Pandemische Zeiten

15. Mai 2020

 

foto Fotografien in der Öffentlichkeit sind noch immer ziemlich einseitig. Es finden sich entweder nur vereinzelte Menschen oder ganz und gar leere Straßen. Und überhaupt keine Veranstaltungen welcher Art auch immer.

Aber wem sage ich das? Noch nie dürfte sich eine Situation so weltumspanned gleichartig auf uns ausgewirkt haben.

Man sieht es einer Fotografie bloß nicht an, ob der Mangel an Zeitgenossen im Bildausschnitt einer Pandemie geschuldet oder der Ort einfach nur so von allen guten Geistern verlassen war. Warum also noch Bilder von dem Elend machen. Umgekehrt klappt das schon eher: Menschen auf Bildern aus der Öffentlichkeit lassen mit und ohne Kontext meist erahnen, was gerade vor sich geht.

Wahrscheinlich ist das der Grund für den anhaltenden Mangel an Motivation, die Öffentlichkeit zu suchen. Sie ist so schwer zu finden, es ist ja keiner da. 'Unter Leute gehen' war noch nie so schwierig.

Schon immer trieb manchen Mitmenschen die Gegenwart einer Kamera allein schon den Argwohn in die Mimik. Mittlerweile allerdings ist jegliche Annäherung ob mit oder ohne Fotoapparat ein Sakrileg das je nach Örtlichkeit sofortige Ächtung, Ahndung oder Schlimmeres nach sich zieht.

Die Nerven liegen blank und kein Impfstoff in Sicht. Da kann man nur sagen: Gar kein Alkohol ist auch keine Lösung.





 

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