Isoliert

21. November 2020

 

foto Das Fotografieren ist zum größten Teil eine Draußen-Aktivität. Es ist zwar nicht so, dass sich das irgendwie geändert hätte, allerdings ist die Erwartung dessen, was wohl auf einem Fotospeziergang so alles zu sehen sein wird, drastisch eingeschränkt. Mit Corona verliert das Fotografieren ziemlich seinen Reiz.

Gerade diese Erwartung, dieses Ungewisse ist das Besondere solcher Ausflüge. Aufs Geratewohl losgehen und sich von den Begegnungen überraschen lassen.

Zur Zeit ist das ein eher ödes Unterfangen, was sich irgendwie auch in die Bilder schleicht. Vielleicht kommt es mir nur so vor, aber es scheint, als sei selbst Fotografien, die in ihrer menschenleeren Eigenschaft jenen aus Coronazeiten gleichen, anzumerken, wenn sie früher entstanden.

Wahrscheinlich liegt das daran, dass das Virus unsere ganze Grundstimmung eines gewissen Enthusiasmus beraubt und in Fällen, wo das Überwinden von Lustlosigkeit doch einmal zu Bildern führt diese dann eben einfach diese Leere zeigen. Eine Leere nicht nur an Inhalten sondern eine Abwesenheit von Inspiration oder Interpretation.

Wo nichts ist kann auch nichts miteinander in Resonanz geraten. Man nimmt die Isolation mit auf die Wanderungen durch die Welt.





 

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