7. April 2025
Wegen der fortwährenden Berichterstattung über Zollforderungen des amerikanischen Präsidenten fragte ich mich gerade, ob ich amerikanische Produkte kaufen würde, wenn sie wegen Gegenzöllen beispielsweise 20% teurer wären.
Dabei musste ich erst einmal überlegen, ob ich überhaupt amerikanische Produkte verwende. Abgesehen von möglicherweise in Haushaltsgeräten verbauten Elektrobauteilen, die vielleicht aus den USA kommen, fielen mir nur drei Dinge aus den USA ein. Ein E-Bike von Specialized, ein Mac Book Air und ein iPhone.
Alle drei Produkte gefallen mir sehr, sonst hätte ich sie nicht erworben. Dennoch ist es ganz einfach. Muss etwas davon ersetzt werden, erfolgt ein Vergleich, welche anderen Angebote es zu diesem Preis gibt und das passendste Gerät gekauft. Ziemlich wahrscheinlich wird es dann kein amerikanisches Produkt sein, wenn der Preis nicht angemessen ist und damit ist die Sache dann erledigt.
Aus meiner bzw. der Sicht von Konsumenten also kein Grund zu solchem Theater um Zölle.
Eine andere Sache ist ein womöglich drohender Arbeitsplatzabbau in Deutschland zugunsten entsprechendem Aufbau in den USA, sofern Firmen das tun, was der amerikanische Präsident sich vorstellt.
Allein: Als Firma täte ich mich schwer, in den USA Infrastruktur aufzubauen. Die jetzige Regierung handelt hochgradig erratisch, ist ihren Partnern gegenüber weder fair noch loyal, es herrscht Rechtsunsicherheit, Willkür und Vetternwirtschaft. Wer möchte da investieren oder 'Deals' schließen?
Tatsächlich stehen angeblich 50 Länder an um Zollerleichterungen auszuhandeln. Von 'wollen' kann da aber keine Rede sein, vielmehr ist es ein Zwang: Die USA machen uns ein Angebot, das wir nicht ablehnen können. Wollen wir uns dieser Art von Zwang beugen um dann immer neuen Drohungen mit immer neuen Zugeständnissen stattzugeben?
Ich würde es vorziehen, wenn die europäischen Länder ersteinmal abwarten würden. Drei Monate nichts tun. Währenddessen zahlen amerikanische Verbraucher höhere Preise, die Inflation in den USA steigt und wir schauen mal, ob sich ansonsten viel ändert. Unterdessen vielleicht erst einmal ganz entspannt ein Eis essen.
Deutschland als Produktionsstandort sucht doch schon seit Jahrzehnten immer wieder einen neuen Vorwand, im Inland Arbeitsplätze abzubauen, nur, um am Ende festzustellen, dass Qualitätsarbeit und Marktführerschaft unter Arbeitsbedingungen wie in Russland, Liberia oder Bangladesh nur schwierig zu erreichen sind.
Am Ende ist das Produkt für amerikanische Firmen und Konsumenten eben teurer, aber in vielen Fällen nicht austauschbar und so entsteht der Schaden eher in den USA.
Thank you, Mr. President.
Darüber was richtig ist, und was nicht rätseln wohl alle. Unser Problem: machen wir nichts werden uns andere vielleicht abhängen. EUROPA muss sich wehren, nicht Deutschland oder Frankreich etc. Europa!!! Technologisch brauchen wir die USA nur auf IT- Ebene, egal ob Windows, IOs,Google, Nvidia, Apple. (militärisch lasse ich hier mal weg). Mein Linux läuft ohne USA, aber kein Smartphone in Europa... Auch mein Google Pixel7 nicht.
Darüber was richtig ist, und was nicht rätseln wohl alle. Unser Problem: machen wir nichts werden uns andere vielleicht abhängen. EUROPA muss sich wehren, nicht Deutschland oder Frankreich etc. Europa!!! Technologisch brauchen wir die USA nur auf IT- Ebene, egal ob Windows, IOs,Google, Nvidia, Apple. (militärisch lasse ich hier mal weg). Mein Linux läuft ohne USA, aber kein Smartphone in Europa... Auch mein Google Pixel7 nicht.
Das vorgebliche Ziel der amerikanischen Zölle ist das Handelsdefizit auszugleichen. Das ist aber nicht etwa durch unfaire Eingriffe wie z.B. Subventionen entstanden sondern durch fairen Wettbewerb. Vielmehr sind die amerikanischen Zölle eine Wettbewerbsverzerrung zugunsten amerikanischer Industrie, ungeeignet, jenes Defizit auszugleichen.
Es ist m.E. aber abzuwarten, wie sich diese Verzerrung tatsächlich auswirkt und ob nicht die USA die größeren Nachteile erleiden, wenn wir erst einmal nichts tun. Es dürfte den amerikanischen Präsidenten maximal irrieren, wenn Europa dessen Zollgehabe einfach eine gehörige Zeitlang ignorierte um dann gelegentlich gelangweilt nachzufragen: 'War da was?'
DAS würde uns in eine Position der Stärke bringen und die Diskussion verschieben weg von immer höheren Zöllen und hin zu der Frage, was sich eigentlich ändern muss. Ein Handelsdefizit der USA in Europa erfordert nach meinem Dafürhalten nämlich Produkte, die im europäischen Markt nachgefragt werden und da sehe ich aus rein subjektiver Sicht ausser Macs und iPhones nicht so viel.
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