1. März 2025
Fast geschafft. Januar und Februar liegen hinter uns, mit dem März ist heute der letzte Wintermonat angebrochen. Noch drei Wochen bis zum Frühlingsanfang. Wenn das nicht Grund zur Freude ist.
Allerdings wird die Freude überschattet von nie dagewesenen Vorkommnissen in den USA. Vor laufenden Kameras wurde gestern Präsident Selenskij vom amerikanischen Präsidenten und seinem Vize mit vollkommen absurden Vorwürfen konfrontiert, beschimpft und anschließend aus dem Weißen Haus geworfen.
Und seien die Aussagen der USA inhaltlich auch noch so abwegig, ist es vielmehr die ungeheurliche Art und Weise, wie im Weißen Haus mit dem Ukrainischen Präsidenten live vor der Weltöffentlichkeit umgesprungen wurde, die verstören muss. So etwas hat sich bislang noch niemand irgendwo erlaubt. Noch nicht einmal Länder mit gewissermaßen kulturell eigentümlichen Gepflogenheiten wie etwa Russland, Iran oder Nordkorea behandelten Staatsgäste jemals auf diese Weise.
Gerade erst haben die USA im Weltsicherheitsrat mit einer russlandfreundlichen Resolution den Boden bereitet. Was passiert als Nächstes? Werden nun die damit nicht mehr per 'Deal' vereinnehmbaren Bodenschätze des Landes gewaltsam ausgeplündert, womöglich Hand in Hand mit den neuen Freunden in Russland?
"Wenn man denkt, indem man seinen Gast quer durch den Raum anschreit, zeige man Stärke, liegt man falsch. Wenn man denkt, man sollte Ländern einen Gefallen tun, die einen in Wahrheit zerstören wollen, liegt man falsch. Was Russland gegenüber den USA vor allem tut, ist unsere Technologie zu stehlen und unsere Infrastruktur zu hacken. Was die USA gerade tun ist, eine seit 80 Jahren bestehende Allianz mit verlässlichen europäischen Partnern zu opfern, für eine Allianz mit Russland."
(der Historiker und Yale-Professor Timothy Snyder bei PBS via tagesschau)
Die gestrigen Handlungen in Washington sind im höchsten Maße abscheulich und ebenso beunruhigend.
Nurmehr zur Randnotiz gerät bei alledem, dass hier im Journal mal wieder ein wenig an der Gestaltung gedreht wurde. Erneut wurden die Schriftart geändert und im Zuge dessen kleinere Anpassungen am Stylesheet vorgenommen.
Wahrscheinlich werden hie und da noch weitere kleinere Änderungen ausprobiert, wobei stets die Maxime weniger ist mehr verfolgt wird. Wo wenn nicht bei einem solchen Journal sollte das Lesen möglichst unbeeinträchtigt von sonstigem Firlefanz geraten.
Wie immer gibt es auch wieder eine Fotografie aus dem Fundus. Dieses Mal handelt es sich um ein Bild aus Istrien von unserer Fahrt im Sommer 2023, die ganz im Norden in Savudrija, nahe der Grenze aus Slowenien kommend, begann. Unweit des dortigen Stellplatzes direkt an einem Leuchtturm fand sich mit der Havana Bar ein Etablissement unmittelbar an der Adria, dessen Lage und Ambiente sich als ganz wie geschaffen für einen gepflegten Sundowner erwies.
Quasi als Abstand zur geschilderten Lage transportiert die dort entstandene Fotografie ein kleinwenig der vielen Facetten eines unbeschwerten Daseins am Strand mitsamt der ganzen einfachen Dinge des Lebens, jenseits und fern aller komplizierter Verwerfungen, mit denen die Welt überall sonst aufwartet.
Der nun bald scheidende Winter war in vielerlei Hinsicht ziemlich hart und brachte Dinge mit sich, die für die Zukunft in mindestens ebensovieler Weise sehr ernste Zeichen vorausschicken. Es gilt mehr denn je, das Beste aus allem zu machen, was uns noch gegeben ist.
Das nahende Frühjahr lässt hoffentlich bald wieder andere Dinge in den Fokus geraten. Sofern die Gesundheit mitspielt, wollen wir neben allerlei Draußenaktivitäten wie beispielsweise mehr Radfahren recht bald auch wieder mehr unterwegs sein. Und der Fotoapparat darf und wird bei alledem auch nicht fehlen.
Zeit für Zuversicht inmitten der Zeitenwende.
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