Dalmatien, 4. - 30. Juni 2025: Ein Badeurlaub an der Adria.

Vorbemerkungen

Die Winterpause 2024 auf 2025 war wie jedes Jahr nicht nur wieder lang sondern auch geprägt von einigen gravierenden persönlichen Einschnitten, die uns ganz besonders der nächsten längeren Urlaubsreise entgegenfiebern ließen. Große Vorfreude verband sich damit, überhaupt noch in der Lage zu sein, eine solche Reise antreten zu können und so floß schon einige Planung in das Vorhaben ein, bis es dann so langsam näher rückte.

Die ganze Zeit über hatten wir uns auf die Bretagne als nächstes Reiseziel konzentriert, schließlich war dann alles dafür bereit. Am Reisetag allerdings verschärfte sich eine ohnehin schon drohende Wetterlage so sehr, dass wir noch an dem Tag, an dem wir fahren wollten, unsere Pläne änderten. Die Wettervorhersage sah inzwischen in der ganzen Zielregion quasi eine ganze Woche Regenwetter kommen, nachdem zuvor eine längere ruhige Schönwetterphase herrschte, die wir damit leider verpasst hatten.

Nach der langen, kalten, dunklen Jahreszeit und den für uns verheerenden Ereignissen der vergangenen Wintersaison wollten wir einfach nicht gleich bei unserer ersten größeren Fahrt eine Woche Regenwetter absitzen und dafür auch noch mehr als tausend Kilometer fahren, während zugleich im Rest Europas und auch bei uns Zuhause das Wetter sich schon von seiner sommerlichen Seite zeigt.

Am Reisetag angelangt entschieden wir uns daher einmal mehr spontan für Kroatien, konkret: Nochmals Dalmatien. Der Blick auf die Wetterkarten der umliegenden Länder zeigte hier die stabilsten und besten Aussichten. Noch an jenem Tag fuhren wir daher zunächst zur örtlichen ADAC-Zweigstelle, um die erforderlichen Vignetten zu erwerben. Von da ging es dann nahtlos auf in Richtung Süden.

Frankfurt - Wels

80

Der Bulli ist am Vorabend schnell beladen, letzte Kleinigkeiten folgen dann am Vormittag. Gegen viertel nach Eins fahren wir zur ADAC-Zweigstelle am Rebstock. Es sind noch Kunden vor uns dran, aber dann sind die Vignetten schnell erworben. Um 14 Uhr sind wir auf der Piste nach Süden. Wir wollen dieses Mal auf dem Hinweg so lange fahren wie es geht, einfach auf der Strecke übernachten sobald es dunkel wird und am frühen Morgen gleich weiter.

Die Fahrt gerät reibungslos und führt uns auf der A3 bis Passau und über die Grenze auf der A8 weiter nach Österreich. Mit dem ASFINAG Rastplatz Voralpenkreuz hinter Wels finden wir schließlich unseren Übernachtungsplatz. Wir nutzen einfach die erweiterte untere Schlaffläche, wobei die Dachteilaufstellung von Campmobil eine etwas komfortablere Nutzung und v.a. Be- und Entlüftung des Innenraums ermöglicht.

Eine entspannte und ruhige Nacht lässt uns für den folgenden Fahrtag Kraft schöpfen.

(Mi, Tag 1: Frankfurt - Wels)

Wels - Tisno

80

Gegen 7 Uhr sind wir wieder auf der Autobahn. Trotz reichlicher Pausen, gemütlicher Fahrt und einem Tankstopp in Slowenien sind wir um ca. 14:30 Uhr auf dem Campingplatz in Tisno. Hier waren wir vor zwei Jahren bereits und sind nun wieder da, weil wir auf dieser Tour gezielt die Plätze wieder anfahren möchten, die uns beim letzten Mal besonders gut gefallen haben.

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Bild 1. ein großer Stellplatz mit genügend Raum für zusätzliche Schattenspender

Die Zeit im Jahr bedingt im Vergleich zum letzten Mal eine stärkere Belegung, aber wir lassen uns eine Stunde Zeit und laufen auf der Suche nach einem guten Stellplatz zunächst ausgiebig auf dem riesigen Platz umher. Mit einem schönen, großen Stellplatz weiter hinten, von dem aus weiter unten die Adria durch die Bäume schimmert, werden wir schließlich fündig. Große Bäume spenden weite Teile des Tages Schatten, aber insbesondere für die Mittagszeit herum sind wir froh, noch zusätzliche Sonnensegel zum Anbauen an die Markise dabei zu haben. Entsprechend mehr Zeit erfordert der Aufbau, insbesondere, da der felsige Untergrund die Verwendung von Heringen zum Abspannen der Schattenspender erschwert.

Am Abend noch zünftig Grillen nach dem es es dann zeitig zum Schlafen geht.

(Do, Tag 2: Wels - Tisno)

Betina, Murter

80

Nach gemächlicher Morgenroutine mit Tee und frischem Brot vom örtlichen Shop steht ein Ausflug in den Norden der Insel Murter an, auf der wir uns befinden. Anders als bei unserem letzten Besuch in dieser Region haben wir nun die Fahrräder dabei, was die Gestaltung unseres Aufenthaltes deutlich vielseitiger und müheloser gestaltet.

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Bild 2. im Bootshafen von Betina

Wir fahren die Ostküste herauf bis in den Ort Betina, wo wir als erstes am Hafen Halt machen und die Räder anschließen. Wir verweilen ein wenig am Hafen und lassen die malerische Szenerie erst einmal ausgiebig auf uns wirken. Dann folgt ein Bummel vom Hafen aus durch die Gassen herauf bis zur Kirche.

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Bild 3. Blumenpracht im Ort Betina

Lustigerweise hat jene Kirche einen üppigen Parkplatz direkt vor der Türe, dessen Lage sich als die beste des ganzen Ortes erweist. Mit anderen Worten: Dort geparkte Autos haben einen traumhaften Rundumblick und damit eine bessere Aussicht, als alle Häuser drumherum. Es ist schon erstaunlich, welche Zugeständnisse man bereit ist, dem Autoverkehr zu machen und welche Werte mancherorts dafür geopfert werden.

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Bild 4. ein Parkplatz in bester Lage

Wir genießen noch eine Weile den Fernblick um die Kirche und ihren Parkplatz herum und machen uns dann wieder auf den Rückweg in den Ort und zurück zu den Fahrrädern. Weiter geht es in den Nachbarort Murter, der unweit auf der Rückseite von Betina liegt. Eine öffentliche Badestelle nebst Strandbar ist eigentümlicherweise fast vollkommen verwaist. Offenbar haben die Bewohner trotz der großen Mittagshitze keinen Bedarf zur Abkühlung.

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Bild 5. eine Badestelle, die noch auf Gäste wartet

Auch in Murter gibt es einen weiteren, großen Bootshafen und dazu eine Vielzahl von Touristenlokalen entlang des Adriaufers. Wir schauen uns nur kurz um und machen ein kleines Päuschen auf einer Bank am Hafen.

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Bild 6. im Hafen von Murter

Anschließend folgen wir dem Weg entlang der Küste und nördlich von Murter weiter ins Inselinnere, wo es erst über den Rücken eines Höhenzuges und dann auf der anderen Seite herunter zum nordwestlichen Adriaufer geht. Dort liegt eine herrliche Badebucht mit vorgelagerten kleinen Inseln, von denen eine über eine schmale Landbrücke erreichbar ist. Die Stelle ist auch bei vielen Seglern und anderen Bootchenfahrern beliebt.

Nach einem Stopp an der Badebucht fahren wir noch weiter zu dem unweit gelegenen Campingplatz, der direkt am Wasser befindliche, sehr schöne Stellplätze bereit hält. Leider sorgt die ungünstige Aufteilung der Stellplätze dafür, dass die spektakuläre Lage und Aussicht nur wenigen Campern zuteil wird, die diese für den Rest der auf dem Platz befindlichen Camper dann restlos verbauen. Sehr schade, das hätte für alle besser angelegt werden können.

Wir waren vor zwei Jahren schon einmal hier, fanden aber keinen freien Platz und überlegten, ob wir vielleicht dieses Mal mehr Glück haben, aber das Campen auf dieser Anlage erwies sich dann doch als weniger verlockend als die tollen Örtlichkeiten drumherum ermöglicht hätten.

Wir machen schließlich kehrt und fahren den Weg zurück bis zur Badebucht vor 'unserem' Campingplatz, wo wir noch eine ganze Weile in den Felsen am Wasser verweilen und die in der Bucht vor Anker liegenden Boote anschauen. Passend zur Kaffeezeit gibt es mitgebrachte Croissants dazu.

(Fr, Tag 3: Betina, Murter)

Tisno, Jezera

Beständiges, sehr warmes Wetter macht sich bereits früh am Tag bemerkbar und vertreibt bald die Kühle am Morgen, während wir beim gewohnten Tee gemächlich in den Tag starten.

Wir zählen nicht zu den offenbar zahlreichen Zeitgenossen, die zwar ein »Wohnmobil« besitzen, aber damit dann vier Wochen und länger an ein- und demselben Ort ihren Urlaub verbringen. Deshalb ist der Vormittag einigen Gedanken geschuldet, welche Route wir für diese Reise hier im Zielgebiet unternehmen wollen. Die entsprechenden Orte listen wir auf einer Zeittafel und verteilen darauf die zur Verfügung stehenden Reisetage. So ergibt sich ein grober Plan, wann wir wo wie lange sind und welche Tage als »Fahrtage« zwischen zwei Aufentahltsorten herauskommen.

Erst am Nachmittag lässt die Kraft der Sonne allmählich nach und wir schwingen uns auf die Fahrräder für einen Trip nach Tisno. Dort lässt sich zunächst ein leckeres Eis in malerischem Altstadtambiente direkt am Adriaufer mit Ausblick auf rundherum vorgelagerte Inseln genießen.

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Bild 7. Abendstimmung mit Lichterkette

Von da geht es weiter den sehr schön angelegten Uferweg an Badefelsen vorbei in den Nachbarort Jezera. Wir umrunden den großen Bootshafen und gelangen an einen weiteren Badestrand, von dem aus sich, wie sich zeigt, der Uferweg noch weiter fortsetzt. Diesem weiter zu folgen heben wir uns für ein anderes Mal auf und fahren von Jezera aus zurück zum Campingplatz. Eine wenig befahrene Ortsstraße, die über einen Bergrücken hinweg führt und an ihrem einen Ende nahe des Abzweigs zum Campingplatz herauskommt, ist hierfür das letzte Teilstück eines idealen Rundwegs für kurze Ausflüge an die zuvor erwähnten Badebuchten oder auch für einen schnellen Einkauf im an dieser Strecke gelegenen, großen »Tommy« Supermarkt.

Inzwischen setzt bereits die Abendsonne ein, deren angenehm wärmende Strahlen wir bei einem eiskalten, alkoholfreien Bier genießen, bevor wir das Abendessen bereiten, nach dem Essen noch zum Abwasch gehen und den restlichen Abend mit einem Abendspaziergang über den Campingplatz und das Meeresufer entlang einläuten. Hierbei darf auch der Gebrauch der obligatorischen Lichterkette nicht fehlen.

(Sa, Tag 4: Tisno, Jezera)

Tisno

Wie schon anklang, nehmen wir uns auf dieser Reise mehr Zeit und verweilen länger gezielt an Orten, die uns beim letzten Mal gut gefielen. So vergehen die folgenden zwei Tage ähnlich.

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Bild 8. Blick auf Murter von der Festlandseite aus

Am Sonntag (Pfingstsonntag) fahren wir mit den Rädern auf die Festlandseite von Tisno, deren steil ansteigende Hänge von Ferienhäusern und -wohnungen gesäumt sind und am Ufer von Bootsstegen ergänzt werden. Das eine oder andere Lokal am Wasser darf dort natürlich auch nicht fehlen.

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Bild 9. Gelegenheiten für Fotografien in der Öffentlichkeit sind selten aber möglich

Die Straße zweigt irgendwann vom Ufer ab und führt noch an einem anderen Campingplatz vorbei, aber wir kehren an dieser Stelle um und lassen unweit von da noch ein Weilchen an der Uferkante die Beine im Wasser baumeln, während wir der Aussicht aufs Meer und »unseren« Campingplatz von der gegenüberliegenden Seite nachhängen.

Abends dann wieder Essenszubereitung im Bulli und ein gemütlicher Abend auf dem Stellplatz, wobei dieser Abends bald verhältnismäßig kühl wird und wir uns in den Bus verholen.

Am Montag (Pfingstmontag) werden wir schon früh von einer sehr heftigen Windbö geweckt, die u.a. einen der Haken des Sonnensegels aus dem Boden reißt. Nachdem das behoben ist, gibt es erstmal Tee. Später ein schneller Einkauf, nur Wasser sowie frisches Obst für eine Haferflocken-Mahlzeit am Mittag.

Der Wind wird stärker, weshalb schon einmal die Sonnensegel eingeholt und verpackt werden. Es folgt die Reinigung des Grills, der ebenfalls wieder verstaut wird.

Den Nachmittag verbringen wir an den Badefelsen zwischen Tisno und Jezera mit ausgiebigem Schwimmen in der Adria und lassen uns dazwischen von der Sonne trocknen. Zurück auf dem Platz schnell Duschen. Für heute hatten wir einen Besuch des örtlichen Lokals auf dem Plan, aber es ist kein Tisch frei. So fahren wir mit den Rädern nach Tisno und suchen uns eine lauschige Pizzeria auf der anderen Seite des Ortes aus, die an einem kleinen Platz mit Blick aufs Meer etwas abseits der Touristenlokale liegt.

Der Wind geht zurück zu einem lauen Lüftchen, das dazu beiträgt, das Ende dieses Tages zu einem dieser herrlichen Sommerabende werden zu lassen, an denen einfach alles miteinander in Einklang ist.

(So u. Mo, Tag 5 u. 6: Tisno)

Tisno - Primošten

80

Heute ist einer der schon erwähnten Fahrtage. Der restliche Abbau geht nach dem Morgentee schnell vonstatten. Etwas nach 10 Uhr ist alles bereit und wir fahren noch kurz zum Supermarkt gegenüber, als wir den Platz verlassen.

Dann geht es über Šibenik direkt nach Primošten, wo wir so um 11:45 Uhr anlangen. Auch hier ist wie stets ohne Reservierung ein schöner Stellplatz bald gefunden.

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Bild 10. diese Aussicht ist schonmal nicht schlecht

Nach dem Aufbauen folgt natürlich erst die Abkühlung beim Schwimmen im Meer und schließlich etwas Ausruhen am Bus.

Später dann ist schon Zeit, das Essen zuzubereiten: Mit frischem Gemüse vom örtlichen Obst- und Gemüsestand. Wir sind an unserer zweiten Etappe angekommen.

(Di, Tag 7: Tisno - Primosten)

Primošten

Den Campingplatz vor Primošten hatten wir ebenfalls vom letzten Mal in guter Erinnerung, nicht aber das hemmungslose Gelärme von Dauercampern, die sich den lieben langen Tag über und bis in den späten Abend verhalten, als gehöre ihnen der ganze Platz allein.

Wir gönnen allen ihren Spaß, möchten selbst aber lieber etwas mehr Abstand halten und mögen es einfach ruhiger.

Mittwoch

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Bild 11. am neuen Stellplatz sind Lage und Aussicht dann nicht mehr zu topppen

Die Nachbarn entpuppen sich schnell als Angehörige dieser Zunft, ziemlich laute Dauercamper. Ein Spaziergang über den Platz zeigt eine ganze Gruppe der schönsten Stellplätze des ganzen Campingplatzes als frei, was wir kaum glauben können. Sie sind mit ihrer steilen Zufahrt und verwinkelten Lage für große WoMos nicht so gut zugänglich und werden von diesen eher gemieden. Bei unserem letzten Aufenthalt waren sie komplett belegt von kompakteren Vans.

Eine Anfrage an der Rezeption bestätigt die Verfügbarkeit eines dieser Stellplätze bis Donnerstag. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und verlängern bis Mittwoch auf insgesamt acht Tage, für unsere Gewohnheiten eine ziemlich lange Standzeit. Aber diesen Platz können wir uns nicht entgehen lassen, wollen ihn auch nicht gleich wieder abgeben und siedeln gleich um.

Direkt am Meer und zugleich am Rand des Campingplatzes gelegen, genießen wir hier mehr Ruhe und Badegelegenheit sowie den perfekten Blick nach Westen aufs Meer und vorgelagerte Inselwelt. Ausgiebige Nutzung des nahen Badezugangs und abendlicher Ausklang mit Abendsonne und Blick auf den Sonnuntergang prägen nach dem Ab- und Wiederaufbau den restlichen Tag.

(Mi, Tag 8: Primošten)

Donnerstag

Nach dem Morgentee müssen wir die Auffahrkeile nocheinmal umsetzen, danach steht der Bulli deutlich gerader auf diesem in mehrere Richtungen abfallenden Stellplatz. Ein ausgiebiger Schwatz mit den Nachbarn aus Österreich ergibt, dass sie schon seit Jahren regelmäßig auf diesen Platz kommen und stets ihren ganzen Sommerurlaub an diesem einen Ort verbringen.

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Bild 12. mit dem Fahrrad gelangt man schnell an schöne Aussichtspunkte in und um den Ort

Das haben wir schon von vielen Kroatien-Urlaubern auf verschiedenen Campingplätzen gehört, manche schienen in all dieser Zeit noch nicht einmal die unmittelbare Umgebung besucht zu haben, geschweige denn andere Regionen und Orte in Kroatien. Das erscheint uns für Wohnmobil-Urlauber seltsam, aber jeder hat nun einmal eine eigene Vorstellung eines idealen Ferienaufenthaltes. Unsere Art des Reisens wird von manch Anderem vermutlich ebenso eigenartig betrachtet.

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Bild 13. gleich die nächste Meeresbucht hinter Primošten hatten wir bislang noch nicht kennengelernt

Wir schließen an diesem Vormittag einen kleinen Einkauf frischen Obstes und Gemüses an und probieren auch das örtliche alkoholfreie Bier (Karlovac, sehr trinkbar, aber auch Ožujsko ist sehr gut). Das späte Frühstück gerät dann etwas ausgedehnter und endet mit Wassermelone ein wenig exotisch. Zwischendurch noch der Abwasch, dann geht es mit den Fahrrädern nach Primošten.

Der Uferweg ist in den vergangenen zwei Jahren ganz bis zum Campingplatz fertiggestellt worden. In und um den Ort können wir mit den Rädern abermals eine größere Umgebung kennenlernen und finden zahlreiche malerische Ecken, an denen wir noch nicht waren und verweilen um einfach die schönen Ausblicke zu genießen.

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Bild 14. Sonnenhungrige vor Primošten

Auf dem Rückweg noch ein weiterer Einkauf im örtlichen Konzum, wo wir Hähnchenspieße und Hähnchenbrust finden. Zurück am Stellplatz wird die Hähnchenbrust ersteinmal mariniert und kommt in den Kühli. Aber dann ist nach der Fahrradstrampelei in der Sonne ausgedehntes Abkühlen im Meer dran.

Es folgt ein opulentes Abendessen heute: Hähnchengrillspieße, selbst gemachter Nudelsalat, gegrillter Feta mit Tomaten und Oliven, frisches Brot und Melone, das Ganze begleitet von einem weiteren Naturspektakel, das der Sonnenuntergang wieder an den Himmel zaubert.

(Do, Tag 9: Primošten)

Freitag

Heute folgt ein planmäßiger Faulenz-Tag nach typischem Camping-Muster. Gemütlicher Morgentee, ein total entspannter Vormittag, nur kurz durchbrochen von einem Einkauf weniger Kleinigkeiten plätschert dahin. Es folgen ein später »Brunch« und viel Schwimmen im Meer, zwischendurch auch mal Siesta und Abends werden noch die restlichen Hähnchenspieße gegrillt.

Als kleine Randbemerkung eines ansonsten ereignislosen Tages bleibt nur ein unversehens aufkommender böiger und starker Wind festzuhalten, der uns schon morgens früh weckte. Gegen Abend ebenfalls Wind, noch stärker als am Morgen. Ablandiger Wind am Morgen und auflandiger am Abend sind nicht ungewöhnlich und der Tatsache geschuldet, dass das Meer sich schneller erwärmt und abkühlt als das Land. Aber diese teils ziemlich ruppigen Böen deuten wir als erste Vorboten eines herauf- und durchziehenden Wetterwechsels. Einstweilen aber bleibt es ansonsten bei strahlendem Sommerwetter vom feinsten.

(Fr, Tag 10: Primošten)

Samstag

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Bild 15. eine Badebucht vom Feinsten

Eine nahegelegene Einkaufsmöglichkeit ist für das Camping immer eine bequeme Sache. Auch heute gibt es daher am Morgen erworbenes frisches Brot. Am frühen Nachmittag folgt ein Ausflug mit den Rädern Richtung Grebastica den Uferweg entlang. Eine malerische Badebucht reiht sich dabei an die nächste, bis der Uferweg kurz vor dem Ort mit einem Mal endet. Teils wohl auch einem Wechsel im Gelände zu einer etwas steileren und höheren Felsenküste geschuldet.

Eine Weiterfahrt von dieser Stelle aus hätte die Nutzung der weiter oben verlaufenden Landstraße erfordert, weshalb wir es vorziehen, lieber eine Zeit lang an der hier befindlichen, herrlichen Meeresbucht zu bleiben. Dann geht es schließlich zurück auf den Campingplatz.

Die Abkühlung beim Schwimmen wurde schon sehnlichst erwartet und nun pronto in die Tat umgesetzt. Beim Abendessen sollte es heute mal fleischlos bleiben mit gegrillten Zucchini gefüllt mit Feta und Tomaten sowie Avocado-Feta-Dip mit Brot.

(Sa, Tag 11: Primošten, Grebastica)

Sonntag

Ein weiterer Faulenz-Tag: Morgentee, Einkauf frischen Brots sowie Obst und Gemüse und ein später Brunch. Rundherum viel Lesen und gelegentliche Abkühlung im Meer. Am Abend sind die marinierten Hähnchenfilets an der Reihe, veredelt mit auf dem Grill gerösteten Brot mit selbst gemachtem Bruschetta.

(So, Tag 12: Primošten)

Montag

Wir planen so langsam unsere Weiterreise und klären die Frage nach eventuell noch zu beschaffendem Fahrtproviant. Ein Mittagsschlaf wird unterbrochen von einem verfrüht durchziehenden Gewitter nebst dazugehöriger heftiger Böen. Weitere Gewitter sind für die Nacht und morgen angesagt.

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Bild 16. das Wetter bleibt nicht ausnahmslos so friedlich

Ein Ausflug zum Shopping nach Primošten mit den Rädern verschafft Simone das eine oder andere Sommerkleidchen, deren ausgiebige Auswahl ich mit Rat und Tat nur zu gerne begleite. Ein Eisbecher darf anschließend nicht fehlen, den wir in einem schön am Wasser und dem Badestrand gelegenen Lokal genießen. Zurück auf dem Platz folgt die obligatorische Abkühlung beim Bad im Meer.

Pünktlich zum Abend erreicht uns eine erste heftige Gewitterfront mit einer schwarzen Wolkenwand, die sich sich zuvor schon mit einem entfernt aufragenden Wolkengebirge ankündigte. Der aufkommende Sturmwind lässt uns alles draußen befindliche wegräumen. Später zum Schlafen senken wir das Dach auf Teilaufstellung und können trotz des direkt am Wasser befindlichen und damit dem Wetter stärker ausgesetzen Standplatzes die Nacht entspannt verbringen.

Das kann man von einigen der Mitcamper nicht behaupten, die ihre Boote größtenteils einfach so im Wasser angebunden liegenließen. Es ist schon dunkel, als die gröbsten Windböen das Meer derart heftig aufschaukeln, dass einige Boote sich losreißen und zum Glück aufs Land und nicht aufs Meer hinaus getrieben werden. So mancher Camper verbringt einen Teil der Nacht damit, sein Boot nebst schwerem Außenborder notdürftig zu sichern.

Auch der Campingplatz selbst schien sich nicht um Wetterlagen zu kümmern, sodaß ein Teil der Außenanlage mit Begrenzungsleinen und aufblasbarer Hüpfburg den halben Strand herabgetrieben wurde und schließlich im wütenden Wind dort zu einem havarierten Häufchen zusammengestaucht zu liegen kam.

Das Ganze wird apokalyptisch beleuchtet von Blitzen, die fast im Dauertakt rundum aufscheinen und die Nacht zum Tag machen. Umtost von Wind und Wetter schlafen wir ein und irgendwann später beruhigt sich die Natur wieder, als schließlich die Gewitterzone über uns hinweggezogen ist.

(Mo, Tag 13: Primošten)

Primošten - Dugi Otok

80

Ein für unsere Begriffe ungewöhnlich langer Zeitabschnitt an einem Ort endet heute mit einer Fahrt nach Dugi Otok. Die Insel ist als Teil der Inselgruppe der Kornaten der Stadt Zadar vorgelagert und kann von dort mit der Fähre in rund anderthalb Sunden bequem erreicht werden.

Wir wollten Tags darauf sowieso dorthin übersiedeln, möchten aber ungern all die Sachen, die wegen der nächtlichen Gewitterstürme weggepackt waren, wieder aus- und später am selben Tag abermals einpacken. Der Tag beginnt zudem noch bedeckt und ist somit als Fahrtag recht gut geeignet, also geht es heute schon los.

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Bild 17. auf der Fähre nach Dugi Otok im Hafen von Zadar

Das Verlassen des Stellplatzes ist wie erwartet eine Herausforderung. Gegen das Steckenbleiben auf der steilen, gewundenen und mit groben Steinen bedeckten Zufahrt hilft nur ausreichend Schwung zu holen, was uns gerade so und mit teilweise etwas durchdrehenden Rädern schadlos nach oben bringt.

Nach dem Check Out füllen wir mit letzten Einkäufen noch unsere Vorräte, dann kann es los gehen. Die Fahrt verläuft abwechslungsreich teils entlang der Adriaküste durch verschiedene Orte bis in die südliche Vorortregion Zadars, wo sich der Fährhafen befindet. Nach einer Dreiviertelstunde legt die Fähre kurz nach 14 Uhr ab.

Die Fahrt verläuft zunächst in nördlicher Richtung an Zadar vorbei, dessen Altstadt und die dahiner in der Ferne zu sehende Gebirgskette eine eindrucksvolle Kulisse bilden. Der Ostseite der Insel Ugljian folgend geht es weiter bis zu deren nordwestlichem Ende, wo die Fähre um dieses Ende herum der Durchfahrt zwischen Ugljian und der benachbarten Insel Rivanj folgt um schließlich in südwestlicher Richtung weiter an der Insel Sestrunj vorbei in der kleinen Ortschaft Brbinj auf Dugi Otok anzulegen.

Nach der anderthalbstündigen Kornatenkreuzfahrt geht die Fahrt auf der Insel mit dem Auto weiter in nordwestlicher Richtung dem Verlauf der Landstraße 109 folgend bis hinter Soline. Die Straße verläuft dabei zum Teil herauf auf Bergkämme, die wechselseitig mal in westliche und mal in östliche Richtung herrliche Blicke von der schmalen und langgestreckten Insel auf die Adria eröffnet.

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Bild 18. Segelyacht vom Typ Nauticat nahe des Fähranlegers

Dugi Otok ist spärlich besiedelt und entsprechend ruhig verläuft die Fahrt bis zum Campingplatz. Dieser erweist sich allerdings als nahezu ausgebucht. Ohne Reservierung hatten wir uns schon darauf gefasst gemacht, irgendwo am äußeren Rand der Stellplätze unterzukommen und das gelingt auch. Allerdings wird tags darauf ein Stellplatz frei, der sich zwar ebenfalls am Rand des Platzes befindet, aber doch schöner ist als jener schmale und kleine »Übergangsplatz«, den wir aber ansonsten auch die ganze Zeit über behalten könnten, wenn wir wollten. Wir sagen, dass wir es uns bis morgen überlegen wollen und erst einmal den Platz der heute frei ist nehmen.

Alles in allem ist der Campingplatz sehr schön angelegt mit Parzellen, die jeweils mit Hecken eingegrenzt und teils unter Bäumen liegen. Ein ansteigendes Gelände beschert den terassenförmig angeordneten Stellplätzen zudem charmante Blickachsen auf die unten gelegene malerische Bucht mit ankernden Booten. Die einzelnen Stellplätze sind jedoch allesamt recht knapp bemessen, für unseren Bulli reichen sie, für größere Fahrzeuge aber nicht, es sei denn, man mag es, Wand an Wand zu stehen und von seinem Campingtisch aus rundum nur auf Wände zu schauen.

Riesige weiße Wände, wie sie mittlerweile überall zur Gewohnheit zu werden scheinen, wirken auf den Stellplätzen wie aus dem Maßstab geratene Dinosaurier im Spielzeugland. Einmal mehr erschließt sich nicht, wozu zwei Bewohner beim Camping derart große Fahrzeuge benötigen und dann auch gar nicht damit fahren sondern, wie die Dame an der Rezeption stolz mitteilt, schon im Jahr davor »ihren« Stellplatz buchen um diesen dann wochenlang zu belegen.

Für uns sind eine große Zahl an Dauercampern und derlei Stammgästen gleichermaßen ein Alarmzeichen. Viele von ihnen neigen dazu, sich zu verhalten, als seien sie die einzigen Menschen weit und breit. Sie tun so, als sei der ganze Platz ihr Eigentum während »Durchreisende«, wie lange sie auch bleiben mögen, allenfalls geduldet sind. Jene Zeitgenossen nehmen sich fortwährend Dinge heraus, von denen sie genau wissen, dass die übrigen Gäste davon gestört werden und erwarten, dass alle darüber hinwegsehen.

Zudem bedeutet der von der Rezeptionistin angebotene Platzwechsel, dass unser Aufenthalt dadurch verkürzt wird, dass wir tags darauf nochmal den Stellplatz wechseln müssen, bevor wir hier ein wenig Ruhe finden können, denn das war es, was uns den Weg nach Dugi Otok einschlagen ließ: Ein wenig Abgeschiedenheit und Ruhe.

Im Großen und Ganzen war das auch so, jeder ging auf dem Platz ohne viel Getöse so seiner Wege, wie das beim Camping, wo jedes Wort quer über den Platz zu hören ist, üblich ist. Eine Gruppe Camper allerdings musste nicht nur in unmittelbarer Nachbarschaft unseres Stellplatzes ein gemeinsames Gelage abhalten. Es mussten dazu auch gleich mehrere Feiernde sich an jener Stelle treffen, so dass etwa ein Dutzend Zeitgenossen zuzüglich diverser Kinder und Hunde bis spät in die Nacht hinein lauthals herumgröhlten, wie man das von Feiernden eben so kennt.

Zugleich haben die Nachbarn direkt nebenan, zwei Personen, riesige weiße Wand, die Fenster geöffnet und sehen Fern. Alles ganz wie zuhause, nur, dass man zuhause gewöhnlich nicht mit dem Fernseher die halbe Ortschaft beschallt. Da wir im ganzen Leben auf Reisen noch keinen Fernseher benutzt haben, entzieht es sich auch vollkommen unserem Verständnis, was Leute dazu bringt, tausende Kilometer in die Ferne zu fahren, um dann dort vor der Glotze zu hocken, dafür könnten sie auch zuhause bleiben.

Abermals möchten wir den Mitbewohnern auf dem Platz ihre Urlaubsfreude nicht verleiden, wünschten aber, sie würden es uns mit etwas weniger übergriffigem Verhalten gleichtun. Zugleich fragten wir uns, wie dies sehr häufig auf dieser Reise immer in unserer Nähe stattfinden muss, wo doch der Rest des Platzes in üblicher Campingmanier ruhig in den Abend geht.

Gezwungenermaßen sitzen wir den Abend mit dieser permanenten Festplatzatmosphäre um uns herum ab und entscheiden, nicht weiter abzuwarten, ob diese Kakophonie nun jeden Tag und Abend so weiter geht.

(Di, Tag 14: Primosten - Dugi Otok)

Dugi Otok - Šibenik

80

Tags darauf sind wir schon sehr früh auf. Noch bevor der Platz zum Leben erwacht machen wir uns an die Fahrtvorbereitungen. Dass wir dabei nicht groß auf Behutsamkeit und Stille achten versteht sich.

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Bild 19. Schiffsinterieur auf der Fähre

Gleich als die Rezeption öffnet lassen wir uns die Rechnung für die eine Nacht geben. Schade, dass die Rezeptionistin fragen muss, was dafür wohl die Ursache sei. Als ob die Angabe eines Grunds für die überstürzte Abreise eine Aussicht auf Verändung des Zustands hätte. Campingplatzbetreiber sind bislang nicht damit aufgefallen, aktiv auf das Geschehen auf ihren Plätzen einzuwirken. Was also soll die Frage? Ich antworte nur, dass wir es uns anders überlegt haben und damit sind wir auch schon wieder weg. Zurück geht die Fahrt nach Brbinj von wo uns bald die Fähre mit aufs Festland nimmt.

Vielleicht kommen wir zu einer anderen Zeit im Jahr einmal wieder nach Dugi Otok und schauen, ob es da anders ist. Die Insel hat uns gut gefallen, aber auf dieser Reise ist die nächste Etappe Šibenik. Auf der Fähre sitzen wir zunächst wieder auf dem überdachten Oberdeck und genießen die Aussicht. Wie sich zeigt, kommt der Wind allerdings auf dem Rückweg meistenteils von Achtern und hebt damit den Fahrtwind auf, sodass die Sonne bald derart sticht, dass es kaum auszuhalten ist. Wir verholen uns ins klimatisierte Innere des Schiffes.

Wieder auf dem Festland angekommen ist es nur ein kurzes Stück und wir können uns auf dem riesigen vor Šibenik gelegenen Campingplatz ohne vorher reserviert zu haben nach einem Stellplatz umsehen. Direkt am Wasser, unter großen, schattigen Bäumen werden wir fündig und sichern uns diesen für die nächsten fünf Nächte. Erstaunlich, wenn man den großen Andrang an der Rezeption bedenkt.

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Bild 20. ein Teil unseres Stellplatzes in Šibenik

Nach dem Aufbauen genehmigen wir uns ein Eis aus dem örtlichen Lädchen und genießen den neu gewonnenen Blick aufs Meer. Es folgt der Abwasch nach dem Abendessen und ein Spaziergang über die enorme Ausdehnung des Campingplatzes, der dieses Mal wirklich komplett voll ist. Der Abend klingt aus mit Lesen in lauschiger Sommerabendatmosphäre.

(Mi, Tag 15: Dugi Otok - Šibenik)

Šibenik

Beim Aufenthalt in Šibenik möchten wir Bade- und Faulenz-Tage mehr als bei unserem letzten Besuch mit Ausflügen kombinieren, wofür uns die Fahrräder mehr Möglichkeiten liefern, diese hatten wir vor zwei Jahren noch nicht dabei.

Donnerstag

80
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Bild 21. der Kanal des Hl. Anton vom ersten Aussichtspunkt gesehen

Am Morgen folgt wie so oft erst einmal ein Einkauf frischen Brotes und Tee kochen, während auf dem Platz zahlreiche Wechsel stattfinden. Auch unsere direkten Nachbarn reisen ab oder weiter. Mittlerweile hat die europaweite Hitzewelle auch Kroatien erfasst. Die größte Hitze von mehr als 35 Grad am Mittag bleiben wir auf dem Stellplatz im Schatten.

Am Nachmittag fahren wir mit den Rädern nach Zablace und von dort weiter zum natürlichen Kanal des Hl. Anton, der einst vom nahe Šibenik mündenden Fluss Krka in die Felsen gefurcht wurde. Wer per Boot nach Šibenik oder den Nationalpark Krka mit seinen Wasserfällen möchte, muss diesen Kanal durchfahren, wobei die Landschaft die Bootsfahrer mit teils hohen senkrechten Felsformationen zu beiden Seiten des Kanals belohnt.

Ebenjene Felsen besteigen wir von der Landseite aus auf dem teils sehr steil verlaufenden Wanderweg und gelangen an zwei aufeinanderfolgende Aussichtspunkte, die atemberaubende Ausblicke hinab auf den Kanal, rundherum weit in die Landschaft sowie auf die Stadt Šibenik gewähren. Die Ausblicke machen den anstrengenden Aufstieg dabei mehr als wett.

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Bild 22. der erste vom zweiten Aussichtspunkt gesehen.

Die Fahrräder lassen wir so lange am Fuß des Anstiegs angeschlossen, Radfahren ist auf diesen Abschnitten nicht erlaubt. Als wir zurückkehren, ist mein Vorderrad platt, eine nähere Begutachtung des Reifens zeigt einen reißzweckenartigen Nagel direkt mittig in der Lauffläche. Es bleibt ein Rätsel, wie ein solcher Nagel in die hiesige Umgebung, auf den Wanderweg und schließlich in meinen Reifen gelangen konnte.

Überdies: Ich habe die ganze Reise über stets die Satteltasche und darin das Flickzeug nebst Werkzeug und Ersatzschlauch dabei. Nur bei diesem Ausflug entschied ich aus irgendeinem Grund der Bequemlichkeit stattzugeben und ohne Satteltasche loszuziehen. Bingo. Den ganzen Weg zurück mussten wir schieben. Unterwegs gleite ich an einem besonders steilen Stück des Weges auf dem glatten Pflaster aus und schlage mir obendrein das Knie blutig. Perfekt. Sechs Kilometer und eineinviertel Stunden später waren wir schließlich zurück am Stellplatz angelangt und ziemlich bedient.

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Bild 23. Boote nahe der Ausfahrt des Kanals Richtung Šibenik, ein Teil der Stadt im Hintergrund

Abkühlung brachte schließlich ein Bad im Meer. Wermutstropfen hier allerdings: Mit einem vernünftigen Badesteg oder Badeleitern fehlt ein geeigneter Zugang ins Wasser. Für so eine Campinganlage eigentlich undenkbar. Prompt erwischen mich trotz Badeschuhen die Felsen sowie dort lauernde Seeigel an Fuß, Hand und Rücken, als ich beim Weg ins Wasser Halt und Gleichgewicht verliere.

Am Stellplatz haben sich inzwischen neue Nachbarn eingefunden, die am Abend mit Bekannten gedämpft deutschsprachige Schagermusik hören und ebenso leidenschaftlich wie lauthals mitsingen. Dem Ambiente angemessener Alkoholgenuss tut ein Übriges und lässt auch deren Unterhaltung zum üblichen Gejohle werden. Tja. Das scheint auf dieser Reise wohl überall dazuzugehören.

Irgendwie ist das heute nicht mein Tag, dessen Highlight trotz allem der Ausflug zu den Aussichtspunkten am Kanal bleibt.

(Do, Tag 16, Fronleichnam: Šibenik)

Freitag

Heute ein ziemlicher Faulenz-Tag mit Baden im Meer, Mittagsschlaf und einem von der riesigen Anlage des Platzes begünstigten langen abendlichen Spaziergang, schöner Sonnenuntergang und lauer Abendwind inklusive.

Irgendwann am Vormittag wechsele ich den Schlauch am Fahrrad. Zum Glück habe ich mehrere Ersatzschläuche dabei. Schon bei deren Beschaffung zuhause zeigte sich, dass sie gar nicht so einfach überall erhältlich sind und vermutlich hier unterwegs deren Beschaffung erst recht eine größere Sache gewesen wäre. Ich muss mir unbedingt eine kleine Tasche zum Anbringen der kleinen Luftpumpe nebst Werkzeug und Schlauch am Fahrrad besorgen, die sich auch leicht abnehmen und mitnehmen lässt.

(Fr, Tag 17: Šibenik)

Samstag

Nach einem wie immer späten Frühstück nehmen wir die Buslinie 5 in die Stadt nach Šibenik. Die Route und Haltestelle wurde leicht geändert. Aber sonst ist die Busfahrt schnell erledigt und wir finden uns am Busbahnhof von Šibenik wieder.

Der dahinterliegende Markt ist leider buchstäblich schon verlaufen und so bummeln wir nur ein wenig über das verwaiste Gelände und gehen von da schließlich in die Altstadt hinein. Dieses Mal unterlassen wir den Aufstieg zur Kirche St. Anna und gehen zur Kathedrale St. Jakob. Das malerische Altstadtrevier dahinter zieht sich besonders steil den Berghang hinauf, doch zur Zeit verstellt bedauerlicherweise eine Tribüne für ein mittelalterliches Festival die Sicht auf die einzigartige Szenerie des Rathausplatzes.

Wir gehen weiter zum Ufer, wo wir in einer Bar bei Eis und gekühlten Getränken verweilen. So lässt sich der Blick über die der Stadt vorgelagerte Wasserfläche genießen und bis herüber zum Ausgang des Kanals des Hl. Antons sehen, wohin uns unser Ausflug von vor zwei Tagen gerade führte, nun von der gegenüberliegenden Seite.

Schließlich bummeln wir die Uferpromenade von Šibenik zurück zum Busbahnhof und fahren zurück zum Campingplatz. Für einen Euro fünfzig pro Person und Fahrt kaum zu toppen.

Gerade nach einem solchen Ausflug tut eine Abkühlung beim Schwimmen im Meer besonders gut.

(Sa, Tag 18: Šibenik)

Sonntag

80

Ich starte mit dem Einkauf von frischem Brot sowie Tee kochen in den Morgen. Unser Aufenthalt endet morgen, also zahle ich auch gleich die Rechnung an der Rezeption, wie der Campingplatz es hier von seinen Gästen wünscht.

Nach dem Frühstück fahre ich nach Zablace, verweile einige Zeit im Bootshafen auf einer Bank im Schatten. Schließlich nehme ich die Straße Stadtauswärts und fahre dann die wenig befahrene Landstraße L 65061 weiter nach Šibenik.

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Bild 24. beliebtes Postkartenmotiv: die Altstadt von Šibenik

Hält man sich am Kreisel oberhalb der Schiffswerft erst links und dann vor der Marina rechts einen Anstieg herauf, gelangt man über Bahngleise auf die größere Straße Vukovarska Ulica. Dieser Straße bis zum Tunnel folgend, hält man sich vor der Einfahrt in den Tunnel rechts und ist wenig später nach einer rechts-links-Kombination an der zwischen Markt und Moosbrunnen-Park gelegenen Kirche Crkva Gospe vanka grada angelangt und schon am Ziel.

Knapp elf Kilometer für den einfachen Weg einschließlich des Abstechers nach Zablace sind so recht mühelos durchmessen und also mit dem Rad kaum länger zu fahren als mit dem Bus. Die Bewegung in der Stadt fällt mit dem Rad natürlich ebenfalls deutlich leichter, nur die Altstadt will nach dem Anschließen des Fahrrads freilich weiterhin lieber zu Fuß besucht werden.

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Bild 25. eine Stadtansicht in Šibenik

Das Fahrrad bringt mich dann auch im Handumdrehen ganz auf die andere Seite der Stadt, von wo aus eigens ein Aussichtspunkt errichtet wurde, der das typische Postkartenmotiv auf Šibenik erschließt. Von dort geht es schließlich den ganzen Weg zurück zum Campingplatz, wobei der Teil entlang der enorm langen Uferpromenade noch gelegentlich unterbrochen wird zum Schauen.

Das Auf und Ab des restlichen Rückwegs gelingt dann dank Elektrohilfsmotor wie auch schon der Hinweg mühelos und lässt noch genügend Zeit für einen weiteren Einkauf (frisches Obst, Nachschub an ein wenig alkoholfreiem Bier) sowie einem kurzen Schläfchen im Campingstuhl. Nektarinen und Croissants zur Kaffeezeit und später eine Erfrischung im Meer runden die Erlebnisse des Tages ab, bevor Simone zum Abendessen noch jeweils ein leichtes Omelette mit selbst gemachter Kräuterbutter zaubert.

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Bild 26. ein Teil der Uferpromenade von Šibenik

Mit der morgigen Weiterreise ein Fazit zum Platz vor Šibenik. Der Campingplatz hat viele positive Seiten, die großen, schattigen, von hohen Bäumen bestandenen Stellplätze gehören ebenso dazu wie der örtliche Supermarkt, der, anders als die Lokale des Platzes, überraschend vernünftige Preise und ein umfängreiches Warenangebot auf großzüger Fläche bietet. Zu wenig Raum ist überall auf diesem Campingplatz kein Thema.

Vielleicht einziger Kritikpunkt: Die langgesteckte Küste bietet zwar reichliche Bademöglichkeiten, lässt aber vernünftige Badestege oder -leitern vermissen, was für so eine Anlage einfach miserabel ist und echte Verletzungsrisiken in den langgestreckt flachen, scharfzackig felsigen Uferbereichen birgt. Viele Seeigel allenthalben verstärken dieses Risiko, da helfen auch keine Badeschuhe, wie sie für die Adria dazugehören.

Davon abgesehen aber absolut und unbedingt ein Campingplatz zum Wiederkommen.

(So, Tag 19: Šibenik)

Šibenik - Tisno

80

Unsere letzte Etappe schließt den Kreis unserer kleinen Dalmatien-Rundreise und führt uns zurück an den Ausgangspunkt, es geht nochmal nach Tisno. Wir hatten verschiedene andere Campingplätze in der Umgebung in Erwägung gezogen, aber weitere Experimente am Urlaubsende verworfen. Die Fahrt zur Insel Murter verläuft gut, der Platz erscheint allerdings inzwischen als nahezu randvoll. Die Hauptsaison hat schon begonnen, aber wie sich zeigt, tummeln sich alle vorn am Wasser, während weiter hinten noch Platz ist.

Bei unserer Stellplatzsuche schallt uns hämmernde Animationsmusik vom Ufer entgegen, überall dort ist allerlei lautes Treiben im Gange. Wir suchen uns einen sehr geräumigen Stellplatz am äußersten Rand des Geländes. Weitab von jeglichem real gelebten Touristenanimationsklischee, in unmittelbarer Nähe zum schon nicht mehr zum Platz gehörigen Wald ist die Stille größer. Hier schlagen wir für die Rest der Zeit unser Lager auf. Rund um uns herum sind noch viele Stellplätze unbelegt was uns zusätzlich großzügige Blickachsen beschert.

Der restliche Nachmittag vergeht nach dem Aufbauen abseits von allem Halli Galli geruhsam mit Lesen, einem kleinen Mittagsschläfchen und Nichtstun. Am Abend gibt es nochmal mit Feta und Tomaten gefüllte Zuchhini vom Grill.

(Mo, Tag 20: Šibenik - Tisno)

Tisno

Die verbleibende Zeit hätte es erlaubt, noch ein oder zwei andere Ziele anzufahren, aber zusätzlich zur Entscheidung, stattdessen nochmals hierher zu kommen hatten wir beschlossen, in diese Reise keine weiteren Ortswechsel mehr einzubauen. Eine für unsere Verhältnisse weitere recht lange Standzeit erwartete uns und ermöglichte einen sehr entspannten Umgang mit der hier verbrachten Zeit, ganz unabhängig davon, was wir gerade taten.

Dienstag

Der heutige Tag hat so gut wie nichts erwähnenswertes und steht ganz im Zeichen der zahlreichen Campingplatzroutinen, die wir im Laufe unserer Fahrten einstudiert haben. Tee kochen, frisches Brot beim örtlichen Bäckerladen erwerben, spätes Frühstück, später ein größerer Einkauf im großen Tommy Supermarkt gegenüber. Eine Siesta und viel Lesen.

Dieser Platz hat zwei Einkaufsmöglichkeiten innerhalb des Platzgeländes, einen Bäckerladen, sehr zu empfehlen, und eine kleine Zweigstelle des großen Tommy-Supermarkts von gegenüber des Campingplatzes, nicht so toll; wir nutzen lieber das große Pendant. Einkäufe sind von unserem abgelegenen Stellplatz ohnehin besser mit dem Fahrrad unternommen.

Das u.a. erworbene vermeintliche Hähnhchenbrustfilet erweist sich später als nicht entbeint. Das zu erkennen hätte neben kroatisch noch eine uns geläufige Sprache auf dem Etikett oder bessere Sachkenntnis zu Fleischwaren unsererseits erfordert. Macht aber nichts, erst einmal alles entbeinen, dann marinieren und ab in den Kühlschrank. Am Abend mache ich Carbonara. »Richtige« mit Spaghetti und pikant gewürzter Sauce aus Eidottern und Sahne sowie Speck und Zwiebeln, nicht diese Nudeln mit Schinken und Sahneplörre, die manche Lokale sich erdreisten als Carbonara zu servieren.

(Di, Tag 21: Tisno)

Mittwoch

Ein geruhsamer Morgen beginnt wieder mit Tee. Die nächsten und restlichen Tage sollen durchweg über 31-34 Grad gehen, das kündigt sich auch heute schon an. Die Hitze lässt uns im Schatten verweilen und nach einem späten Frühstück Siesta halten, jede Bewegung fühlt sich an, als wären die Glieder mit Gewichten beschwert. Gegen 15 Uhr nehmen wir die Räder und die Badesachen und fahren zu den Badefelsen zwischen Tisno und Jezera.

Leider haben wir die Badeschuhe vergessen, aber wir schaffen es trotzdem verschiedentlich ins Wasser. Schwimmen im Meer wechselt ab mit dem Braten auf den Felsen wie Salamander bis die Sonne sinkt.

Auf dem Rückweg noch ein leckerer Eisbecher im Eissalon am Ufer in Tisno, dann zurück zum Stellplatz. Vorn am Wasser ist auf dem Campingplatz noch am Abend enormer Betrieb, wir sind froh, nicht dort gebadet zu haben.

Auch abends ist es noch immer sehr warm und wird es wohl bis zur Abreise auch bleiben. Zum Abendessen sind noch die restlichen Carbonara dran.

(Mi, Tag 22: Tisno, Jezera)

Donnerstag

Wie vorhergesagt ist es heute schon am Morgen deutlich wärmer, was uns nicht von unserer üblichen Routine abhält. Erst am Nachmittag fahren wir wieder zum Abkühlen im Meer herüber zu den Badefelsen. Dieses Mal auf dem Rückweg gefolgt von einem Einkauf im großen Tommy-Supermarkt.

(Do, Tag 23: Tisno, Jezera)

Freitag

Die Hitze lässt inzwischen auch nachts nicht mehr nach, bis zu 26 Grad im Schatten Nachttemperaturen und 34 Grad am Tag werden uns für den Rest des Aufenthalts bis Montag erhalten bleiben. Da fehlt es schlagartig an Ehrgeiz für noch irgendwelche Unternehmungen, aber Lesen im Schatten oder Abkühlung beim Baden im Meer sind ja zum Ausklang auch ganz schön und letzteres war heute Nachmittag auch wieder der Höhepunkt.

(Fr, Tag 24: Tisno, Jezera)

Samstag

Zum Frühstück hatten wir, wie vereinzelt an verschiedenen Tagen der Reise, heute Haferflocken mit Heidelbeeren, Rosinen, Nüssen, Milch und Ahornsirup. Danach galt es, schon einmal Reiseproviant vom Tommy Supermarkt zu kaufen.

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Bild 27. ein letzter Halt am Meer

Das letzte Baden im Meer mußte dann aber auf dem Campingplatz stattfinden, weil alle Badebuchten zwischen Tisno und Jezera belegt waren. Am Abend folgte noch ein weiterer Besuch der Pizzeria in Tisno mit Blick aufs Meer, in der wir schon einmal waren. Später haben wir mit den Rädern noch einmal Halt gemacht am Ufer der Bucht zwischen Tisno und dem Campingplatz, um bei sinkender Sonne einfach noch eine Weile die Stimmung und den Anblick zu genießen.

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Bild 28. Abendstimmung in Tisno

(Sa, Tag 25: Tisno, Jezera)

Sonntag

Nach dem Einkauf beim Bäckerladen müssen noch die Akkus der Räder aufgeladen werden. So schnell gehen fast vier Wochen Urlaub vorbei, der heutige Tag steht ganz im Zeichen von Fahrtvorbereitungen.

Beim Laden der Räder fällt auf, dass die Bordbatterie entladen wird. Das darf nicht sein und war so noch nicht vorgekommen. Ich stecke flugs die Kabel so um, dass die Räder direkt an der Stromsäule des Platzes geladen werden, während das Stromkabel zum Bus separat gesteckt ist. Nun lädt die Bordbatterie wieder wie gewohnt, aber der beobachtete Effekt ist zunächst nicht erklärlich. Der Frage, ob er sich wiederholen lässt, muss ich demnächst noch weiter nachgehen und nötigenfalls eine andere Verkabelung zum Laden wählen.

Mittags wird es wieder sehr heiß, die meisten Fahtvorbereitungen finden nach dem abendlichen Grillen und vor dem Duschen statt. Ich zahle mittags die Rechnung, auch dieser Campingplatz möchte einen Tag vor Abreise bezahlt werden.

Simone bereitet am Abend leckere Bacon-und-Ei-Brötchen und Kartoffelsalat während ich die marinierten Hähenchenbrustfilets grille. Am Abend gibt es also Gegrilltes mit Kartoffelsalat, der Rest dient als Fahrtproviant.

Nach dem Essen wird alles eingeräumt bis auf die Fahrräder. Zudem müssen das Auto und v.a. die Scheiben noch von dem befreit werden, was die großen Bäume während einer Woche so alles abwerfen. Insbesondere das Harz erfordert dabei eine Spezialbehandlung.

Dann sind wir bereit für die Rückfahrt.

(So, Tag 26: Tisno)

Tisno - Frankfurt

80

Am Morgen geht es heute früher los. Da wir in diesem entlegenen Teil des Campingplatzes keine direkten Nachbarn haben, stören wir so früh niemanden, als wir einmal mehr zur Fahrtvorbereitung die Frontverdunkelung abnehmen, das Ladekabel einholen und verstauen, die Vordersitze drehen, von den Auffahrkeilen fahren, diese einräumen, das Dach schließen und zuguterletzt die Fahrräder am Träger an der Heckklappe befestigen. Die Schranke öffnet um 7 Uhr und wir passieren sie um 7:15 Uhr.

Wir sind unterwegs. Ein Tankstopp auf der Autobahn nahe Zadar. In Kroatien sind Benzin und Diesel noch günstiger als in Slowenien und die Preise auf Autobahntankstellen unterscheiden sich, anders als in Deutschland, nicht von denen anderer Tankstellen.

Ansonsten erfreulich störungsfrei geht es die Route des Hinwegs zurück an Zagreb vorbei, wo wir länger Pause machen, dann durch Slowenien über Maribor weiter nach Österreich über Graz, Leoben, Wels und schließlich zu einem weiteren Tankstopp hinter Passau. Auch auf deutscher Seite geht die Fahrt erfreulich störungsarm weiter, zum Abend werden die Lastwagen immer weniger und es sind insgesamt auch weniger Raser unterwegs.

Nach weitgehend stressarmer Fahrt sind wir um 21:20 Uhr nach rund vierzehn Stunden einschließlich ausgiebiger Pausen wieder daheim. Die reine Fahrzeit dürfte abzüglich der Pausen ca. elfeinhalb oder zwölf Stunden betragen haben. Während der gesamten Reise haben wir dieses Mal 2.757 Kilometer zurückgelegt. Das macht abzüglich der je 1.224 Kilometer für Hin- und Rückfahrt gerade einmal 309 Kilometer im Zielgebiet und entspricht damit der kleinräumigen Route, die wir bei diesem Aufenthalt absolvierten.

(Mo, Tag 27: Tisno - Frankfurt)

Schlussbemerkungen

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Bild 29. Badeleiter

Kroatien ist ein tolles Reiseziel, wie unser diesjähriger Aufenthalt einmal mehr zeigte. Hier stimmt einfach alles und wir hatten auch während dieser Reise wieder eine wunderbare Zeit, obwohl wir Highlights wie Trogir, Zadar oder Split dieses Mal ausließen und lieber mehr Zeit an zurückgezogeneren Orten verbrachten.

Eine Fahrt, die nicht so sehr Erlebnisreise sein wollte und deren Erlebnisse eher in verschiedenen Arten des Müßiggangs bestanden denn aus dem Erschließen möglichst mannigfaltiger Attraktionen. Wenngleich auch so eine ganze Menge unterschiedlicher Betätigungen und Begebenheiten zusammenkam, ist die eingangs verwendete Einordnung als Badeurlaub also durchaus zutreffend.

Um allzugroßer Hitze in Zukunft zu entgehen, werden wir die Phase ab Mitte Juni bis Mitte/Ende August allerdings in Zukunft eher vermeiden und jene Breiten lieber früher oder später im Jahr anpeilen. Wobei fairerweise gesagt sein will, dass genau zu unserer Reisezeit in diesem Jahr so gut wie alle Teile des europäischen Kontinents unter einer frühen Hitzewelle lagen. Von dem her wäre die Bretagne sicher das richtige Ziel gewesen, aber nachher ist man immer schlauer und wir hoffen, das vielleicht schon im nächsten Jahr bald nachholen zu können.

Auch die Preisentwicklung muss man in Kroatien im Auge behalten. Wie schon vor zwei Jahren haben viele Angebote einen angemessenen Rahmen aus Preis und Leistung deutlich überschritten. Die »Ballermann«-artigen Zustände auf vielen Campingplätzen haben wir so massiv noch nicht erlebt und hoffen, dass sie nicht weitere Verbreitung finden.

Davon einmal abgesehen können sich andere Reiseziele noch einiges von Kroatien abschauen. Das Land bleibt auf jeden Fall fester Bestandteil der Ziele unserer weiteren Planungen. Insbesondere als Erholung von den unsäglichen Entwicklungen und Belastungen, die uns schon ab letztem Sommer sowie insbesondere über die vergangene Wintersaison heimsuchten, erwies sich diese Reise als genau das Richtige und bewies zugleich, dass bislang auch keine gravierenden Einschränkungen entstanden sind, die eine längere Fahrt beeinträchtigen würden.