Artikulationen

20. August 2023

Das Wochenende böte die Gelegenheit für einen Fotospaziergang, aber die Wärme lässt mich das auf ein anderes Mal verschieben und stattdessen in der schattigen Kühle zuhause den Klapprechner zur Hand zu nehmen. Das fremdsprachliche Titelwortungetüm steht dabei heute für einen weiter unten folgenden Teilbeitrag zum bedauernswerten Stand des Bloggens.

Wettersprünge

Der Sommer dieses Jahr fühlt sich an, als spiele ein Kind mit dem Jahreszeiten-Schalter. Schlagartige Umschaltung mit Temperatursprüngen von 16-24 auf 30-35 Grad von einem Tag auf den anderen. Dazwischen Dauerphasen grauen und sonnigen Wetters. Dieses Jahr interessanterweise mit für unsere Breiten eher hoher Luftfeuchtigkeit, ein kleinwenig wie in den Tropen.

Nach den Wahnsinnsgewitterzellen am Mittwoch bei uns hier im Rhein-Main-Gebiet ist es im Augenblick nun wieder so heiß, dass man es tagsüber nur kurz draußen aushält. Für Mitte der kommenden Woche sieht die Prognose den nächsten Sprung zu einer Phase mit wieder kälterem Wetter.

Auf Regen folgt Sonnenschein war früher. Heute folgen multiple Superzellen auf tropische Jetstream-Anomalien.

Aus dem Maschinenraum 1

Das Journal in seiner vorliegenden Form ist ein sehr einfach gestricktes Programm, das auf dem Server Beiträge wie diesen in Form einzelner Dateien aus einer Dateistruktur liest. Die Ablagestruktur bildet dabei die zeitliche Abfolge der Beiträge ab, indem Ordner für Jahre und Monate die Dateien mit den Beiträgen des entsprechenden Monats enthalten.

Sie liegen als HTML-Text vor, weil der eingesetzte Rich Text Editor das Geschriebene direkt in HTML umwandelt. Diese Beitrags-Texte werden mit einer einfachen Mustache-Vorlage zu einer ganzen HTML-Seite zusammengesetzt, die dann zum Client fließt und in dessen Browser zur Anzeige kommt.

Nur für die Kommentarfunktion ist ein kleinwenig Javscript mit dabei. Es sorgt auf dem Client dafür, dass ein Kommentarformular eingeblendet wird und der Kommentar zum Server gelangt. Dank der Zuschrift eines lieben Freundes konnte ein Fehler behoben werden, der Kommentare in bestimmten Fällen scheitern ließ. Danke nochmal für den Hinweis.

Aus dem Maschinenraum 2

Das Journal ist eines der ersten Programme gewesen, die auf der Grundlage von Neon entstanden, nachdem ich die Neon-Module für meine Zwecke gebaut hatte. Obwohl es bis auf die Verwendung von Mustache überhaupt keine Abhängigkeiten besitzt, ist das Journal sehr einfach und winzig im Vergleich zu dessen eigenen Vorgängerversionen wie auch erst recht im Vergleich zu gängiger anderer Blog-Software.

In der Zwischenzeit sind noch weitere Programme auf der Grundlage von Neon entstanden und es bildet sich zunehmend der Wunsch, die Struktur des Programmcodes dahingehend zu überarbeiten, was noch größere Kompaktheit verspräche. Eine Aufgabe, die  so langsam Gestalt annimmt und wohl demnächst in Angriff genommen werden wird.

Blog-Kultur

Die Leute nutzen den unlängst in 'X' umbenannten Kurznachrichtendienst Twitter, obwohl nach dessen Übernahme durch Herrn Musk die Nutzung weniger attraktiv erscheint als ohnehin schon. Sie nutzen Facebook. Sie sind auf Instagram, TikTok, Mastodon und vielen weiteren Plattformen.

Wie kommt es, dass nur wenige sich die Zeit nehmen, sich darüber hinaus zu artikulieren? Hat uns die digitale Welt wirklich gedanklich und sprachlich schon so verarmt, dass wir uns nur noch in Form von winzigen Kommunikationsschnipseln äußern? Das ist irgendwie armselig und enttäuschend.

Es wäre an der Zeit, dem eigenen Blog zu einer Renaissance zu verhelfen angesichts dieser Misere. Aber vermutlich empfinden es die meisten Menschen nicht so. Gefangen in der Feedback-Schleife und entwöhnt von lästigen eigenen Gedanken.

Ausblick

Demnächst dürfen wir uns auf das Ende des Sommerlochs freuen und auf wieder reichhaltigere Inhalte hoffen. Und vielleicht folgen den Worten dann auch wieder mehr Taten. Hauptsache, es sind die richtigen, wir werden sehen.

Wie schon einer meiner Lieblingswortakrobaten Karl Valentin zu sagen wusste: Früher war selbst die Zukunft besser.