31. Mai 2021
So schnell ist eine weitere Woche um und unverändert bleibt Deutschland hinter den Möglichkeiten beim Impfen zurück.
Die Impfungen schreiten solide voran, das ist eine gute Entwicklung. Allerdings steht das Impftempo nach wie vor nicht im Einklang mit den Verlautbarungen. Hier wieder die Angabe, die auf der offiziellen Seite fehlt:
Mit dem gegenwärtigen Tempo von rund 665.000 täglichen Dosen sind
am 5. November 2021 alle Menschen ab 16 zweimal geimpft.
Bei verlangsamtem Impftempo rutscht der Endtermin gegenüber der Vorwoche weiter in die Ferne und bestätigt den seit einigen Wochen anhaltenden Trend. Die Entwicklung zementiert zugleich die Einschätzung aus der vergangenen Woche, wir erinnern uns:
"..wir haben in diesen drei Wochen noch 15 Millionen Erst- und Zweitimpfungen, können also noch viele Menschen mit Priorisierungen impfen und dann im Juni den nächsten Schritt gehen."
(Jens Spahn, tagesthemen, 17. Mai 2021)
Seit 25.5.2021 wurden 3.671.811 Dosen verimpft, das macht 9.141.205 Dosen seit 17. Mai. In den sechs verbleibenden Tagen bis am 7.6. die Priorisierung aufgehoben wird müssen 5.858.795 Dosen verimpft werden, wenn die 15 Mio. geschafft werden sollen.
Die Bundesregierung hat inzwischen beschlossen, auch Kindern ab 12 Jahren ein "Impfangebot" zu machen und die Europäische Arzeneimittelbehörde hat den Impfstoff von Biontech dafür heute zugelassen. Das erhöht die Zahl derer, die noch eine Impfung erwarten, um 2.975.697 Kinder im Alter zwischen 12 und 15 Jahren oder 5.951.394 Impfdosen und wird das Impftempo und den oben wieder bestimmten Termin natürlich beeinflussen.
Beispielsweise auf Amtsstuben oder den Reisezentren der Bahn darf man eine Nummer ziehen und bekommt gezeigt, welche Nummer gerade an der Reihe ist. Für jene, die sich um einen Impftermin "bemühen", ist noch nicht einmal das ersichtlich. Wie wird sich der Unmut, der nach der "Bemühung" um einen Termin beim Warten auf selbigen entstehen wird, bei der Bundestagswahl auswirken?
Neben dem Impftempo wird einen Anteil daran haben, ob bei der Terminvergabe für Impfungen vielleicht noch Einzug hält, was Bahn oder Ämter schon haben: Der Nummernautomat.
Folgende Zahlen liegen der Betrachtung zugrunde:
Annahme: Es benötigt zwei Impfungen, d.h. die geringe Zahl an Einmal-Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson bleibt ausser Acht.
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