. Lieber nehme ich die deutlich umständlichere Route nach Mainz, parke an der Peripherie im Parkhaus und gehe lieber dort meiner Wege. Es ist eine Schande. Mal sehen, ob unsere Entscheidung für ein kleines E-Auto daran noch etwas verbessern wird. Vermutlich schon, aber es ist ein Komplettversagen, dass die Stadt Frankfurt, die Bahn und der RMV nicht zu einer autofreien oder autoarmen Innenstadt beitragen sondern im Gegenteil die Leute regelrecht davon abhalten, ihren Teil dazu beizutragen. 

Immerhin kommt die Stadt Mainz so mit ihren zahlreichen attraktiven Angeboten für Besucher zu gebührender Geltung.

Rückblick, Ausblick

Mit Ende des Sommers fällt das Resümee dazu recht dürftig aus. Wir hatten gehofft, dass nach einer Zeit der Neuorientierung ein etwas unbeschwerterer Sommer Gelegenheit zum ausgiebigeren Reisen gäbe aber das Gegenteil ist eingetreten.

Das Wetter war toll, aber wir waren hier festgenagelt und konnten nur wenig daraus machen. Ein klassisches Beispiel dafür, möglichst keine großen Pläne zu machen. Nahezu nichts, was wir uns vorgenommen hatten, ließ sich umsetzen, selbst die kurzfristigeren Dinge scheiterten und ehe wir es uns versahen ist der Sommer für dieses Jahr vorbei.

Gleich mehrere Faktoren zwangen uns ebenso überraschend wie unausweichlich dazu, teils ziemlich einschneidende Maßnahmen zu ergreifen, deren Auswirkungen noch anhalten und unsere Aufmerksamkeit, Präsenz und unser Handeln fordern.

Das restliche Jahr wird wohl weiterhin noch sehr von Dingen geprägt sein, die hier bis auf weiteres nicht näher ausgeführt werden können. Dazu müsste sich das Alles noch um einiges mehr in den Griff bekommen lassen.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob eventuell im Herbst noch Chancen bestehen, sich nochmal etwas ausgiebiger auszuklinken. Der heutige Journalbeitrag zeigt immerhin, dass mittlerweile zwischendurch immer mal Zeit für sowas ist und das ist ja auch schon ganz schön.

Bild: Frankfurt, Oktober 2024,
Summicron-M 28, Kodak Portra 400
© Ulrich Hilger





 

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