12. August 2021
Gelegentlich habe ich hier schon den einen oder anderen solchen Beitrag gemacht und weiß noch nicht, ob es ein Format wäre, das für das Journal passt, aber demnächst erscheinen hier vielleicht auch mehr Kurzbeschreibungen von Ausflugsorten oder Reisezielen.
Es gibt ja viele Reiseblogs und so etwas ist hiermit nicht gemeint. Eher schon das eine oder andere Schlaglicht auf Orte sowie eigene Erlebnisse.
Der Gedanke knüpft an unsere erste Reise mit einem Wohnmobil im Jahr 2017 an. Wir hatten in den Jahren zuvor schon verschiedentlich gerne Segeltörns unternommen und dachten, es könne vielleicht nicht so unterschiedlich sein, Meer mit Land, also das Segeln von einem Hafen zum anderen einmal mit dem Fahren von einem Platz zum anderen zu tauschen.
Die Fahrt von 2017 ist nun auch schon wieder vier Jahre her und ließ in uns den Wunsch nach einem Wohnmobil wachsen. Das seinerzeit gemietete Gefährt war allerdings zu groß. Als langjährige VW-Bus-Fahrer schätzen wir diese kompakte Bauform sehr und nun, wo unsere Jungs 'groß' sind und in Sachen Urlaub schon länger eigene Wege gehen, sollte es ein ausgebauter Bulli sein.
Beim Camping zu zweit bleiben damit zumindest für unseren Geschmack kaum Wünsche offen und so sammeln sich Orte, Ziele und Erlebnisse, die auch hier im Journal einen Anteil abbekommen sollten. Also nicht wundern, wenn an dieser Stelle ungewohnte Inhalte auftauchen, ich wil mal sehen wo das hinführt. Den Anfang macht besagte "Probefahrt".
Die "Probefahrt" führte uns nach Dänemark und an die deutsche Ostseeküste, das erste Ziel war Hvide Sande. Der Ringköbing Fjord war früher eine zur Nordsee offene Bucht bis zunehmende Versandung die herrliche Dünenlandschaft des Holmsland Klit bildete und der Fjord ein geschlossenes Gewässer wurde, dessen Stand in Hvide Sande eine Schleuse reguliert. Ein geschäftiger Fischereihafen und Werftbetriebe, in denen Fischerboote noch immer in Holzbauweise entstehen, prägen den beschaulichen Ort, der rund um den Ringköbing Fjord auch viele Touristen anzieht.
Von Hvide Sande führte die Fahrt die Nordseeküste hinauf nach Thorsminde, wo ähnlich dem Ringköbing Fjord der Nissum Fjord ins Meer mündet. Ein mächtiges Sperrwerk reguliert hier starken Tidenhub, der im Wechsel der Gezeiten ernorme Strömungen vor der Hafeneinfahrt ergibt. In Thyborön schließlich liegt die westliche Mündung des Limfjord, der die dänische Halbinsel Jütland von der nördlichen Landmasse Vendsyssel trennt.
Nach einer ausgiebigen Tour durch den Hafen von Thyborön ließ uns ein etwas lieblos zwischen tristen Hafenanlagen und Baustellen eingepferchter Campingplatz dann allerdings noch einmal weiterziehen. Wir fuhren die öde Piste herauf nach Thyborön zurück und nahmen eine schöner verlaufende Straße nach Lemvig, was sich nach dem schönen Naturcampingplatz in Hvide Sande in puncto Übernachtungsort als weiterer Glücksgriff erwies. Ein Standplatz direkt mit Blick auf den Fjord und nahegelegenem Yachthafen war die längere Weiterfahrt mehr als wert.
Von Lemvig führte die nächste Etappe über Struer nach Thyholm und Jegindö, beides lohnende Abstecher mit naturschönen Ausblicken und Zugängen zum Limfjord. Die restliche Etappe führte entlang des Limfjords über Thistedt nach Hanstholm, wo uns ein großer, schön in der Dünenlandschaft gelegener Campingplatz an der Nordsee erwartete.
Ein Strandspaziergang von dort in den Hafen nach Hanstholm war Tags darauf eine nahezu tagesfüllende Unternehmung. Der mächtige Sturm, von dem wir am Ankunfstag empfangen wurden, hinterließ auf seiner Rückseite einen dauerhaften Wetterumschwung, dessen regnerische Kaltluft der milden Herbstströmung nachhaltig ein Ende setzte.
So etwas kannten wir schon von früheren Herbsturlauben in Dänemark. Aber dieses Mal waren wir flexibel. Wenn wir nicht die zweite Hälfte in dieser Wetterlage verbringen wollten, mussten wir deren Rand überqueren und so entschieden wir spontan, unsere Zelte in Dänemark für diese Reise abzubrechen und an die Eckernförder Bucht zurückzufahren. Dort angelangt erwies sich die Entscheidung als wohlgetan: Eine geradezu spätsommerliche Restwoche erwartete uns mitten im Oktober.
Der Stellplatz auf dem Campingplatz in Waabs bietet einen herrlichen Blick auf die Bucht und ließ uns etwas länger verweilen. Einfach mal das schöne Wetter am Meer genießen. Die letzte Etappe führte uns schließlich über Eckernförde nach Kiel mit kleinem Abstecher nach Laboe. Am selben Tag ging es anschließend auf Nebenstraßen entlang der Küste über Wisch, Hohenfelde, Hohwacht, Heiligenhafen bis nach Fehmarn.
Auf der Westseite der Insel liegt Strandcamping Wallnau unweit des gleichnamigen Naturschutzgebietes und so führte uns eine von zwei Touren mit dem Fahrrad an dieses Gebiet. Anderentags fuhren wir mit dem Rad einen längeren Weg in die andere Richtung immer entlang der Küste bis an den Fährhafen von Puttgarden und zurück.
Die nachfolgende Sequenz zeigt einige Eindrücke der Reise, weitere Details nennen jeweils die Bildunterschriften.
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