Rückspiegel

21. Dezember 2021

 

foto Es ist nicht mehr viel übrig von diesem Jahr. Und was geht einem nicht alles durch den Kopf, wenn man wie jetzt am Jahresende einmal etwas Zeit zum Sinnieren hat. Man denkt daran, was alles war und wie es so gelaufen ist. Lange nicht alles aber manches fand auch seinen Weg hier ins Journal.

Ein Blick ins Archiv belegt zum Beispiel die anhaltende Freude an der Software-Entwickung, an Webtechnologie und vielen Themen in diesem Bereich. Während ein Teil der Technik-Gemeinde sich inzwischen anderen Technologien zuzuwenden scheint, steht bei mir Java unverändert hoch im Kurs. Wenn auch in einer für die Plattform eher untypisch minimalistischen Weise, wie sie in der Industrie kaum anzutreffen ist.

Das Tanzen ist eine weitere Sache, der wir schon einige Zeit mit Begeisterung nachgehen. Hier hat die Pandemie vergangenes Jahr große Einschränkungen gebracht bis sich dieses Jahr teilweise eine Verbesserung der Lage ergab. Für das neue Jahr ist noch nicht abzusehen, ob und wenn ja wann hier wieder ganz Normalität einkehrt.

Ja und dann ist hier natürlich wieder jede Menge an Fotografien und begleitenden Texten erschienen, was auch für das kommende Jahr so vorgesehen ist. Es mag nicht immer ganz einfach sein, Bilder mit Worten zu kombinieren, aber es macht Spaß, sich die Zeit zu nehmen und die Dinge, indem sie gar nicht erst dort landen, auf diese Weise der ansonsten immer mehr um sich greifenden Oberflächlichkeit einschlägiger 'sozialer' Netze zu entreißen.

Sowohl die Beschäftigung mit Bildern und Fotografie als auch das Verschriftlichen von eigenen Gedanken und Meinungen zu allerlei Themen verdienen gebührende Zuwendung. Sich diese Zeit zu gönnen wann immer es geht hat ebenfalls den Aspekt des Innehaltens und der Reflektion, hat aber auch etwas von einer Art Kulturgut. Gewissermaßen der Gegenentwurf zu Satzfetzen auf Twitter, Facebook, Instagram oder Tik Tok. Allein die Vielzahl dieser Plattformen auch nur von außen zu beobachten ermüdet mich zunehmend, ganz zu schweigen von den 'Inhalten'. Das eigene Journal, die eigenen Fotoseiten, ja ganz und gar die eigene Domain im Internet sind da die reinste Oase.

Die MP ist noch immer zur Generalüberholung, so etwas dauert bei Leica immer richtig lange. Gut Ding will Weile haben. Auch deshalb hat mich in puncto Fotografie zuletzt die Contax T2 oft begleitet, ein zauberhaftes Kistchen. Besonders, wenn man bedenkt, dass es seinerzeit für ein Achtel des Preises der neuen Sony A7 iV zu haben war und für eine M10-R von Leica mehr als sage und schreibe das Zwanzigfache hinzublättern wäre.

Die eine oder andere mag einwenden, dass eine Point and Shoot Kamera wie die T2 nicht mit einer A7 oder M10 zu vergleichen ist und mag damit, was den Funktionsumfang anbelangt, auch Recht haben. Was aber zählt ist doch die Qualität des Bildes, die damit zu erzielen ist und in diesem Punkt mühen sich alle bislang vergeblich, etwas der Bildqualität einer T2 vergleichbares abzuliefern.

Seit meiner Rückkehr zur Fotografie auf Film, also immerhin auch schon wieder seit mehr als sechs Jahren, fehlt mir da weiterhin überhaupt nichts, im Gegenteil, es wäre schön, wenn Hersteller wie Zeiss sich ein Herz fassen und wieder Kameras für Film fertigen würden.

Aber genug des Geredes um Fotozubehör, mehr Fotografien, bitte. Auch das ein Wunsch, der mich das ganze Jahr bereits begleitet und tatsächlich habe ich in Teilen des vergangenen und auch Teilen dieses Jahres selbst ebenfalls wenige Bilder gemacht. Aber von Dritten hat es da noch viel finsterer ausgesehen und ich bin schließlich nur ein Hobbyknipser. Ich muss mich doch sehr wundern. Wo sind all die Fotografen und Fotokollektiven abgeblieben?

Gut Licht! schonmal.





 

Copyright © Ulrich Hilger, alle Rechte vorbehalten.