Kontext

9. März 2024

 

foto Manche Fotografien entfalten ohne jeglichen Kontext ein Eigenleben, das vermutlich auch von Betrachter zu Betrachter noch einmal unterschiedlich ausfällt. Ein Anlass, Aufnahmen nicht zusammenhängend zu zeigen.

Wenn auch einzelne Fotografien oft Teil einer Serie sind, sollten sie für sich selbst stehen können. Es hilft der Wirkung des einzelnen Bildes und damit auch der Kraft einer ganzen Bildstrecke. Bereits bei der Anfertigung eines Bildes sollte der Auslöser mit der Absicht betätigt werden, ein eigenständiges Ergebnis erzielen zu wollen, stets den Fokus auf das hier und jetzt zu richten.

Die Reihe ist noch nicht vollständig online gestellt, aber im Falle der Serie vom letztjährigen CSD in Frankfurt kam noch eine sehr eigenartige Lichtsituation hinzu. Das war so nicht eingeplant und ich erinnere mich, schon beim Bildermachen fortwährend überlegt zu haben, ob das wohl etwas werden würde in dieser Dunkelheit.

Den Bildern ist nicht anzusehen irgendwann am frühen Nachmittag entstanden zu sein. Immer wieder verdüsterten Regenwolken die Szenerie und sorgten für einen stetigen Wechsel zwischen total dunklen Passagen und etwas helleren Momenten, die für kurze Zeit die Düsternis durchbrachen.

Erst im Nachhinein und nur mit diesem Kontext wird die Wahrnehmung des Bildes buchstäblich in ein anderes Licht gerückt. Dass jener Kontext in der Regel dem Betrachter fehlt macht manchen Aspekt der Fotografie erst aus, da nie das Bild allein für sich wirkt, immer ist es auch dessen Gegenüber, der oder die etwas zur Wirkung beisteuern.





 

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