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12. Januar 2019

 

foto Das Internet ist eigentlich als Raum mit festen Inhalten konzipiert, Inhalte haben eine feste Adresse, mit der sie immer auffindbar sind, den Uniform Resource Locator (URL). Für meine Fotoseiten ist das zum Beispiel der URL https://uhilger.de/photo.

Dort ist das allerdings nicht so. Bilder werden gezeigt und verschwinden nach einer gewissen Zeit wieder. Es sind zwar trotz dieses Ansatzes noch immer viele Bilder dort zu sehen aber Besucher der Fotoseiten sollen nicht überfrachtet werden mit einer stetig wachsenden Bilderflut.

So, wie neue Fotografien hinzu kommen müssen andere weichen, neue Aufnahmen verdrängen mit der Zeit länger zurückliegende. Es gibt kein Archiv, wo Fotos auffindbar bleiben, beziehungsweise führe ich freilich eines, aber nur für mich.  

Fotos sollen aber nicht verloren sein, wenn sie von den Webseiten verschwinden. Zur dauerhaften Aufbewahrung dienen zuerst die Negative und zusätzlich die Dateien der Scans. Als abschließendes Ergebnis einer Fotoarbeit betrachte ich hinwieder nur Abzüge oder ein Fotobuch, also eine Form, die ohne Elektrizität und irgendwelche Apparate auskommt, wenn man so will. Also mache ich von Zeit zu Zeit immer wieder Abzüge (oft) und Fotobücher (nicht so oft).

Bevor dieses abschließende Ergebnis vorliegt, sind verschiedene Durchläufe der Einordnung und Auswahl nötig. Noch dann, wenn Bilder sich auf den Fotoseiten befinden, sortiere ich gelegentlich um, unterteile neu, nehme Aufnahmen hinzu und entferne andere. Jetzt in der dunklen Jahreszeit mehr als sonst ist die Zeit zur Bereinigung des Sortiments und so sind die Fotoseiten gerade entsprechend mehr in Bewegung, Rubriken kommen und gehen.

Wie aber passt nun ein Dienst wie Instagram dazu? Dort sammeln sich Bilder einfach an und man fragt sich, wer den unaufhörlich größer werdenden Haufen älterer Bilder eigentlich noch betrachtet. Es gibt auch keine Möglichkeit, gezielt nach bestimmten Kriterien auf Inhalte zuzugreifen und auf diese Weise zu älteren Bildern zu gelangen. Schlagworte, neudeutsch Hashtags, sind da verbreitet, deren Funktion aber ebenfalls eher unterentwickelt.

Ohnehin wird Instagram nur von neu heraufgeladenen Inhalten 'befeuert', dient als Schlaglicht und Multiplikator für Inhalte, die besser anderswo noch eine 'Heimat' haben. Ich überlege, die Zahl meiner auf Instagram gehaltenen Bilder zu begrenzen und etwa Bilder zu löschen sobald hundert oder zweihundert Stück erreicht sind.

Die hier gezeigte Aufnahme ist aktuell die Nummer 58 meines 'Streams' auf Instagram. Noch habe ich also hundert oder zweihundert noch nicht wieder erreicht aber spätestens wenn es so weit ist dürfte es Zeit sein, den Bestand zu überarbeiten. 





 

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