17. September 2025
Die Bezeichnung »Fahrzeug« sagt ja schon, worum es geht. Ein Auto muss fahren und ansonsten auch bei Regen oder Schnee zu gebrauchen sein. Diese Eigenschaften treffen auch auf E-Fahrzeuge zu und wer sich umschaut stellt fest, wie viel Auswahl in dieser Klasse inzwischen schon besteht.
Natürlich sind die Anforderungen im Detail bedeutend umfangreicher und nicht wenige missbrauchen Fahrzeuge obendrein als Statussymbol, was zu haarsträubenden Verhältnissen auf unseren Straßen führt.
Jenseits aller Eitelkeiten ist es mit Blick auf die mittlerweile zweifellos bestehende Alltagstauglichkeit von E-Fahrzeugen ein Rätsel, wie viele Verbrenner als Neufahrzeuge weiterhin verkauft werden und kann auch nicht mit Reichweitenangst oder einem vorgeblichen Mangel an Ladesäulen allein erklärt werden. Zugegeben, ein Stellplatz mit Lademöglichkeit auf eigenem Grundstück ist nicht jedem geschenkt, jedoch ist auch dessen Fehlen allein kaum den weiteren Verzicht auf echte Innovation im Straßenverkehr wert.
Schon eher die Preise. Aber wenn ich mich so umsehe, dürfte die große Zahl an in den Straßen herumfahrenden solchen Fahrzeugmonstern zeigen, dass es Autokäufern weniger an Geld als an Verstand mangelt.
Das hier gezeigte Foto, wahllos auf einem Supermarktparkplatz entstanden, während wir zum Einkaufen unser Fahrrad anschlossen, ist ein alltägliches Beispiel: Alle müssen mit dem SUV die fünfhundert Meter zum Einkaufen fahren und dann dort die Landschaft zuparken. Dabei sehen die Autos auf den ersten Blick ganz normal aus, sind aber allesamt in ihren Dimensionen eine bis zwei Nummern zu groß. Sie sind auf einen extrabreiten "Mutter und Kind" Stellplatz angewiesen, wenn deren Fahrer überhaupt noch aus dem Auto gelangen will. Auf einen normalen Platz wie ganz rechts im Bild passt es schlicht nicht hin, jedes neben einem solchen Fahrzeug parkende "normale" Auto hat ebenfalls keinen Platz mehr zum Ein- und Aussteigen.
Und solche Fahrzeuge haben häufig obendrein noch ein »E«-Kennzeichen, weil sie als Plug-In-Hybrid zehn Meter elektrisch fahren können, bevor sich der 450-PS-Verbrenner für den Kickdown an der Ampel zuschaltet.
Wobei die vielen Neufahrzeuge wohl eher auf die Beliebtheit von Leasing- und Finanzierungsangeboten und nicht so sehr auf die Solvenz ihrer Fahrer hindeuten. Wenn das stimmt darf gefragt werden, ob eine Leasingrate von 200 Euro im Monat für einen elektrischen Corsa eine Hürde darstellt, wo der handelsübliche Automobilkunde hierzulande für unter 400 Euro im Leasing gar nicht erst ins Autohaus zu kommen scheint. Nicht wenige zahlen mehr für Zeitungsabos als die Nutzung eines E-Autos kosten würde.
Vollkommen überflüssig ist jedenfalls der nicht enden wollende Streit über das sogenannte »Verbrenner-Aus«. Politiker jeglicher Couleur scheinen sich in der Produktion von heißer Luft zum Thema besser zu gefallen als mit Taten zum Erfolg des E-Autos beitragen zu wollen. Eine Folge unseres Systems, das öffentliche Aufmerksamkeit anstelle von echten Errungenschaften belohnt. Da hilft nur abschalten, wegschauen, ignorieren.
Was auch auf unsere Medienlandschaft zutrifft, die es in der Berichterstattung versäumt, jenen Errungenschaften gegenüber der heißen Luft den Vorzug zu geben. Jede noch so heiße Luft lässt sich eben auch einfacher zur nächsten auflagen- und quotensteigernden Sensation hochstilisieren, bevor dann das Kurzzeitgedächtnis der zahlenden Kunden ohnehin wieder von neuen »Sensationen« belegt wird.
Hier bei uns hat das Verbrenner-Aus genau jetzt stattgefunden. Ein zuvor schon erwähnter Opel Corsa Electric wird bald 80 oder 90 Prozent unserer Fahrten übernehmen, das Fahrzeug muss nur noch demnächst bei Opel vom Band laufen. Übrigens leider nicht hier um die Ecke in Rüsselsheim sondern offenbar in Saragossa, wie ich las, aber immerhin nicht im fernen Asien.
Ja, ich weiß, unser VW-Bus hat immernoch einen Dieselmotor. Aber ich würde sofort ein Campingmobil nehmen, das elektrisch fährt. Es müsste für uns also einfach ein Auto geben, das einen Elektromotor sowie dieselben Eigenschaften hat, wie unser VW-Bus. Das müsste die deutsche Autoindustrie doch hinkriegen, oder?
Jeder Hersteller, der meint, weiterhin Verbrenner produzieren zu müssen, darf sich auf alle Fälle derweil auf den nahenden Konkurs einstellen und sich überlegen, was er mit verbliebenen Verbrennerfahrzeugen macht. Wahrscheinlich finden sich noch Abnehmer in Afrika. Dazu müssen die Fahrzeuge lediglich hierzulande Kandidaten für eine Verschrottung sein und dafür wird die E-Mobilität auch ohne verordnetes »Verbrenner-Aus« von ganz alleine sorgen.
So richtig realer Durchschnitt ist Dein Foto aber nicht... Audi, Porsche, BMW, Mercedes.... Alles mehr oder weniger "Premium" Marken. Ich vermisse den 4er Golf, den Peugeot 206, Seat Alhambra/ Ford Galaxy. Das mit dem Geld ist da schon eher ein Ding. Ich habe Monatlich 2000 Euro "raus"- etwas über 17€ die Stunde. Dafür Suche ich Risse in Gasflaschen- im 2 Schicht System. Aktuell fahre ich einen 2020er Citan 1,5D mit 80PS- Zweisitzer mit Laderaum. Des Hauses wegen, was meine Lebensgefährtin und ich bewohnen. Übrigens gehöre ich hier im Landkreis zu den "besser" Verdienenden. Wie viele Menschen habe auch ich ein Modell- wie das mit den Autos laufen muss: mit max 75000km auf der Uhr kaufen, 5 Jahre abzahlen und dann wenn die Kiste noch gut in Schuss ist noch ein 2 Jahre weiter fahren... dann kommt der nächste Gebrauchte. da ich einen Weg zur Arbeit fast glatt 40km brauche fahre ich im Jahr fast 28000km im Jahr. Das Auto ist für 25000 versichert. Im Sommer nehme ich dann gern meine Brixton Rayburn- ein 125er Leichtkraftrad. Monatlich gebe ich etwa 200€ als Rate für das Auto aus... Meine Lebensgefährtin bezieht schon Altersrente- Als ehmalige Beschäftigte in der DDR- Landwirtschaft mit allen Extras knapp 2000 Euro. Ich müsste im Monat 400 Euro für ein E- Auto ausgeben, oder ich finanziere es über 10 Jahre: wenn dann aber der Akku vorher aufgibt, habe ich mit "Zitronen" gehandelt. Und mit dem Aufgeben des Akkus ist zu rechnen- schon allein, wenn man die notwendigen Ladezyklen bedenkt. Als Zweitwagen haben wir einen alten Citroen C3- den braucht die Frau an meiner Seite zum Einkaufen und für den 560€ Job- letzterer ist für unsere Urlaubskasse und für Baumaßnahmen an Haus und Scheune...
So wie mir geht es vielen Menschen. Klar könnte ich einen alten Renault Zoe kaufen und dann den Akku mieten- bei den km die ich fahren muss, ist das dann genauso teuer wie der CVitan- nur das ich mit dem ZOE nichts anfangen kann, weil ich dort keine Zementsäcke und andere Materialen einladen kann.
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