Zauber

14. Juli 2024

Was macht den Reiz eines Strandes aus? Daran wirken viele Elemente und nicht an jeder Stelle sind alle gleichermaßen ausgeprägt. Tendenziell sind Strände eher minimalistische Orte, die erst bei längerem Hinsehen bisweilen besondere Nuancen offenbaren.

Ein Strand kann auf einen Blick dröge, leer wirken, wenig einladend und eher nicht zum Verweilen geeignet. Derselbe Ort entfaltet dennoch denjenigen einen Zauber, die Zeit und Muße aufbringen, sich auf dessen stille Attraktionen einzulassen.

Mit einem Mal vermitteln sich dem Betrachter in einem kurzen Augenblick viele Details und erzeugen eine bestimmte Stimmung und Spannung. Was visuell alles zugleich erfahrbar ist, braucht viele Worte zur Beschreibung.

Nur an einer Seite begrenzt vom menschenleeren Ufer ergeben Himmel und See einen endlosen Raum. Der Blick verliert sich in der Ferne, nur sanft von einem vage erkennbaren Horizont geleitet.

Unbewegtes Meer, aus dem unvermittelt einzelne Wellen in Ufernähe brechen. Zwei Wellenreiter, in der Weite der Natur nur als winzige Punkte erkennbar, die just hier und jetzt bei eher 'surfunüblichem' Wetter ansonsten unbeachtet ihrer Passion nachgehen.

Einem lauernden Schalentier auf Beinen ähnlich ragt aus dem Sand die Station der Küstenwacht, deren rechteckige Strukturen und Signalfarbe in Kontrast zu den weich fließenden Formen und Farben der übrigen Szenerie treten, derweil Himmel und Meer um die drohendsten Grautöne zu wetteifern scheinen.

Von überall und nirgendwo kommendes, diffuses Licht verleiht dem Ganzen ein eigenartiges Leuchten und setzt damit der Düsternis eine vergnügte Helligkeit entgegen.

Zum Zauber einer solchen Szenerie gesellt sich der Zauber der Fotografie, die im Idealfall imstande ist, all das mit einer Aufnahme festzuhalten und zu transportieren. Wir müssen nur beobachten - es ist in uns, was wir dabei sehen - und zur rechten Zeit den Auslöser betätigen.

In den Augen der Betrachter liegt, was sie daran zu schätzen wissen. An uns, was sich in Bildern findet, die wir anfertigen.