Närrisches Treiben

6. Juli 2019

 

foto Die närrische Zeit ist für dieses Jahr schon lang vorüber. Der Sommer war zu jener Zeit noch fern, an warme, helle Tage nicht zu denken. Ganz anders jetzt. Umfangen von wonniger Wärme und Sonnenlicht muten Bilder aus kalt-trüber Winterzeit ein wenig unwirklich an. Gerade deshalb ist es momentan ein guter Kontrast. Da ich dies schreibe hat es draußen dreißig Grad und die Atmosphäre eines sonnigen Sommertages kippt ein wenig ins Gewittrige.

Der Blick auf die Aufnahmen von der Fassenacht lässt noch einen anderen Gedanken aufkommen. Wie wäre es, wenn Kostüme wie diese demnächst als Dienstkleidung im Bundestag und dem Europäischen Parlament gelten? Die dortigen Geschehnisse gehen über übliche Sommerloch-Eskapaden weit hinaus. Ärger ist hier fehl am Platze. Es lässt sich nur noch mit Humor ertragen derart für dumm verkauft zu werden.

Die etablierten Parteien wundern sich noch immer über den Erfolg von Populisten, während anderswo schon längst klargemacht wurde, wie es in den Wählern solcher Strömungen aussieht. Warum hat denn wohl etwa Donald Trump es so leicht, das amerikanische Polit-Establishment seinen Wählern gegenüber für alle Schwierikgeiten verantwortlich zu machen? Jenes Establishment gibt auch anderswo keine rühmliche Figur ab und erlaubt so vermutlich einen Blick auf wohl auch bei uns bald folgende Exzesse. 

Wenn doch nur das Postengeschachere mal irgendwann in gehaltvolle Regierungstätigkeit mündete. Wir hatten gerade erst die endlos scheinende Phase der Regierungsbildung in Deutschland hinter uns. Das seinerzeit vorherrschende Handlungsvakuum setzt sich mit dem Brexit in UK und nun auch der EU fort.

Warum war ich nochmal zur Europawahl gegangen? Reine Beschäftigungstherapie, wie sich jetzt zeigt. Und nun wird doch tatsächlich eine CO2-Steuer propagiert und stößt obendrein auf große Zustimmung. Klar. Erstmal den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen. Konkrete Maßnahmen zur Verringerung von CO2 sind derweil noch nicht einmal ansatzweise in Sicht.

Was hilft Gejammer, mehr als dagegen anwählen kann der handelsübliche Bürger ja nicht. Ausser vielleicht eine weitere Splitterpartei ins Leben zu rufen. Stattdessen hier lieber einstweilen weitere Bildbeispiele einer Kleiderordnung, die vielleicht die Handlungen der politischen Akteure mit ihrem Bild in der Öffentlichkeit besser in Einklang bringt. Die Ukraine hat den einzig logischen Schritt bereits vollzogen und nach einem Millionär nun einen Komiker zum Präsidenten gewählt.

Wie wäre es mit Anke Engelke als Kanzlerin?

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