Stockholm, die Schärenküste, Südschweden und ein Abstecher nach Kopenhagen, 29.5. - 21.6.2024

Vorbemerkungen

Unsere erste Reise mit dem Camper führte uns im Jahr 2021 nach Schweden und machte Lust auf mehr. Dieses Jahr war es so weit, eine weitere Fahrt nach Schweden stand auf dem Programm.

Wir hatten uns vorgenommen, gleich zu Beginn Kopenhagen und Stockholm zu besuchen, was damit schon eine grobe Streckenführung vorgab. Vom Schärengebiet vor Stockholm sollte es dann allmählich die Schärenküste entlang zurück nach Süden gehen.

Es würde zugleich die erste größere Fahrt sein, auf die wir die Fahrräder mitführen, was sich bei früheren Gelegenheiten in diesem Jahr schon im kleineren Rahmen bewährt hatte.

Frankfurt - Kopenhagen

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Am frühen Morgen geht es noch vor Sonnenaufgang los. Die Fahrt verläuft erfreulich ereignislos, nur kleine Verkehrsstörungen an den üblichen Stellen zwischen Hannover und Hamburg sowie in Hamburg Richtung Lübeck. Noch am Vormittag erreichen wir auf Fehmarn die Fähre nach Rødby. Die Wartezeit in Puttgarden ist nicht lang und schon sind wir an Bord.

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Bild 1. Die Fahrt über den Fehmarnbelt ist so verregnet wie der ganze Tag

Das Wetter ist trüb und regnerisch, auch auf der dänischen Seite, wo es ansonsten über Lolland, Falster und Seeland glücklicherweise ebenfalls störungsfrei bis Kopenhagen weitergeht. Unseren ersten Aufenthalt erreichen wir mit dem Campingplatz DCU Absolom noch vor vierzehn Uhr und beziehen erst einmal einen Stellplatz.

Die dänische Camping Union (DCU) hat hier ihren Sitz und der Platz ist entsprechend mit allen Annehmlichkeiten bestens ausgestattet. An der Rezeption warnt man uns allerdings, die Fahrräder stets so gut wie möglich abzuschließen und sie möglichst auch in der Stadt nicht allein zu lassen. Wir hatten uns mit dem Gedanken getragen, vom Campingplatz mit dem Rad in die Stadt zu fahren, lassen sie aber gleich am Auto angeschlossen und nehmen dann doch lieber die Bahn, die unweit des Campingplatzes fährt.

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Bild 2. Hat auch bei trübem Wetter Charme: Nyhavn

Dank der frühen Ankunft ist noch Zeit für einen Besuch in der Stadt. Wir fühlen uns gleich wie zuhause, als wir in der Bahnstation feststellen, dass der einzige Ticketautomat weit und breit gestört ist. Also erst einmal die App des örtlichen Nahverkehrs aufs Handy laden und registrieren. Danach klappt es auch mit dem Bahnticket und schon wir sind mobil.

Wir fahren bis Hauptbahnhof mit der grünen Linie B von Brøndbyøster und gehen am Tivoli und dem Kanal entlang Slottsholmen in Richtung Kongens Nytorv bis Nyhavn. Leider spielt das Wetter noch immer nicht mit und wir erleben unsere erste Stippvisite grau und regnerisch. Macht aber nichts, die Stadt und der pulsierende Troubel hält viele Ansichten zum Staunen bereit.

Für den Rückweg nehmen wir die Bahn gleich von Kongens Nytorv zurück. Erst mit der Ringbahn und dann Umsteigen im Hauptbahnhof wieder auf die Linie B sind wir bald wieder zurück am Campingplatz. Hat es bisher zum Glück nur so ein wenig genieselt geht just dann ein regelrechter Wolkenbruch nieder, bis zum Stellplatz sind wir trotz Regenschirmen so richtig durchgeweicht.

Noch das Abendessen im Bulli und wir sind nach diesem ereignisreichen Tag erstmal platt.

(Mi, Tag 1: Frankfurt - Kopenhagen)

Kopenhagen

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Der heutige Tag ist ganz dem Besuch der Stadt gewidmet und sogar das Wetter spielt rechtzeitig mit, es ist sonnig freundlich und gleich auch entsprechend wärmer. So kann es gleich nach dem Frühstück los gehen. Dieses Mal funktioniert sogar der Ticketautomat, aber nun haben wir ja die App und nehmen für heute gleich das Tagesticket.

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Bild 3. Die Wache wird abgelöst

Erneut geht es von Brøndbyøster über Hauptbahnhof nach Kongens Nytorv. Von dort zu Fuß bis Schloss Amalienborg, das wir rechtzeitig zur Wachablösung erreichen. Nach diesem Schauspiel geht der Stadtspaziergang weiter herab zum Amaliehaven und Ofelia Plads gegenüber der Oper.

Weiter geht der Stadtbummel über Nyhavn und zurück zu Kongens Nytorv. Die Bahn bringt uns dieses Mal bis Østerport, wo es zu Fuß in Richtung des Kastells geht.

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Bild 4. Dieser Abstecher darf natürlich auch nicht fehlen

Auf dem Weg liegt ein Supermarkt, eine gute Gelegenheit für ein wenig Brot für den Abend sowie etwas Gebäck für unterwegs. Hinter dem Kastell sind wir schließlich auf Kurs in Richtung Skulptur der kleinen Meerjungfrau, was auch daran ersichtlich ist, dass buchstäblich busweise Touristen herangefahren werden. Es sind gleich mehrere Kreuzfahrtschiffe in der Stadt, deren Passagiere ohne Hol- und Bringdienst offenbar verloren wären.

Zu Fuß wieder zurück bis Østerport unterbrechen wir den Rückweg mit der Bahn an der Station Gammel Strand, ein günstiger Ausgangspunkt für einen Spaziergang rund um Slottsholmen. Auf dem Weg liegt neben dem Schloss auch die Börse, die leider mitsamt ihrem berühmten Drachenturm kurz zuvor einem verheerenden Brand zum Opfer fiel, wovon noch massive Sanierungsbaustellen künden. Weiter geht es an der Knippelsbro und der königlichen Bibliothek vorbei und entlang der Kanäle, die Slottsholmen umgeben. Eine malerische Gegend, in die sich nicht ganz so viele Leute verirren.

An der Rückseite des Schlosses gelangen wir über die Christiansborg Ridebane in den Hof von Schloss Christiansborg und dessen Hauptportal entlässt uns schließlich wieder auf den Schlossplatz, wo unser Rundgang begann und endet. Von der Station Gammel Strand über Hauptbahnhof geht es zum Schluss zurück zum Campingplatz. Das Tagesticket hat sich an diesem Tag auf jeden Fall gelohnt.

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Bild 5. Kopenhagen ist der Prototyp der Radfahrstadt

Gerne hätten wir es den vielen Dänen gleichgetan und unsere Fahrräder in der Stadt genutzt, denn nicht nur unsere Beine und Füße lassen uns das heutige Pensum spüren. Auch die noch frischen Erinnerungen und Eindrücke wollen erst noch weiter verarbeitet werden. Aber es bleibt nun einmal die beste Art eine Stadt näher kennenzulernen: Man muss sie sich 'erlaufen'.

Unser Fazit nach unserem Kurzbesuch: Kopenhagen ist eine fantastische Metropole. Es gibt viel zu sehen und zu entdecken, Architektur, Kunst, Kultur, Geschichte und so vieles mehr. Die Stadt hat enorm viel zu bieten. Viele interessante Stellen lassen sich aber nur erschließen, wenn in der Stadt mehr Zeit verbracht wird, unser 'Schnelldurchlauf' kratzt da bestenfalls an der Oberfläche.

Aber wir haben einiges von Kopenhagen und seiner fabelhaften Atmosphäre kennengelernt und werden bestimmt bald einmal mit mehr Zeit wiederkommen.

(Do, Tag 2: Kopenhagen)

Kopenhagen - Stockholm

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Bild 6. Die Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö

Am Morgen ist es schon wieder an der Zeit weiterzuziehen. Die Stadtautobahn ist gut gefüllt, es dauert ein Weilchen, das Stadtgebiet von Kopenhagen zu durchmessen und bis zur Öresundbrücke voranzukommen. Bereits dieser Teil ist gleich zu Beginn eines der Highlights der heutigen Etappe. Wir haben den direkten Vergleich mit der Fährverbindung zwischen Helsingör und Helsingborg und können sagen: Die Fährfahrt ist abwechslungsreicher, aber die Brücke ist spektakulärer.

Auf der schwedischen Seite warten erst einmal die Mautstelle und die Grenzkontrolle. Dann geht es endlos immer Richtung Norden. Die Strecke von Malmö nach Stockholm ist, anders als die meisten Strecken in Schweden, durchgängig Autobahn. Die lange Distanz ist auf diese Weise angenehmer zu absolvieren.

Unterwegs geht es ab Jönköping vorbei am Vätternsee, dessen Ostufer die Straße kilometerweit folgt. Als schließlich ein Abzweig den See langsam verschwinden lässt, haben wir noch immer nur etwa die Hälfte von dessen Ausdehnung nach Norden passiert, was ein Gefühl von dessen Größe vermittelt.

Weitere 'Köpings' folgen entlang der Fahrtroute, Linköping, Norrköping, Nyköping, was uns bereits an die östliche Seite von Schwedens Ostseeküste und näher an das Einzugsgebiet Stockholms heranführt. Bald sind wir an unserem heutigen Bestimmungsort angelangt. Der Campingplatz in Bredäng hat eine gute Ausgangslage für Ausflüge in die Stadt und, wichtiger noch, hat eine Station der Tunnelbana nahebei.

Wie sich zeigt, ist recht viel los und wir bekommen zunächst nur einen Stellplatz ohne Stromanschluss. Aber kein Problem, tags darauf ist ein Wechsel möglich. Die Zeit bis da hin kann das Solarpanel auf dem Dach überbrücken. Gerade noch in Kopenhagen, sind wir ehe wir es uns versehen in Stockholm angekommen.

Für einen ersten Besuch der Stadt reicht die Zeit zwar nicht mehr. Aber es hat mit angenehmer Sonne beste Verhältnisse für einen Ausflug mit den Rädern. Erst zieht es uns ans Wasser, hinter dem Platz befindet sich der Wasserweg von Stockholm zum Mälarensee und ein Badestrand mit Abendsonne am Ufer. Genau das Richtige zum Ausklang dieses langen Fahrtages.

Auf dem Rückweg erkunden wir noch kurz den Weg vom Platz zur Bahnstation, wo sich zeigt, dass gleich auch zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten des dazugehörigen Wohngebietes ein kleines Zentrum drumherum bilden. Perfekte Ausgangsmöglichkeiten.

(Fr, Tag 3: Kopenhagen - Stockholm)

Stockholm

Für Schwedens Hauptstadt haben wir zwei Tage reserviert und ebenso, wie ein Tag in Kopenhagen nicht ausreicht, erlauben auch diese zwei Tage nur ein recht oberflächliches Kennenlernen der ausgedehnten und facettenreichen Metropole. In diesem Bewußtsein verlaufen unsere Besuche in der Stadt bedeutend entspannter. Wir lassen uns einfach von unseren Eindrücken leiten und durch die Stadt treiben.

Samstag

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Bild 7. Die Storkyrkan ist schon von weitem zu sehen

Nach dem Wechsel zu einem Stellplatz mit Stromanschluss am Vormittag geht es los mit unserem Besuch der schwedischen Hauptstadt. Der Fußweg bis zur Station Bredäng dauert ca. zehn Minuten und an der Station sitzt sogar noch ein Mensch aus Fleisch und Blut, der Tickets verkauft. Nicht lange und wir sitzen im Zug in die Stadt.

Die Station Gamla Stan ist unser Ziel, von dort machen wir erst einmal einen Rundgang das gleichnamige Stadtviertel entlang. Ohne, dass wir es gezielt angesteuert hätten, führt uns der Weg herauf zur Storkyrkan, deren imposantes Bauwerk schon von weitem lockt. Direkt daneben befindet sich das königliche Schloss, wo gerade die Vorbereitungen zur täglichen Wachablösung laufen. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen und stellen fest, dass im Vergleich zur Veranstaltung in Kopenhagen die Schweden doch einiges mehr aufbieten.

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Bild 8. Wachablösung mit professioneller Musikbegleitung

Eine ganze Musikkapelle marschiert auf und spielt für die zahlreichen Zuschauer beliebte Songs von Abba (Super Trooper) bis Avicii in einer sehr professionellen Perfektion. Dann läuft die eigentliche Wachablösung ab und schließlich marschiert auch die Kapelle wieder ordentlich in Reih und Glied davon.

Auf der anderen Seite der Storkyrkan geht es herab zu Skeppsbrokajen, wo viele Anleger für alle möglichen Verbindungen in der Stadt und heraus in die Schären bestehen. Wegen des zufällig heute stattfindenden Marathons ist die ganze Innenstadt zum bersten gefüllt mit Zuschauern und weite Teile der Laufstrecke kreuzen immer wieder unseren Weg.

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Bild 9. Der Marathon sorgt für ein enormes Gewimmel

Wir genießen erst einmal ausgiebig die ausgedehnten Blickachsen der Metropole rund um die Skeppsbrokajen auf das imposante Stadtbild, das rund um die zentrale Wasserfläche des Stockholm Ström die umgebenden Stadtteile Norrmalm, Östermalm, Södermalm sowie die Insel Skeppsholmen formen.

Hinter der Strömbroen müssen wir wegen des Marathons auf der Seite der Strömkajen zunächst einen weiten Umweg laufen, bis sich eine Stelle findet, an der wir die Laufstrecke queren können. Dann geht es durch den Park Kungsträdgården an dessen Nordseite es weiter auf der Hamngatan bis Sergels Torg geht.

Ein imposanter Platz, an dessen riesigem Kreisel mit Hamngatan, Sveavägen und Klarabergsgatan drei Magistralen zusammenlaufen und derart mitten in der Stadt interessante, weite Blickachsen ergeben. Die Mischung aus modernen Hochhäusern und anderen Architekturstilen wird an einer Seite von dem tiefer gelegenen Platz von Sergels Torg begrenzt, was dem ganzen Ensemble eine enorme Vielfalt verleiht. Als Besucher wissen wir nicht, wo wir zuerst hinsehen sollen und lassen die Weite dieser imposanten Szenerie erst einmal ausgiebig auf uns wirken.

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Bild 10. Sergels Torg

Wir folgen schließlich der Klarabergsgatan nach Westen. Auf dem Klarabergsviadukt dann eine böse Überraschung. Als ich in die Tasche greife, wo ich stets mein Handy aufbewahre, ist es weg. Eine eingehende Suche bestätigt lediglich die Befürchtungen: Es ist nicht auffindbar. Zuletzt hatte ich es an der Skeppsbrokajen für ein paar Schnappschüsse verwendet und dann den ganzen Weg bis hier hin nur Bilder mit dem Fotoapparat gemacht.

Das Gerät war gesperrt und die Dratlosnetzverbindung ausgeschaltet. Um Datenvolumen zu sparen, schalte ich die Drahtlosverbindung unterwegs nur gezielt ein, punktuell für Google Maps o.ä. Bevor es abhanden kam nutzte ich es wie häufig nur ergänzend zum Fotoapparat für gelegentliche Digitalbilder. Nicht jeder Erinnerungsschnappschuss erfordert eine Aufnahme auf Film.

Die 'Wo ist?'-Funktion von Apple zeigt keinen Standort und keine Aktivität. Eine SMS an die Nummer des Geräts ergibt keine Antwort. Bis heute ist nicht klar, ob es aus der Tasche fiel, ich es in Gedanken nicht richtig weggepackt habe, es gestohlen wurde oder was aus dem Telefon geworden ist. Es bleibt verschwunden.

Es war ohnehin bald Zeit zur Rückkehr. Wir brechen für heute den Stadtbummel ab und gehen zunächst zurück bis an die Stelle wo ich es noch hatte, aber keine Spur vom Telefon. Schließlich fahren wir zurück zum Campingplatz, von wo aus erst einmal die SIM und andere Zugänge einstweilen gesperrt bzw. sicherheitshalber Kennworte geändert werden. Eine ziemliche Sysiphos-Arbeit, aber nun einmal notwendig. Zudem folgte noch eine Verlustanzeige, die zum Glück telefonisch erfolgen konnte: In Schweden gibt es eigens für solche Fälle eine eigene Telefonnummer der Polizei.

Sehr bitter: Zahlreiche Fotos, die in Kopenhagen und Stockholm entstanden, sind verloren.

(Sa, Tag 4: Stockholm)

Sonntag

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Auch tags darauf steckt uns der Verlust des Handys noch in den Knochen. Das hält uns aber nicht ab, unseren zweiten Stadtbummel anzutreten wie vorgesehen. Erneut nehmen wir die Tunnelbana in die Stadt, allerdings dieses Mal direkt weiter bis Hötorget. Wir wollten mit dem Besuch der örtlichen Markthalle beginnen, wobei wir vollkommen aus dem Blick verloren hatten, dass an einem Sonntag die Geschäfte nicht geöffnet haben.

Zudem fiel erst später auf, dass neben der Hötorgshalle, die wir angefahren hatten, in Stockholm mit der Östermalms Saluhall noch eine weitere Markthalle besteht, die aber Sonntags auch nicht geöffnet hat. Da haben wir einen weiteren Grund, nocheinmal wiederzukommen.

Also geht es schließlich zu Fuß den Weg zurück über Sergels Torg, Hamngatan, Kungsträdgården bis zur Strömkajen. Wo tags zuvor noch der Marathon für enormes Gewimmel sorgte ist heute davon keine Spur mehr. Wir gehen heute weiter das Wasser entlang vorbei an der Brücke nach Skeppsholmen über Nybrokajen und die Promenade am Strandvägen herunter bis Djurgården.

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Bild 11. Im Abba Museum

Das Abba-Museum ist hier unser Ziel. Die Besucher werden in Gruppen eingeteilt und die Wartezeit bis zum nächsten Einlass ist eine willkommene Pause nach dem langen Fußmarsch durch die Stadt.

Dann ist erst einmal Eintauchen ins Siebzigerjahre-Flair des Museums angesagt. Für uns neben den zahllosen Artefakten der beispiellosen Karriere von Abba und deren Musik eine Fahrt in Vergangenheit der damit untrennbar verwobenen eigenen Kinder- und Jugendtage.

Einziger Vermutstropfen ist die Kellergewölbeartige Anlage des Museums und die schlechte Belüftung des Ganzen. Man sollte meinen, dass für diesen Eintrittspreis eine bessere Unterbringung des Museums möglich wäre. Das Abba Musuem ist aber trotz dieser Einschränkung den Besuch wert.

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Bild 12. Eine von vielen Blickachsen auf Wasserflächen und Fassaden

Für den Rückweg spendieren wir uns eine Fahrt mit dem Boot über den Stockholm Ström, das unweit des Abba Museums abfährt und uns zurück ans andere Ufer bringt (Linie 81 nach Slussen). Hier verweilen wir noch ein Stündchen und genießen Wetter und Atmosphäre der Szenerie rundum, bis ein letztes Mal für diese Reise die Tunnelbana uns züruck nach Bredäng fährt.

Ein kleiner Einkauf noch dort und der Ausklang des wieder erlebnisreichen Tages bei Sonnenschein am Stellplatz sowie die lange Helligkeit in diesen Breiten lassen Zeit, um alles nochmal Revue passieren zu lassen.

Erneut auch Gelegenheit für ein Fazit. Nach Kopenhagen ist Stockholm die zweite skandinavische Hauptstadt, die wir während dieser Reise besuchten. Auch Stockholm strahlt eine ganz besondere Atmosphäre aus, während das Stadtbild und das viele Wasser die Eindrücke von Kopenhagen zumindest in diesem Punkt noch übertrifft.

Ansonsten aber lässt sich keine Rangfolge bilden, beide Weltstädte werden ihrem Ruf als weltoffene, entspannte Metropolen mit ganz eigener Atmosphäre gerecht. Stockholm zeigte sich uns von seiner besten Seite und erneut war natürlich keine Zeit, die Vielzahl aller Besonderheiten dieser einzigartigen Stadt kennenzulernen.

Das lässt Raum für weitere Besuche und unsere erste Reise hierher hat uns wertvolle Ansatzpunkte dafür geliefert.

(So, Tag 5: Stockholm)

Stockholm - Trosa

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Nach so viel Troubel in gleich zwei Weltstädten hintereinander war es inzwischen höchste Zeit für Erholung in der Natur und davon hat Schweden schließlich reichlich.

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Bild 13. Ein Stellplatz in der Natur

Nur gut anderthalb Stunden von Stockholm entfernt wartete mit Trosa unser nächstes Etappenziel. Ein Campingplatz mit dazugehörigem öffentlichen Strandbad liegt dort auf einer dem kleinen Küstenort direkt vorgelagerten Insel und erschien als erstes echtes Urlaubsziel ideal.

So war es auch. Wir sehen uns nach entspannter Fahrt bei Ankunft erst einmal ausgiebig auf dem Gelände um und finden einen freien Stellplatz mit einer Aussicht, die es in sich hat. Für uns Stadtmenschen sind solche Stellen immer wieder unglaublich und wir machen es uns dort erst einmal für einige Tage gemütlich.

Am restlichen Nachmittag ist zur Abwechslung mal nur Lesen angesagt, die Sonne und der gelegentliche Blick aufs Meer befördern die Entspannung. Später schließt sich ein gemütlicher Grillabend an.

Die lange Helligkeit lässt noch Zeit übrig, allerdings liegt 'unsere' Seite der Insel dann inzwischen im Schatten. Eine Radtour auf die andere Seite, wo die Insel mit dem Ort Trosa über eine schmale Landbrücke verbunden ist, erlaubt es uns, auch noch in den letzten Sonnenstrahlen bis Sonnenuntergang zu verweilen.

Allein für solche Gelegenheiten hat sich die Mitnahme der Fahrräder bereits gelohnt, zu Fuß dauert ein solcher Weg einfach zu lange.

(Mo, Tag 6: Stockholm - Trosa)

Trosa

Für unseren ersten Aufenthalt jenseits der großen Städte nehmen wir uns länger Zeit und bleiben bis Freitag. Die Tage vergehen wie im Fluge mit Radfahrten in den Ort und Spaziergängen in die naturschöne Umgebung.

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Bild 14. In Trosa

Der Campingplatz sowie das Strandbad liegen an der Küste einer dem Ort vorgelagerten Insel, die über einen schmalen Fahrdamm erreichbar ist, umgeben von Wald und Felsen. Nach Trosa gelangt man quer über die Insel und besagten Fahrdamm, der direkt zum Hafen von Trosa führt. Dahinter erstreckt sich in typisch malerischer Kleinstadtidylle der Ortskern entlang eines Kanals.

Dienstag

Der Vormittag vergeht mit wenig Aktivitäten außer dem genießen von Sonne und Aussicht. Später dann eine Fahrt nach Trosa mit den Rädern.

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Bild 15. In Trosa

Trosa hat gegenüber der Insel, auf der wir untergebracht sind, einen Bootshafen und ist im weiteren Verlauf entlang des schon erwähnten Kanals angelegt, an dem die typisch malerischen schwedischen Holzhäuser aufgereiht sind. Weiter im Ort gibt es gute Einkaufsmöglichkeiten und auch einen Marktstand mit frischem Obst und Gemüse, wo wir gleich fündig werden. Zurück am Stellplatz gibt es frische schwedische Erdbeeren mit Quark. Der Rest des Tages vergeht mit Lesen.

Mittwoch

Am Morgen Wind, der sich im Verlauf des Vormittags verstärkt. Nach dem Frühstück eine weitere Radtour nach Trosa. Wir erkunden einen Uferweg vor dem Hafen, der allerdings nicht sehr weit führt und auf Straßen im Ferienhausgebiet endet.

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Bild 16. Der Kanal in Trosa

Wir lassen eine Radtour um den kleinen Fjord folgen, an dem Trosa liegt. Google Maps zeigt an dessen Ende eine kleine Ortschaft. Allerdings finden sich auf der anderen Seite nur ein Golfplatz und weitere Ferienhäuser.

Auf dem Rückweg folgt ein Eis in Trosa und etwas mehr Erkundung des Ortes mit dem Rad. Eine Pause am Hafen lässt viel Zeit zum Verfolgen des Kommens und Gehens der Boote.

Zurück am Stellplatz ist die Sonne inzwischen verschwunden, wir verholen uns in den Bus. Zur Abwechslung mal ein Mittagsschlaf, der auch hilft, das öde, stürmische Wetter zu überbrücken.

Später ist es nahezu windstill und wieder etwas heiterer, gute Bedingungen für einen weitren Grillabend. Skotti Grill und Alufolie lassen dies mühelos geraten.

Donnerstag

Die Luft wird kühler, die Wolken dichter, die Wettertendenz ist mäßig. Am heutigen schwedischen Nationalfeiertag füllt sich der Campingplatz zusehends, es wird richtig voll. Wir machen eine weitere Fahrt mit den Rädern nach Trosa nebst Einkäufen und Bummel. Zurück am Stellplatz machen wir uns auf einen Spaziergang auf dem Uferweg entlang der Felsenküste und durch den Wald hinter dem Campingplatz. Danach gehen wir weiter auf der gegenüberliegenden Seite des großen Platzes bis zum Strandbad und den Bootsanlegern.

Noch ein ausgedehnter Schwatz mit den Platznachbarn aus Hamburg, denen wir unser Verlängerungskabel geliehen hatten. Der Elektroanschluss liegt an den hiesigen Stellplätzen sehr weit entfernt und sie hatten kein ausreichend langes Kabel an Bord.

(Di bis Do, Tage 7 bis 9: Trosa)

Trosa - Tyrislöt

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Wir lassen uns am Morgen Zeit mit den Vorbereitungen zur Abfahrt und sind schließlich zur Check-Out-Zeit gegen 11 Uhr auf dem Weg. Als nächstes Ziel haben wir uns mit der Insel Norra Finnö eine recht weit draußen an der Ostseeküste gelegene Stelle ausgesucht. Die ca. zwei Stunden Fahrt gehen zunächst über Norrköping und Söderköping. Nach einem Abzweig in immer spärlicher besiedeltes Gebiet als ohnehin schon gelangen wir über eine Brücke auf die Insel, wo sich die Weiterfahrt nocheinmal endlos durch die landschaftlich schöne Gegend hinzieht.

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Bild 17. die Meeresbucht von Tyrislöt

Auf dem restlichen Weg hat es verschiedentlich den Anschein, als hätten wir einen Abzweig verpasst, so sehr im Niemalndsland scheinen wir uns hier zu bewegen, aber schließlich sind wir doch mit einem Mal am Campingplatz angekommen.

Der kleine Ort Sankt Anna und das dahinter gelegene Tyrislöt scheinen nur auf der Landkarte und auf Schildern zu existieren. Vor Ort sind hier allenfalls einzelne Häuser im schönen Nirgendwo. Entlegener geht es kaum.

Der Platz erstreckt sich zwischen der Ostseeküste und einem Meereseinschnitt, der sich von der anderen Seite der Insel ins Land schneidet. Wir beziehen einen schön am Waldrand gelegenen Platz auf der dem Meer abgewandten Seite, gut geschützt gegen den schärfer werdenden Wind, der vom Meer aufzieht.

Eine kleine Fahrt mit den Rädern zum Bootsanleger am Meer und in die nähere Umgebung ergibt erst einmal nichts spektakuläres. Das Wetter frischt auf und wir machen es uns den restlichen Tag und Abend am Bus gemütlich, nur unterbrochen von einem Spaziergang über den Platz und an die dem Meer abgewandte Bucht nahe unseres Stellplatzes.

(Fr, Tag 10: Trosa - Tyrislöt)

Tyrislöt

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Bild 18. die Sonne macht sich rar, aber sorgt am Abend für Stimmung

Tags darauf möchten wir uns die Umgebung mit den Rädern näher erschließen und folgen den zahlreichen Wegen in Richtung Hinterland. Es zeigt sich allerdings, dass diese jeweils nur die an der Küste verteilten Ferienhäuser erschließen und durchweg an privaten Grundstücken enden. Nach teilweise durchaus weiten Vorstößen, die jeder mit dem selben Erlebnis endet, sind schließlich keine Wege mehr übrig außer der Straße auf der wir hergekommen waren.

Wir verlegen uns auf einen Spaziergang in die nähere Umgebung die Bucht und Küste entlang. Ein ähnliches Ergebnis: Die Spazierwege reichen nicht sonderlich weit und erschließen nur die anliegenen Badebuchten. Eine längere Exkursion ist so nicht drin.

Macht nichts. Auf diese Weise haben wir die Gegend auch so gut kennen- und schätzen gelernt. Das Wetter lässt ein Verweilen an den so gefundenen wunderschönenen Stellen am Ufer eher ungemütlich geraten. So kehren wir an den Stellplatz zurück und machen es uns dort gemütlich.

(Sa, Tag 11: Tyrislöt)

Tyrislöt - Ekön

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Eine entlegene Gegend UND doofes Wetter sind dann doch nicht so spannend. Wir entscheiden für einen Ortswechsel und machen uns auf zum nächsten Ziel. Aber nicht vor einem Zwischenstopp im auf dem Weg liegenden Söderköping. Der Götakanal hat dort seine letzte Ortsdruchfahrt, bevor er wenig später hier an der Ostsee endet. Eine Parkplatzsuche an der Peripherie führt erfreulich schnell zum Erfolg und wir laufen einfach der Nase nach los in Richtung Zentrum.

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Bild 19. Söderköping

Kurz darauf erst einmal ein Wolkenbruch, wir stellen uns noch rechtzeitig irgendwo unter. Das Wetter will einfach dauernd zeigen, was so alles geht. Später, dann wieder bei Sonne betrachtet zeigt sich ein schöner Ort, der einen Bummel lohnt. Und wir gelangen auch bald zum Kanal, wo die örtliche Schleuse von ihrer Bauart her wie auch dem ganzen drumherum sehr an den Caledonian Canal erinnert, den wir vor Jahren mal mit dem Segelboot befuhren. Zwei Boote beobachten wir beim Schleusen und ziehen dann noch ein wenig weiter durch den Ort bevor es weiter geht auf unserer Etappenfahrt.

Der Abstecher nach Söderköping hat den Weg deutlich verlängert, aber unser nächstes Ziel hinter Valdemarsvik ist auch so nur rund anderthalb Stunden weit weg. Auf dem Weg noch ein kleiner Einkaufsstopp nahe dem Ort Valdemarsvik, der bei der Durchfahrt zwar schöne Ansichten der Örtlichkeiten präsentiert, den wir im weiteren Verlauf aber dennoch nur passieren. Es geht in die dem Ort vorgelagerte Region Gryt zum KustCamp Ekön an der Küste gleich hinter einem kleinen Ort namens Fyrudden.

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Bild 20. Ekön

Der Platz hat etwas seltsame Öffnungszeiten, bei geschlossener Rezeption bleibt nur die Webseite. Nach zwei erfolglosen Versuchen, damit eine Buchung hinzubekommen wurschteln wir uns irgendwie zu einer Telefonnummer durch über die eine telefonische Buchung gelingt.

Das Wetter ist weiter garstig, für die nächsten Tage ist laut Prognose wieder starker Wind vorherrschend, Regen ist heute sowieso schon dabei. Der Platz bietet ein paar ausserordentlich schön gelegene Stellplätze direkt am Wasser. Die sind uns bei dem Wetter aber zu exponiert und wir suchen uns ein auch ganz nettes, aber etwas zurückgesetzeres Plätzchen.

Am Abend klart es so weit auf, dass sogar der Grill zum Einsatz kommen kann.

(So, Tag 12: Tyrislöt - Ekön)

Ekön, Fyrudden

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Bild 21. Im Hafen von Fyrudden

Die Lage des Campingplatzes lädt zu Spaziergängen in die Umgebung ein, die uns an einige sehr schöne Plätze entlang der Felsenküste führen. Am Montag ist es allerdings sehr windig und weiterhin regnerisch, so dass wir uns längere Exkursionen sparen. Zwischenduch holen wir noch Check-In-Formalitäten nach, als die Rezeption geöffnet hat.

Am Dienstag ist das Wetter etwas freundlicher und erlaubt eine Radtour ins benachbarte Fyrudden, einem Ort der vornehmlich aus einigen Ferienhäusern sowie hauptsächlich einem Bootshafen zu bestehen scheint. An letzterem verweilen wir und beobachten einmal mehr das Kommen und Gehen der Boote.

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Bild 22. Auf den Badefelsen vor Ekön

Zurück am Campingplatz dann noch ein etwas ausgedehnterer Spaziergang, der uns zunächst in die Wälder führt, die den Campingplatz umgeben. Bei näherem Hinsehen entpuppt sich der gesamte Waldboden als Felsuntergrund, auf dem sich eine flache Erdschicht gebildet hat. Entsprechend flach wurzeln die Bäume und geben Rätsel auf, wie sie hier überhaupt Halt finden. Stellenweise erheben sich gewaltige rundliche Felsformationen wie aus einem Set von Herr der Ringe.

Zum Ufer hin lichten sich die Bäume und geben die schon erwähnten Stellen am Ufer frei, wo die Sonne heute die Felsen angenehm wärmt und einlädt, länger zu bleiben, bis es sich schließlich erneut eintrübt und der Wind kälter wird.

Trotz des eher mäßigen Wetters vergingen die zwei Tage auf Gryt wie im Fluge, wozu auch die Natur rundherum beigetragen hat. Dennoch entscheiden wir uns, allmählich für eine zügigere Weiterreise mit dem Kalkül, weiter südlich vielleicht freundlichere Wetterverhältnisse zu haben.

(Mo und Di, Tag 13 und 14, Ekön)

Ekön - Västervik

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Bild 23. Ein Stellplatz am Meer bei Västervik

Der Tag beginnt mal wieder mit strahlendem Sonnenschein, aber wir beeilen uns dennoch mit den Fahrtvorbereitungen, da in der Ferne eine pechschwarze Front näher kommt. Gerade rechtzeitig ist alles bereit und nur kurz nachdem wir den Platz verlassen geht ein enormer Wolkenbruch nieder, der uns fast bis Valdemarksvik begleitet, aber praktischerweise pünktlich für einen weiteren kurzen Einkaufsstopp endet.

Weiteres Regenwetter hält an bis zu unserer Ankunft in Västervik, wo wir ein wenig außerhalb der Stadt einen sehr großen Campingplatz ansteuern. Es ist noch recht viel frei, darunter ein sehr schön am Wasser gelegener Stellplatz in der Nähe einiger kleiner Felseninseln. Hölzerne Fußgängerbrücken verbinden die Inseln miteinander, was uns wenig später zu einen langen Spaziergang über diese Inselwelt verhilft.

Später dann ein weiterer Grillabend, auf dieser Reise müssen wir die Wetterlücken nutzen, wo sie sich bieten.

(Mi, Tag 15, Ekön - Västervik)

Västervik

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Bild 24. Västervik

Den folgenden Tag verbringen wir in Västervik. Die Stadt ist größer als die Orte, die wir bis hierher besucht hatten. Entsprechend länger dauert die Fahrt mit dem Rad bis ins Zentrum, das hinter einem lang gestreckten Bootshafen liegt und sich auf einen Hügel zieht, wo der massige Bau der St.-Gertruds-Kirche die Umgebung überblickt. Umlagert ist die Kirche von bunten Häuschen, die sich entlang gepflasterter Wege den Hügel herab gruppieren.

Über eine Brücke am Hafen wird ein Fahrdamm erreicht, der auf eine benachbarte Halbinsel vor der Stadt führt. Wir folgen mit den Rädern eine ganz Weile der Straße, die sich auf jener Insel ins Landesinnere zieht. Auf dem Rückweg nach Västervik legen wir an Unos Torn einen Stopp ein, von dem aus eine fabelhafte Panoramasicht über Meer, Hafen und Stadt besteht.

Zwischendurch wieder ein wenig Regen, aber der Tag bleibt freundlicher, als wir noch einige Zeit am Wasser nahe des Hafens bleiben. Zurück auf dem Weg zum Stellplatz noch eine Rundfahrt über den Campingplatz, der noch größer ist als es auf der Karte den Anschein hat.

Zum Abend hin wieder schlechteres Wetter und kräftiger Wind.

(Do, Tag 16 Västervik)

Västervik - Löderup

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Die Nachttemperaturen hatten schon die ganze Reise über eine große Schwankungsbreite, aber in dieser Nacht ging es herunter auf ungemütliche sechs Grad. Die Heizung haben wir nicht bemüht, aber mit einem Blick in die aktuelle Wetterprognose am Morgen entscheiden wir, unsere Fahrt nach Süden weiter zu beschleunigen.

Ohnehin auf einen Ausklang in Südschweden abzielend war dies vielleicht die Abkürzung zu etwas schönerem Wetter. Mögliche Stopps in Oskarshamn, Kalmar oder Karlskrona heben wir uns ebenso für eine andere Fahrt nach Schweden auf wie ausführlichere Erkundungen des Schärengebiets zwischen Stockholm und Västervik.

Unsere heutige Fahrt geht auf einen Schlag deutlich länger und führt direkt nach Löderup unweit von Ystad, also in den äußersten Süden von Schweden. Die Straße entlang der Küstenlinine ist nicht so gut ausgebaut wie etwa der Hinweg zwischen Malmö und Stockholm und zieht sich über fünf Stunden hin.

Immerhin erreichen wir den wunderbar weiten, weißen Sandstrand der dortigen Küstenregion bei bestem Wetter und vor allem deutlich milderen Temperaturen. Der Campingplatz von Löderup liegt nur wenige Schritte zum Sandstrand, der sich ohne Unterbrechung endlos in beide Richtungen zieht. Nach der Ankunft auf dem Stellplatz ist eine erste Strandwanderung der beste Weg um die Fahrt aus den Knochen zu bekommen. Wieder einmal ein Grillabend beschließt den Ausklang dieses Tages.

(Fr, Tag 17, Västervik - Löderup)

Löderup

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Bild 25. Der Strand bei Löderup

Das Wetter bleibt ein vordringliches Thema diese Reise über, denn die Prognose sagt auch am Samstag wieder viel Regen voraus. Der Morgen beginnt aber sonnig, beste Voraussetzungen zum draußen sitzen. Es ist auch spürbar milder und weniger windig. Dennoch stellen wir später Tisch und Stühle weg und bleiben drinnen, während das vorhergesagte nächste Regentief durchzieht.

Auf Regen folgt Sonnenschein. Eine weitere Regenfront ist für später ersichtlich, aber eine längere Strandwanderung als gestern ist bei Sonne drin und wir ziehen gleich los. Unterwegs holt uns der Regen ein und wir machen uns auf den Rückweg. Erneut zieht der Regen durch, dann lässt weitere Sonne den restlichen Nachmittag wieder freundlicher ausklingen bis sie hinter die Bäume sinkt und es kühl wird.

Am Sonntag dann ein perfekter Sommertag, das war schon die ganze Zeit vorhergesagt, warm, sonnig, kaum Wind und sehr milde Luft. Auf geht es mit den Rädern in den Ort mit dem lustigen Namen Kåseberga. Ein historischer Steinkreis aus dem achten bis elften Jahrhundert namens Ales stenar bildet dort ein Sonnenobservatorium, bei dessen Besuch die Vorstellung von dessen Errichtung und Gebrauch durch unsere Vorfahren einen Blick ganz weit in die Vergangenheit erlaubt und eine ganz besondere Atmosphäre ausstrahlt.

Der Ort befindet sich auf dem Plateau einer Steilküste, von wo aus sich weit aufs Meer und die Küste entlang bis nach Ystad blicken lässt.

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Bild 26. Ein antikes Observatorium

Kåseberga ist damit ein Anziehungspunkt für Gäste aus nah und fern. Die Fahrt mit den Rädern erübrigt es, sich in das Gewimmel aus Parkplatzsuchenden zu stürzen und erlaubt die direkte Zufahrt. Auch der kleine Ort und ebenso kleine Hafen sind nette weitere Stellen zum Schauen und Verweilen. Bei diesem Wetter erst recht beste Bedingungen und wir sehen vom Hafen aus eine Weile den Gleitschirmfliegern zu, die sich die Thermik entlang der Steilküste zunutze machen um dort auf und ab zu fliegen.

Zurück auf dem Campingplatz können wir die Sonne noch bis zum Abend nutzen, ändern aber ein weiteres Mal unsere restlichen Reisepläne. Wir hatten vor, noch ein letztes Ziel in Südschweden nahe Malmö anzufahren, aber die Wetteraussichten lassen nicht locker. Neue Regenfronten sind im Anmarsch und wir wollen es nicht darauf ankommen lassen. Weiter südlich verläuft schon die ganze Zeit eine Wettergrenze, die freundliches Wetter von den immer neuen Tiefs abgrenzt, die schon den größten Teil der Reise von Nordwesten her zu uns nach Schweden hereinsegeln.

(Sa und So, Tag 18 und 19, Löderup)

Löderup - Fehmarn

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Am Morgen geht es Richtung Malmö, zurück über die Öresundbrücke an Kopenhagen vorbei nach Seeland, Falster und Lolland. Rødby - Puttgarden ist ebenfalls im Handumdrehen absolviert, dieses Mal bereits bei deutlich schönerem Wetter als auf der Hinfahrt und schon sind wir auf Fehmarn.

Eine kurze Fahrt noch bringt uns von Puttgarden an den Fehmarnsund zum Campingplatz am Strukkamphuk. Unser letzter und bisher einziger Aufenthalt auf Fehmarn war vor sechs Jahren weiter nordwestlich Strandcamping Wallnau. Nun suchten wir für weitere Radtouren die größere Nähe zu Burgstaaken, Burgtiefe und der Fehmarnbeltbrücke.

Auch hier wieder ein kurzer, heftiger Regenguss, während wir gerade im Begriff sind, unseren Stellplatz zu beziehen. Aber danach verlaufen der Nachmittag und Abend bei sehr freundlichem und vor allem milderen Verhältnissen.

(Mo, Tag 20, Löderup - Fehmarn)

Fehmarn

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Bild 27. In Burgstaaken

Der Platz ist sehr gut ausgestattet, auch die Einkaufsmöglichkeiten können sich sehen lassen, nur der Mobilfunk- und WLAN-Empfang ist nicht auf diesem Niveau und könnte besser sein. Aber für die restliche Planung ist das nicht so wichtig. Die Wetterprognose sieht auch hier eher wechselhaft aus, aber noch deutlich freundlicher als wir es bislang erlebten. Alles in allem versöhnliche Aussichten für die Aktivitäten, die wir während der restlichen Zeit vorhaben.

Dienstag

Bei schönstem Sonnenschein brechen wir am Vormittag mit den Rädern auf. Noch auf dem Platz stoßen wir auf den Verkaufsstand eines Fischhändlers, der, wie sich herausstellt, einmal wöchentlich hierher kommt. Das verlangt noch einen kurzen Zwischenstopp. Nach dem Abliefern des 'Fangs' geht es dann aber in Richtung Südstrand.

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Bild 28. Der Fehmarnsund

Der Weg geht am Ufer des Fehrmarnsund entlang bis hinter die Fehmarnsundbrücke, dann knickt die Strecke auf der Höhe des Campingplatzes Miramar ab ins Inselinnere Richtung Wulfen, um hinter dem Ort am Burger See wieder am Ufer weiter zu verlaufen bis Burgstaaken. Dort kann ein U-Boot und ein Seenotrettungskreuzer besichtigt werden, aber wir machen dort nur wegen der da befindlichen Marktstände einen weiteren Halt bevor es am Ufer weiter bis Burgtiefe geht.

Der Badestrand erstreckt sich mit Strandkörben am Fuße der brutalistischen Hochhausbauten des örtlichen Strandhotels, wo auch eine Strandpromenade sich durch den Betoncharme diverser Geschäfte zieht. Wir lassen einen kleinen Bummel nach Mitbringseln und den Besuch des Yachthafens folgen, dann geht es den ganzen Weg zurück bis Strukkamphuk.

Zum Abend hin zieht sich das Wetter zu, wir hatten Glück mit der Sonne während des Ausflugs. Immerhin kein Regen, so dass der am Morgen erworbene Lachs auf den Grill kommen kann. Später und während der Nacht zieht wieder Regen durch.

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Bild 29. Brutalismus am Südstrand

Mittwoch

Der Morgen beginnt verhangen aber nach dem Frühstück kommt allmählich die Sonne heraus. Eine weitere Radtour geht in der anderen Richtung die Küste herauf über Lemkenhafen nach Orth und weiter zum Leuchtturm Flügge. Hinter dem Campingplatz Flügger Strand machen wir kehrt und fahren zurück bis Orth, wo wir im Hafen verweilen. Die Saison beginnt gerade erst und es lässt sich beobachten, wir große Segelyachten aus dem Winterlager geholt und zu Wasser gelassen werden.

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Bild 30. Kuriosum am Wegesrand: Der Jimi-Hendrix-Gedenkstein

Schließlich geht es zurück zum Stellplatz, nicht aber bevor noch Gebäck für ein Kaffekränzchen besorgt ist. Der restliche gegrillte Lachs macht sich später gut mit Nudeln, während das Spiel Deutschland gegen Ungarn zumindest im Audiostream verfolgt wird.

Donnerstag

Die ganze Zeit über war für heute bereits bestes Wetter vorhergesagt und so kommt es dann auch. Ideale Bedingungen für einen Besuch eines Bulli-Treffens, das heute für gleich mehrere Tage am Südstrand startet. Wir wiederholen die Fahrt vom Dienstag und verbringen den Tag beim Bulli-Treffen, wo über zweihundert Fahrzeuge zu besichtigen sind, darunter auch eine ganze Menge liebevoll gepflegter T1- und T2-Modelle wie auch allerlei sonstige exotische Umbauten.

Auch zahlreiche Verkaufsstände mit jeder Menge nötigem und unnötigem Zubehör weckt die Neugier und regt zu Fachsimpeleien an, während von einigen Fressbuden auch für das leibliche Wohl gesorgt ist. Von einer Musikbühne wird das Ganze ordentlich beschallt, ein Volksfest für Bulli-Fans.

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Bild 31. Gepflegte Schätze beim Bulli-Treffen

Unter den Verkaufsständen findet sich sogar der Hersteller spezieller Markisenanbauteile aus Dänemark, der uns einen Händler hier in Burg vermitteln kann, wo wir uns ein bestimmtes, ansonsten fortwährend vergriffenes Produkt tatsächlich anschauen können.

Also für den Rückweg noch ein Abstecher nach Burg, wo wir auch wirklich fündig werden. Anschließend darf ein Besuch im Zentrum von Burg auch nicht fehlen. Wir finden eine schöne Ortsmitte vor, deren Charme jedoch kräftig vom Durchgangsverkehr der Autos ruiniert wird. Einmal mehr fragen wir uns, wozu der Autoverkehr derart mitten durch ein belebtes Zentrum führen muss anstelle außen herum und fahren mit den Rädern lieber weiter, bis wir in Burgstaaken wieder auf rad- und freizeitfreundlichere Gegend stoßen.

Auf dem Rückweg bleiben wir dieses Mal noch bei einem längeren Päuschen am Fehmarnsund und nehmen auf dem Rückweg zum Stellplatz erneut das Angebot der Bäckerei des Platzes in Anspruch.

(Di bis Do, Tage 21 bis 23, Fehmarn)

Fehmarn - Frankfurt

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Für unseren letzten Tag haben wir uns nichts Konkretes vorgenommen und starten erst einmal ganz gemächlich in den Morgen. Das Wetter ist ungemütlich, es wird noch regnen. Schon wieder. Die Wettervorhersage macht sich auch an diesem Tag ungewollt zum Thema und wir harren optimistisch einer unerwarteten Wetterbesserung, die sich aber nicht abzeichnen will.

Schließlich entscheiden wir noch kurzentschlossen, uns noch heute auf den Heimweg zu begeben. Gegen 13 Uhr sind wir auf der Piste.

Auf dem unsäglichen Stück zwischen Soltau/Celle und Hannover gleich mehrere Unfälle, wie auch nochmals hinter Hannover. Dabei ist kein sonderlich hohes Verkehrsaufkommen zu erkennen und ab Göttingen geht es sogar ruhiger weiter, als wir es bei den zahllosen Fahrten auf dieser Strecke je erlebten. Immerhin. Auch, wenn uns die Staus wieder Stunden kosteten sind wir froh, dass der größere Teil der Fahrt entspannt und ohne Zwischenfälle absolviert werden konnte, als wir schließlich nach der langen Fahrt zuhause ankommen.

(Fr, Tag 24, Fehmarn - Frankfurt)

Schlussbemerkungen

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Nach 2021 war dieses Jahr erneut Schweden unser Ziel. Eine Fahrt, die in verschiedener Hinsicht nicht so verlief, wie wir es uns vorgestellt hatten und dennoch eine große Zahl guter Erlebnisse und Erinnerungen ergab. Nach den zwei Weltmetropolen am Beginn der Reise sorgten anschließend die vielen naturschönen Plätze reichlich für Erholung. In diesem Punkt ist die Planung gelungen.

Wir haben nun noch mehr Orte in Schweden kennengelernt, an die wir gern einmal zurückkehren und noch eingehender für uns erschließen möchten. Das Land ist schon sehr besonders und hält noch eine Menge weiterer lohnender Ziele bereit.

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Bild 32. Strömkajen Stockholm

Bitter bleibt der Verlust des Mobiltelefons, was manche unterwegs gewohnten Dinge erschwerte oder wegfallen ließ. Dazu kam die Ungewißheit, ob trotz schneller Reaktion nicht doch irgendwelche auf dem Gerät befindliche Daten in falsche Hände gerieten und missbraucht werden, was sich zum Glück als unbegründet erwies, aber damit alles überschattete.

Das Wetter zeigte sich nicht von seiner besten Seite, allerdings waren diese Verhältnisse in diesem Jahr ganz allgemein der Trend und wir konnten mit so manchem Ortswechsel noch vergleichsweise flexibel reagieren.

Die erstmalige Mitnahme der Fahrräder auf eine so lange Fahrt war eine Bereicherung. Die Kompaktheit des Bulli wird im Grunde nicht beeinträchtigt, wenn auch bei Höhe und Länge ein wenig mehr auf die zusätzliche Traglast geachtet werden muss. Die Einschränkung beim Fahren sowie bei Ortswechseln ist minimal und wird von der deutlich größeren Mobilität vor Ort und dem so gestiegenen Aktionsradius mehr als aufgewogen.

Auch unter manch widriger Bedingung sorgt eine Reise nach Schweden stets für unvergessliche, erholsame Zeiten in einzigartiger Natur. Und die insgesamt kühlere Lage Skandinaviens ist bei allen Wetterkapriolen ein guter Kontrast zu Hitzetagen, wie wir sie in unseren Breiten vermehrt erleben.