Sonntagsgedanken

24. März 2024

 

foto Es ist nicht das erste Mal, dass ein Beitrag hier im Journal diesen Titel trägt. Es ist Sonntag und die Gedanken schweifen, vielleicht wird daraus ja eine Gewohnheit.

Reisebilder

Die Praxis des Verfassens von Reiseberichten erleichterte es, das genaue Datum zu bestimmen: Es war der 1. Juni des vergangenen Jahres, als wir in Rovinj der kroatischen Variante des Dolce Vita nachgingen.

Sonne, Meer. Kreuzfahrtschiffe und Oligarchenyachten passieren in Schleichfahrt Anleger mit mondänen Segelbooten und sorgen für Eindrücke, derentwegen Angehörige des Jet Sets vermutlich an die Côte d'Azur fliegen, während die Jungen und Schönen die Uferpromenade entlang flanieren und wir auf das Taxiboot warten, das uns zurück zu unserer Unterkunft bringen würde. Geht es mondäner?

Wer dächte mit derlei Beschreibung als Unterkunft an den Campingplatz auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht? Aber so war es und bescheinigt dieser Art des Reisens Vorzüge wie sie kaum aus Katalogen einschlägiger Veranstalter erhältlich sind.

Motivationen

Gelegentlich gelingt die Aufnahme einer solchen Begebenheit und manchmal wird sie begleitet von weiteren, die Teile der Umgebung oder Sehenswürdigkeiten zeigen. Für mich besteht die Herausforderung beim Fotografieren neben gewissen technischen Aspekten hautpsächlich im Bewahren dieser Wahrnehmungen, die ja nunmal sehr subjektiv sind.

Motive, Orte und Gelegenheiten mögen sich gleichen. Ein großes Glück ist, wenn es etwas von der eigenen Stimmung und Wahrnehmung auf das Bild geschafft hat und es womöglich sogar gelingt, dass dies von Bildern auf Betrachter übergeht.

Ein Anliegen, das sich sehr von der Herangehensweise vieler Fotografen zu unterscheiden scheint, die sonst so beim Teilen von Fotografien im Netz ihre Ambitionen beschreiben, sich davon aber keineswegs beirren lassen will, in welche Richtung allenthalben die Trends auch zu führen versuchen.

Aus dem Maschinenraum

Neulich habe ich die Anwendung Filebrowser ausprobiert. Sehr nützlich um zum Beispiel Inhalte mit Familie, Freunden und Bekannten zu teilen. Der Filebrowser schafft das unkompliziert und leichtgewichtig ohne gleich ein ganzes Nextcloud oder ähnliches zu erfordern. Empfehlung: Einsatz im Zusammenspiel mit Caddy als Reverse Proxy.

Der ansonsten vorbildlichen Dokumentation des Filebrowsers fehlten ein paar Details, die erst das Ausprobieren ans Licht brachte, was wiederum von der ungeheuer vorteilhaften Möglichkeit von Linux erleichtert wurde, mit chroot zeitweilig eine vom restlichen System abgegrenze Ablaufumgebung nutzen zu können.

Mit Paketen wie dem Mini Root File System von Alpine Linux ist im Handumdrehen eine solche Ablaufumgebung am Start. Einfach herunterladen, entpacken und schon ist mit chroot eine Sandbox am Laufen, in der ohne Einfluss auf das darunterliegende System nach Herzenslust herumgeturnt werden kann. Ungemein praktisch.

Was sonst noch?

Die deutsche Fußballnationalmannschaft hat gestern den Vize-Weltmeister Frankreich in Lyon mit 2:0 geschlagen. Ein sehr sehenswertes Spiel zeigte eine Mannschaft, die wieder Spaß am Fußballspielen zu haben schien. Grund zur Hoffnung auf eine vielleicht ebenso sehenswerte Europameisterschaft in Deutschland dieses Jahr.

Ganz ohne Wetter kommen Beiträge hier im Journal kaum mehr aus: Während ich mich an Jahre erinnere, in denen wir noch später im März mit den Jungs zum Rodeln in den Taunus fuhren, fühlt sich das Wetter an diesem Wochenende an, als sei bereits April. Winterlich kühl, Wind, Regen, Hagel und Sonnenschein durch dunkle Wolken bisweilen gleichzeitig.

Wer weiß, vielleicht beschert uns der Klimawandel ja nach dem April im März wieder einen Mai im April?





 

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