Wehmut

27. August 2025

 

fotoEs ist ein warmer Tag im Spätsommer, das Thermometer zeigt Abends noch 29 Grad im Schatten. Draußen sind graue, dunkle Wolken aufgezogen und Gewitterdonner rollt mit schärfer werdenden Windböen heran, während ich nach langem einmal wieder die Zeit finde, im Arbeitszimmer in Ruhe am Rechner zu sitzen.

Es sind wettermäßig vielleicht schon die letzten Tage dieses Sommers, der phänologisch auch damit vorbei geht, dass milde Luft dauerhaft von kälteren Strömungen aus nördlichen Richtungen abgelöst wird. 

Inzwischen fallen erste Tropfen eines Gewitterregens und ich denke bei offenem Fenster mit Wehmut an die Sommer, die hinter uns liegen. Schon bald wird auch dieser dazu gehören, aber bis es so weit ist, dürfen das Rauschen des Windes in den großen Bäumen um uns herum und das ferne Donnergrollen noch als majestätische und magische Momente mitgenommen werden auf diesen Weg in den nahenden Herbst.

Gerade hatten wir noch unseren Nachmittagsspaziergang über die umliegenden Felder absolviert und saßen ein wenig beisammen, um dem Naturschauspiel beizuwohnen, bevor ich diese Zeilen begann. 

Was war das für ein Sommer. Für uns beispiellos in vielerlei Hinsicht und mit einigen einschneidenden Ereignissen behaftet, die unsere ganze Kraft forderten. Das geht nun schon seit einem Jahr so, seit im letzten Sommer ein wahres Trommelfeuer an unheilvollen Begebenheiten einsetzte. Wir hoffen noch, dass es auf absehbare Zeit nun gelingt, wieder in gewohntere und ruhigere Bahnen einzuschwenken. Vielleicht gelingt es mir auch, manche der Dinge in Worte zu fassen, aber einstweilen ist es ersteinmal schön, einfach hier zu sein.

Mir fällt auf, dass hier im Journal die Titelseite vermutlich noch nie einen so großen Zeitraum umfasste. So wenige Beiträge sind gelungen in dieser Zeit. So richtig glaube ich noch nicht daran, dass sich das schnell ändern lässt, aber es tut gut, gerade einmal wieder etwas mehr ins Journal schreiben zu können.





 

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