3. Dezember 2023
Der Fotograf verstarb am 29. November 2023 im Alter von 95 Jahren in New York.
Wenn ich mir überlege, was ich empfinde, wenn ich eines seiner Fotobücher zur Hand nehme, fällt mir eigentlich nur ein: Tiefe Bewunderung. Dass er sich selbst und sein Können nie sonderlich ernst nahm, macht seinen Charakter deutlich.
“When the photograph happens, it comes easily, as a gift that should not be questioned or analyzed,” he said. Erwitt preferred not to intellectualize his profession, often stating simply that photography allowed him to pursue his interests while making a living. Magnum Photos
Vermutlich haben alle von uns bereits Fotografien von Elliott Erwitt gesehen. Sein Stil ist Inspiration für ganze Generationen von Fotografen, viele Aufnahmen von Erwitt prägen unser kollektives Gedächtnis des 20. Jahrhunderts während viele seiner Fotografien einen ganz besonderen Blickwinkel und Humor vermitteln.
Ein einzigartiger Ausnahmefotograf und -mensch ist von uns gegangen.
Irritierend ist, wie mir das als Fotografiebegeistertem und Liebhaber der Arbeiten von Elliott Erwitt bis jetzt entgehen konnte. Ein Grund dürfte sein, dass für das Zeitung Lesen bei mir oft nur am Wochenende Muße ist. Am Abend Fernsehen ist aber schon möglich, mindestens die Nachrichten und Kulturzeit sind üblicherweise während der Woche drin. Und da zeigt sich:
Magnum Photos informierte am 30.11. über X und hat einen Nachruf auf ihrem Webauftritt geschaltet. Den habe ich heute gesehen.
Am 1. Dezember veröffentlichten die FAZ, SZ, die Zeit, der Spiegel und die NZZ Nachrufe.
Obwohl es bspw. dem WDR nicht entgangen ist, war das bislang den Fernsehnachrichten von heute und der tagesschau keine Meldung wert und selbst auf Kulturzeit scheint es nicht bemerkt worden zu sein. Eine Suche auf heute.de und tagesschau.de zeigt immer noch nichts.
Wie Leben und Werk eines solchen Jahrhundertkünstlers derart ignoriert werden kann ist beschämend.
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