Wirkung

16. Juni 2019

 

foto Ein Bild machen von etwas, das die Wahrnehmung fesselt, das ist eine Seite der Fotografie. Einen Moment, eine Sehenswürdigkeit, das Porträt einer Person, es kann ganz unterschiedliche Gründe geben.

Eine andere Seite ist, mit der sich ergebenden Fotografie ein Bild zu schaffen. Eine Ansicht, die erst durch die Wahl des Bildausschnitts und des Moments zu einer eigenen Darstellung wird. Das Ergebnis einer jeden Fotografie ist letztlich eine solche Darstellung. Ob sie mit dieser Absicht oder aus einem der zuvor genannten Beweggründe entstand macht einen Unterschied.

Zwar dürfte sich gelegentlich eine Mischung dieser Ansätze in Bildern finden. Aber in meinem Fall gibt es oft Gelegenheiten, in denen ohne jeden weiteren Anspruch als mit der Fotografie ein eigenes Bild zu schaffen der Auslöser betätigt wird. Das führt zu einer ziemlich unzusammenhängenden Reihe von Bildgegenständen, ihnen gemeinsam ist lediglich die besagte Absicht.

Freilich können die allermeisten Bilder nachträglich in eine oder mehrere Gruppe einsortiert werden, das ergibt sich aus dem Kontext ihrer Umgebung oder Situation. Ganze Bildstrecken von einer bestimmten Begebenheit oder einem Thema mögen eine Ausnahme bilden und einen dokumentarischen Charakter hinzufügen. Aber ich betrachte Fotografien in erster Linie nicht unter dem Aspekt des Kontexts oder ihres Gegenstands sondern wie sie als Bild wirken und warum.

Das mag eigen wirken oder vielleicht nicht nachvollziehbar. Allerdings vereinfacht es mir bei der nachträglichen Betrachtung und Auswahl sehr oft die Einordnung, ob und warum eine Fotografie für mich funktioniert ohne, dass ihr sachlicher Inhalt damit viel zu tun hat.





 

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