30. August 2024
Das Musuemsuferfest in Frankfurt lockt alljährlich Ende August mit kilometerlangen Reihen aus Musikbühnen, Freßbuden und Verkaufsständen entlang der Ufer zu beiden Seiten des Mains tausende Besucher an.
Die Palette der Produkte und Leistungen umfasst auch nicht so alltägliche Angebote. Spätestens, wenn sich im Vorbeigehen gleich neben dem "Schoppe Treff" der "Gang Bang" Stand findet, ist näheres Hinsehen angesagt.
Auf Fragezeichen folgt das Aha-Erlebnis: Unter dem Namen firmiert offenbar ein Tätowier- und Piercingstudio. Ob es am Namen oder dem Angebot liegt bleibt offen, die Weise, wie der Ort von einem Gewimmel an Kunden umschwärmt wird, zeigt jedenfalls das hohe Interesse. Ist ja auch praktisch: Da kann man zwei Dinge auf einmal erledigen und sich beim Besuch des Museumsuferfestes gleich an Ort und Stelle eine Tätowierung mitnehmen.
Wikipedia: "Waren Anfang des 20. Jahrhunderts Tätowierungen fast nur bei Seeleuten, Soldaten oder Häftlingen zu sehen, so entwickelte sich seit den späten 1980er Jahren ein allgemeiner Trend zu Tattoos."
Vor zweiundvierzig Jahren, als man sich in die Rickmersstraße begab, um sich als bleibende Erinnerung an die Fahrenszeit in der Marine im Bremerhavener Rotlichtviertel einen Anker stechen zu lassen, hatten Tätowierungen eine andere Bedeutung. Das und ein damit verbundenes Lebensgefühl ist lang vergessen.
So lange der Trend währt, lässt sich am Gang Bang Stand live und in Farbe die verbliebene Modeerscheinung miterleben. Sex sells.
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