Rückbesinnung

19. September 2018

 

foto Die photokina rückt näher und mit dem nahenden Beginn nimmt auch die Berichterstattung zur Fotografie und deren Neuerungen zu. Die für mich herausragendste ist die Neuauflage von Ektachrome, den es angeblich zur photokina wieder zu kaufen geben soll. 

Es ist ein Segen, dass sich der Markt für die Fotografie auf Film nach dessen verheerendem Zusammenbruch bislang erfolgreich der vollständigen Vernichtung widersetzt. Entgegen aller Prognosen und der nicht enden wollenden Berichterstattung zum Ende der Filmfotografie - totgesagte leben länger - wächst er mit der Wiederbelebung besagten Films sogar wieder.

Das ist besonders Interessant und nicht minder erfreulich, da der Markt für Digitalkameras mittlerweile deutlich schrumpft. Die Weiterentwicklung der Kameras von Schlaufonen macht digitale Kompaktkameras überflüssig. Der Trend bei der Digitalfotografie geht zu Systemkameras, für die sich mithin der Preis stetig nach oben schraubt, 2.000 - 5.000 Euro sind hier der Normalfall.

Gerade die hohen Preise zusammen mit einem im digitalen Bereich rasanten Wertverfall sind beispiellos und gewiß ein weiterer Grund, dass so mancher sich mit Grausen abwendet. Vielleicht gibt auch diese Entwicklung Anlaß für eine Rückbesinnung auf Altbewährtes.

Wer die manuelle Einstellung von Blende, Zeit und Fokus nicht scheut und das Handwerkliche an der Fotografie dem Anfertigen von Fotografien zurechnet und also lieber selbst ausführt anstelle sie dem neuesten Trend KI sowie Autofokus und Belichtungsautomatik zu überlassen, findet ein unverändert spannendes Betätigungsfeld, das mit Blick auf den Gebrauchtmarkt an weltbester Optik und Kameramechanik unvergleichlich erschwinglich ist. Und wer nicht ganz von digitaler Technik lassen möchte hat ja noch immer sein Schlaufon in der Tasche.

Rückbesinnung heißt das Gebot der Stunde.

Foto:
Porträt mit Ponte Vecchio
Florenz, Juli 2018
Summicron-M 28, Kodak Portra 400

 





 

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