Dies und das

5. Juli 2024

 

foto So manches Gewimmel hält die eine oder andere unerwartete Begebenheit bereit, wie auch wieder die hier gezeigte Fotografie belegt. Es dürfte daher schon rein statistisch gesehen eine gute Idee sein, derlei Wimmeleien beizuwohnen wo es nur geht.

Auch, wenn derzeit der Sommer eher am Kalender als am Wetter erkennbar ist, sieht wenigstens die Prognose doch recht heiter aus. Beste Voraussetzungen also, zumindest schon einmal den Fotoapparat für die nächsten Menschentrauben bereit zu machen.

Aus dem Maschinenraum

Wie neulich erwähnt ist hier neuerdings ein Mac Book Air in Verwendung. Inzwischen ist die erste Gewöhnungsphase einer routinierteren produktiven Nutzung gewichen.

Umgewöhnung ist insbesondere bei der intiutiven Bedienung des Mac erforderlich. Erstaunlich, welche Dinge die Bedienoberfläche quasi wie von selbst umsetzt, während Windows oder Linux erst einmal irgendwo dafür eingerichtet werden wollen oder manches dort nicht geht. Vieles ist beim Mac erfreulich einfach, gewisse Umständlichkeiten von Windows oder Linux sind erst gar nicht nötig.

Bei den Apps fällt die flotte Bedienung auf, womit nicht die Rechenleistung des Mac gemeint ist sondern die Softwarebeschaffenheit. Als Beispiel für diesen Eindruck kann der Vergleich zwischen der Mac-Version von Safari und Firefox dienen. 

So manches Detail wird vielleicht demnächst noch Thema werden. Einstweilen und bis dahin lässt sich von hier aus das Mac Book Air durchaus empfehlen.

Säbelzahntiger

Gestern bei "scobel" auf 3sat war eine Diskussion darüber zu sehen, wie das Phänomen der Negativitätsverzerrung die Wahrnehmung schlechter Nachrichten verstärkt. Es wurde im Verlauf der Sendung u.a. auch thematisiert, wie der Effekt sich beim Konsum von Nachrichten oder der Nutzung von sozialen Medien und dem Internet auswirkt.  

Manches davon ist nicht neu. Ein interessanter Aspekt ist allerdings, wie Gehirn, Bewußtsein und ganz archaische Überlebensmechanismen mit in unser Verhalten "hineinfunken" und wie in Teilen diese Mechanismen nicht mehr so in unsere heutige Medien- und Kommunikationswelt passen, wie sie sich im Laufe der Evolution gebildet haben.

Die diskutierten Erkenntnisse geben Hinweise, wie ebenjene Medien- und Kommunikationswelt reguliert werden sollte, damit wir nicht Opfer unserer Konditionierung einerseits und von Personen und Instanzen andererseits werden, die diese Konditionierung zu unserem Schaden für ihre Zwecke missbrauchen.

Wölfe

Womit wir zu einem aktuellen Beispiel des Effekts aus dem vorigen Beispiel kommen. In den Medien macht zur Zeit die Geste des Fußballspielers Merih Demiral die Runde. Unstrittig dürfte sein, dass es sich dabei um einen Bezug zu den "Grauen Wölfen" handelt. Jeder kann sich ein Bild dieser Organisation, ihren Zielen und Methoden machen.

Nun melden sich fortwährend Menschen zu Wort, nehmen Bezug auf irgendwelche Aussagen anderer Menschen zum Vorfall und schaukeln sich dabei immer weiter hoch. Sogar der deutsche Botschafter in Ankara wurde einbestellt und später der türkische Botschafter in Berlin.

Inzwischen hat die UEFA den Spieler für zwei Spiele gesperrt, was gewiß den beschriebenen Effekt erneut befeuert.

Worauf es bei diesem Beispiel herausläuft: Dem unbeteiligten Beobachter kommt es vor, als fiele die Mehrheit der Akteure der zuvor erwähnten Negativitätsverzerrung zum Opfer mit der Folge, sich kollektiv schlecht oder falsch behandelt zu fühlen und der Konsequenz, an diesem Umstand Reaktionen festzumachen, die bei objektiver Betrachtung verfehlt oder überzogen wirken.

Es erscheint offensichtlich, wie sehr unsere Medien- und Kommunikationswelt gemeinsam mit unserer evolutionären Konditionierung zu Ergebnissen führen, die für keine Seite und schon gar nicht einer vernünftigen Lösung dienlich sind. Für mich ein Beleg, dass eine wie oben erwähnte Regulierung gewiss nicht schaden würde.

Aus dem Ballsport

Gerade findet ja die Fußballeuropameisterschaft statt und dennoch ist es noch nicht gelungen, im Sinne des eingangs thematisierten Ansatzes auch nur einmal ins Getümmel der Fanzonen mit ihren johlenden und jubelnden Zuschauern einzutauchen. Davon unbenommen noch ein paar Gedanken aus Anlaß des heute anstehenden Schicksalsspiels.

Mit Blick auf die letzte Weltmeisterschaft sowie die Europameisterschaft davor hat unsere Mannschaft bislang eine bemerkenswerte Steigerung erreicht. Erst recht angesichts der Querelen bis schließlich Julian Nagelsmann als neuer Bundestrainer gewonnen werden konnte.

Heute spielt im Viertelfinale Deutschland gegen Spanien.

Ohne irgendetwas an die Wand malen zu wollen, kann bei allen Steigerungen der Deutschen Mannschaft die Form der Spanier nicht übersehen werden. Von daher sollte sich schon einmal mit der vagen Möglichkeit beschäftigt werden, dass unsere Reise bei dieser EM eventuell vor der Zeit zuende geht.

So oder so wird es bestimmt ein sehenswertes Spiel, denn dazu gehören stets zwei eher ebenbürtige Gegner.  

Das Bier ist schon kaltgestellt und meine Daumen gehören natürlich unserer Equipe. Aber ich hoffe schon jetzt - auch vor dem Hintergrund des zuvor erwähnten Effekts der Negativitätsverzerrung - auch dann auf einen versöhnlichen Ausklang dieses schönen Turniers im eigenen Land, falls wider Erwarten Spanien die Oberhand behielte. 

Immerhin wußte schon Otto Rehagel: Mal verliert man und mal gewinnen die anderen.

Ausblick

Wo wir schon bei den Zitaten angelangt sind, dürfte kaum eine Feststellung zum Wochenende treffender sein als jene von Heinz Erhardt:

Das Schönste am Sonntag ist der Freitagabend.





 

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