Sommerzeit

4. Juli 2024

 

foto Der Sommer ist gerade einmal zwei Wochen alt. Einzelne sommerliche Ansätze dürfen bisher getrost als Gastspiel bezeichnet werden. Es ist wie es ist. Immerhin hier im Journal können Bilder das überbrücken und die Erinnerung an angenehmere Klimaerlebnisse aufleben lassen.

Tourismus

Stichwort Reiseerlebnisse: Gerade erst war den Nachrichten zu entnehmen, dass mehr denn je gereist wird. Die Berichte haben verschiedene Aspekte davon aufgegriffen wie beispielsweise auch die wachsenden Widerstände gegen zu viel Tourismus in bestimmten Regionen. Oder auch eine Erhebung des Statistischen Bundesamtes, nach der hauptsächlich in Ziele wie Österreich oder Italien gereist würde, Ziele, die bevorzugt mit dem Auto erreichbar seien.

Bei letzterer Aussage ist die Frage, wie sich dann die massive Zunahme des Flugverkehrs sowie der Urlaubsreisen zu fernen Zielen erklärt.

Bei aller Reisetätigkeit insgesamt scheint nach Einflüssen von Corona und dem Klimawandel zuletzt wieder Profitstreben die Oberhand zu haben. Anderenfalls könnten die von zu viel Tourismus betroffenen Regionen einfach ihr Angebot an Kapazitäten (Flüge, Hotels, Ferienwohnungen) verringern und so beispielsweise verhindern, dass in Städten wie Malaga oder Barcelona zugunsten des Angebots von Ferienwohnungen eine Wohnungsnot entsteht.

In diesem Zusammenhang ist schade, dass sich die betreffenden Proteste gegen Touristen richten und diese sich dann insgesamt nicht mehr willkommen fühlen wenn doch tatsächlich nur die betreffenden Gemeinden offenbar die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Bewohner nicht erfüllen.

Fotografie

Stichwort Reisebilder: Neulich wurde ich unterwegs darauf angesprochen, dass mir eine Kamera um den Hals baumelt wo doch die allermeisten inzwischen nur noch mit dem Handy fotografieren. Dem konnte ich nichts hinzufügen, wenn auch der Eindruck trügt, denn es gibt durchaus noch viele Zeitgenossen, die eine 'richtige' Kamera verwenden.

Bloß um den Hals werden sie eher selten getragen, die Meisten haben so Handschlaufen oder wickeln sich den Tragriemen ums Handgelenk. Manche verwenden auch diese Kameragurte, die am Boden des Apparats befestigt sind oder halten die Kamera einfach immer in einer Hand.

Für mich ist das alles nichts. Die Kamera ist nur optimal verwendbar, wenn sie um den Hals getragen wird. Die Hände sind frei, der Fotoapparat ist dennoch sofort greifbar und kann auch nicht herunterfallen.

Es sieht zwar irgendwie doof aus. Aber das ist nützlich für Fotografien in der Öffentlichkeit: Irgendwie hat es den Anschein, die Leute rundum nehmen Menschen weniger ernst, die so herumlaufen. Offenbar ein Ergebnis tief sitzender Klischeebilder, das den Kreis zum vorigen Thema schließt: Kamera um den Hals => nerviger Tourist => nicht für voll nehmen, ignorieren.

Und das läßt sich noch steigern, denn oft ist zu erleben, wie gerne Zeitgenossen jemandem ins Bild treten, der offensichtlich gerade im Begriff ist, ein Foto zu machen. Dass jemand jene Zeitgenossen im Bild haben will oder tatsächlich diese gar das eigentliche Motiv sein könnten, kommt Vielen dabei nicht in den Sinn.

Praktische Sache.





 

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