# Musik mit dem iPhone hören Ein Beitrag vom 25. September 2025 von [Ulrich Hilger](https://uhilger.de) Die Speicherausstattung von Mobilgeräten ist auch für das lokale Speichern größerer Musiksammlungen geeignet. Nutzer müssen sich damit zwischen einer bequemen Streaming-Lösung, die aber regelmäßig Kosten für Abo und eventuell Mobilfunk nach sich zieht und der klassischen lokal auf dem Smartphone gespeicherten eigenen Musiksammlung entscheiden. Wie sich bei Verwendung eines iPhone zum Musik hören Kosten für Abonnements und Mobilfunk vermeiden lassen beschreibt dieser Beitrag. ## tl;dnr **VLC** spielt Musik vom iPhone überall, auch via CarPlay im Auto und ist eine gute Alternative zur App »Music«. Werden anstelle eines Musik-Abos eigene Musikdateien verwendet, lassen sich diese mit **Syncthing** und dessen iPhone-Pendant **Möbius Sync Pro** drahtlos und sicher direkt aufs iPhone übertragen. Der Datenabgleich geschieht automatisch im Hintergrund, wann immer sich etwas am Datenbestand ändert. Die Datenquelle kann sich an einem beliebigen Ort befinden. Es ist kein Mac erforderlich. Auch eine Mobilfunk- oder WLAN-Verbindung zum Internet oder ein Musik-Abo sind zum Hören dann nicht nötig. ## Musik und das iPhone Ein iPhone ist mit allem ausgestattet, was zum Musik hören nötig ist. Es liefert die handliche Bedienoberfläche für Titelauswahl und Steuerung der Abspielreihenfolge. Über Bluetooth ist es zudem im Handumdrehen auch drahtlos mit Kopfhörern oder externen Lautsprechern gekoppelt. Auch im Auto muss beim Musik hören nicht auf das iPhone verzichtet werden. Dank CarPlay können ohne Fummelei am Handy die bordeigenen Bedienelemente wie etwa der Touch-Bildschirm des Fahrzeugs oder Sprachbefehle zur Steuerung verwendet werden. Jedoch ist kaum ein Bereich des Nutzungserlebnisses eines iPhone so stark von Apple reglementiert wie das Musik hören. Trotzdem lässt sich diese starke Einschränkung lösen und uneingeschränkter Musikgenuss auch auf dem iPhone herstellen. Um Musik aufs iPhone zu bekommen braucht es einen Rechner oder einen Streaming-Dienst, aber nicht zwingend einen Mac. ## Streaming vs. eigene Musik Im Falle von digitaler Musik wie beim Musik hören auf dem iPhone funktioniert das Ganze auf der Grundlage von Dateien, in denen die Musik digitalisiert gespeichert ist, gewöhnlich im Format MP3, AAC, o.ä. Deren Inhalt wird zum Musik hören entweder zuvor auf das iPhone übertragen und dort lokal gespeichert oder über eine Netzverbindung während des Hörens gestreamt. ### Streaming Wer ein Streaming-Abo nutzt, kann ohne Verbrauch lokalen Speicherplatzes aus einem riesigen Fundus schöpfen und jederzeit hören. Die Musik ist beim Streaming nicht an ein bestimmtes Gerät gebunden. Es muss allerdings jeden Monat Geld gezahlt werden, auch, wenn keine neue Musik gehört wird. Das Musik-Abo von Apple kostet zur Zeit beispielsweise 10,99 €. Für das Streaming ist zudem eine WLAN- oder Mobilfunkverbindung ins Internet erforderlich und letztere kostet zusätzlich Geld. Titel können beim Streaming auch heruntergeladen und ohne Verbindung zum Internet gehört werden, aber hierbei geht schnell der Überblick verloren, welche Titel wohin heruntergeladen wurden. Ist einmal kein Internet verfügbar, kann es sein, dass weite Teile der eigenen Mediathek nicht auf dem betreffenden Gerät liegen und dann dort nicht angehört werden können. Wird das Abo beendet, ist der Zugang zur Musik einschließlich der für lokale Nutzung heruntergeladenen Titel weg. ### Gekaufte eigene Musik Eigene Musik wird einmal gekauft und mit dem Kauf heruntergeladen oder als Schallplatte oder CD erwoben und die Titel darauf in Dateien umgewandelt. Wird auf diese Weise erworbene Musik anstelle eines Streaming-Abo verwendet, ist entweder ein eigener Streaming-Server nebst Netzverbindung zum Abspielgerät oder die Synchronisierung des Musikdatenbestands über Geräte hinweg nötig, um gekaufte eigene Musik auf verschiedenen Geräten anhören zu können. Eigene Musik kann auf beliebige Abspieler übertragen und somit unabhängig von Abspielgeräten, Herstellern oder Diensten beliebig konsumiert werden. Ist sie einmal auf ein Abspielgerät übertragen, kann die eigene Musik ohne Zugang zu einem Streaming-Dienst überall und jederzeit angehört werden. ## Apple Music Apple Music ist die Lösung von Apple für nahtlosen Musikgenuss. Die App »Music« auf iPhone und Mac spielt Musik und liefert die Bedienoberfläche für Titelauswahl, Verwaltung der Mediathek sowie Zugang zum iTunes Store. Am einfachsten funktioniert das mit Streaming. Hier ist weder lokaler Speicherplatz noch Synchronisierung eines Musikdatenbestands erforderlich, allerdings ist das Streaming mit den zuvor beschriebenen Nachteilen verbunden. ### Eigene Musikdateien Schwierig wird es mit einem eigenen Bestand an Musikdateien. Eine solche Musiksammlung lässt sich nicht direkt an die App »Music« auf dem iPhone übertragen. Es ist erforderlich, diese im Dateisystem eines Mac abzulegen, um sie von dort per Synchronisierung an die App »Music« auf dem iPhone zu übertragen. Auf dem Mac gibt es für derlei eigene Musksammlungen eine Einstellung, die es erlaubt, die Sammlung aus Musktiteln im Dateisystem selbst zu verwalten. Leider funkt die Mediathek der App »Music« dennoch dazwischen bzw. führt ein »Eigenleben«. Nutzende haben keinen vollständigen Einfluss darauf, wie Musktitel in der Mediathek der App erscheinen oder im Dateisystem abgelegt werden. ### Übertragung aufs iPhone Für die Verwendung der eigenen Musik auf dem iPhone müssen Musikdateien zuerst auf einen Mac übertragen werden. Das iPhone muss zudem einmal via Kabel mit dem Mac verbunden werden, um die Geräte für Synchronisierungen miteinander zu koppeln. Anschließend ist es erforderlich, mit einem manuellen Schritt neu ins Dateisystem abgelegte Musik in die Mediathek des Macs aufzunehmen. Danach müssen Musikdateien über eine Apple-eigene, in den Finder eingebaute Synchronisierungs-Routine vom Mac auf das iPhone überspielt werden. Erst dann kann die eigene Musik mit der App »Music« auf dem iPhone abgespielt werden. Die Synchronisierung gelingt zwar auch über WLAN, per Kabel ist es allerdings bedeutend schneller. Jedesmal das iPhone via Kabel an den Mac anzuschließen und die Synchronisierungs-Funktion im Finder aufzusuchen um neueste Musikdownloads zu synchronisieren ist jedoch ziemlich umständlich, kaum minder die Variante via WLAN. Es ließe sich denken, anstelle der umständlichen Musik-Synchronisierung von Apple etwas anderes zu verwenden. Leider kommen aber andere Synchronisierungslösungen nicht an den Datenbestand der App »Music« auf dem iPhone heran, das geht nur mit der Apple-eigenen Synchronisierung über den Finder. Bei Verwendung der App »Music« lässt sich also eine an beliebiger zentraler Stelle gepflegte Musikbliothek nicht direkt und automatisch im Hintergrund auf das iPhone synchronisieren. Es ist immer der Umweg über einen Mac und die Nutzung der umständlichen Musik-Synchronisierung des Finders oder die Verwendung eines Streaming-Abos mit entsprechenden Kosten nötig. ## Freie Alternative Eine freie Alternative im Sinne von frei von Einschränkungen bietet die App Video LAN Client (**VLC**) auf dem iPhone. Auch diese App bietet auf der Grundlage eines einfachen Bestands von lokal gespeicherten Musikdateien eine Mediathek und Playlisten sowie eine Warteliste für individuell zusammengestellte Titel. CarPlay für das Musikhören im Auto funktioniert tadellos und VLC lässt den Bestand an Musikdateien und deren Struktur jederzeit unangetastet. Musikdateien können mit **Syncthing** und dessen iPhone-Pendant **Möbius Sync Pro** in den Bestand von VLC auf dem iPhone übertragen werden. Syncthing ist drahtlos bedeutend schneller als die Synchronisierung der App »Music«. Die Einrichtung der Synchronisierung mit Syncthing bzw. Möbius Sync ist einfach und sorgt dann ohne weiteres automatisch im Hintergrund dafür, dass an einem beliebigen Ort nachgehaltene Musikdateien sich auch in VLC auf dem iPhone finden. Der Datenabgleich erfolgt direkt aufs iPhone, der Umweg über einen Mac kann entfallen. Wer Wert auf den Erwerb digitaler Musik aus dem iTunes Store legt, kann auch bei Verwendung von VLC als Abspieler weiterhin Musiktitel über die App »Music« kaufen und herunterladen. Ein Kauf erfolgt dann am besten auf dem Mac, wo Downloads sich einfach im Dateisystem finden. Wird die App »Music« stattdessen auf dem iPhone für Downloads gekaufter Musiktitel genutzt, ist schwierig an die gekauften Titel heranzukommen, da Musikdownloads dann in dem proprietär gekapselten Datenbestand der App »Music« auf dem iPhone landen. Vom Zugang zum iTunes Store abgesehen kann mit der Kombination von VLC und Syncthing ansonsten komplett auf die App »Music« verzichtet werden. ## Fazit Für uneingeschränkten Musikgenuss mit dem iPhone eignet sich die Kombination aus VLC und Syncthing besser als die App »Music« von Apple. Gekaufte Musikdownloads kosten nicht monatlich Geld wie ein Streaming-Abo und haben den Vorteil, als einzelne Dateien im Dateisystem vollkommen unabhängig von der Verfügbarkeit einer Netzwerkverbindung sowie der Verwendung bestimmter Apps, Anbieter und sonstiger Angebote zu sein. Der gesamte Prozess zum Hören eigener Musikdateien vom Smartphone aus ist mit den dort ebenfalls verfügbaren Apps VLC und Syncthing leicht auf Android oder ein anderes Mobilsystem übertragbar und lokal auf dem Smartphone gespeicherte Musik hören funktioniert mit VLC über CarPlay auch bestens im Auto. ## Links [VLC](https://apps.apple.com/us/app/vlc-media-player/id650377962) und [Möbius Sync](https://apps.apple.com/us/app/m%C3%B6bius-sync-pro/id1671184333) sind für das iPhone im App Store von Apple erhältlich, Möbius Sync kostet einmalig 4,99 €. Syncthing kann kostenlos für Linux, macOS und Windows von der [Website](https://syncthing.net/) heruntergeladen werden.