Eindruck

24. Januar 2021

Noch so eine Fotografie, die schon lange auf der Festplatte schlummert und gezeigt werden will. Warum machen wir Bilder, wenn sie später niemand sieht.

Diese hat was, finde ich zumindest und ertappe mich, zunehmend weniger Bilder zu machen, einfach, weil ich keine Bilder mag, die nur so dahingeknipst sind. Nach dem Motto "könnte ja was werden, wir nehmen das mal mit, so für alle Fälle". Oder nach dem Motto "womit kann man wohl am meisten Eindruck schinden auf Instagram". Es ist nun einmal so, dass man es den Bilder ansieht, wenn sie so entstehen.

Und es gibt Bilder, die einen in dem  Augenblick treffen, in dem man sie sieht, noch bevor man an eine Fotografie denkt. Diese Bilder liebe ich. Das Bangen, ob es wohl gelingt, noch schnell das Foto zu machen, bevor der Augenblick verrinnt. Es spielt keine Rolle, ob das jemand nachempfinden kann. Nur, ob das Bild dem Anblick dann entspricht.

Und es sind bei mir oft Bilder, die sowas von überhaupt keinem Mainstream gerecht werden. Bilder, die die Leute betrachten und sich fragen, warum jemand das aufgenommen hat und zeigt.

Es liegt wie immer im Auge des Betrachters. Und das Bild sollte wenigstens die Chance bekommen, das Auge des Betrachtes überhaupt zu finden, selbst, wenn es hier nicht gerade von Betrachtern wimmelt.

Wer weiß, vielleicht kommt ja irgendwann auch mal wieder eine Auswahl von Fotografien in gedruckter Form heraus. Wenn ich irgendwann einmal herausfinde, wie ich der aktuellen Darbietung von Fotografien in gedruckter Form angemessen Ausdruck verleihen kann, wird das vielleicht etwas. Es würde ja mal wieder Zeit, die Bilder aus ihrem virtuellen Dasein zu Papier zu bringen. Allein, auch die Zeit zu finden dürfte schwierig werden.