Fette Beute

6. August 2023

 

foto Heute las ich einen Satz, von dem ich nicht mehr geglaubt hatte, dass er einmal in unserer Medienlandschaft zu lesen oder zu hören sein würde.

Wann immer das Thema aufkam hatte ich mir so gewünscht, dass einmal jemand nachhaken würde, was da fortwährend gebetsmühlenhaft wiederholt wird. Aber nicht ein einziges Mal hat jemand das Naheliegende hinterfragt.

Und nun hat es ausgerechnet jemand unverblümt ausgesprochen, von dem man es am wenigsten erwartet hätte: Ein wohlhabender Brite. Der britische Multimillionär Singh-Watson tritt mit einer von ihm gegründeten Initiative dafür ein, dass die britische Regierung mehr gegen die Armut tut.

"Die zunehmende Armut um ihn herum macht ihn wütend. Die jetzige britische Regierung tue nichts, um den Menschen zu helfen, die sich immer hoffnungsloser in Inflation und steigende Zinsen verstrickten. Singh-Watson will das ändern und würde dafür auch gern mehr Steuern zahlen."  ... "Wenn man bei Multimillionären nur ein Prozent Steuern erheben würde, wäre das ein jährlicher Gewinn für die Steuerkasse von umgerechnet bis zu etwa 60 Milliarden Euro."

tagesschau.de vom 6.8.2023

Genau hier hört und liest man immer wieder, dass man mit einer Vermögenssteuer die Millionäre aus dem Land vertreibe. Singh-Watsons Antwort lautet ebenso einfach wie zutreffend:

"..er kennt auch die Argumente, die von den Gegnern einer Vermögenssteuer regelmäßig kommen. Nämlich dass man so die Millionäre aus dem Land vertreibe, obwohl die ja aber diejenigen seien, die erst für Arbeitsplätze sorgen. Ein Argument, das er für blanken Unsinn hält. "Man muss sich nur ansehen, was in den letzten zehn Jahren in Großbritannien passiert ist. Tatsächlich sind die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher geworden. Das Geld fließt nicht nach unten ab, sondern immer nur nach oben. Es gibt einfach überhaupt keine Fakten, die das Gegenteil belegen."

tagesschau.de vom 6.8.2023


Herr Lindner ließ sich doch aktuell öfter mit der Aussage zitieren, dass gewisse Aufwendungen auch irgendwoher finanziert werden müssten. Nun muss Herr Lindner also nur noch ausrechnen lassen, wie viele Milliarden jährlich in Deutschland mit einer Vermögenssteuer genau herausspringen. Die Größenordnung eines zweistelligen Miliardenbetrages ist ja schon durch qualifiziertes Insiderwissen gesichert.





 

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