Verkleidung

29. Mai 2019

 

foto Bei Bildern aus der Fastnachtszeit überwiegen, wer hätte es gedacht, Ansichten von kostümierten Zeitgenossen. Dort, wo sie auf unverkleidete Mitmenschen treffen, die vielleicht gerade irgendwelchen Dingen des Alltags nachgehen, entstehen bisweilen unerwartete Begegnungen. Es kann aber auch interessant sein, die Menschen hinter den Verkleidungen sichtbar zu machen, denn letztlich prägen Ausdruck und Haltung der Träger wie ihre Kostüme wirken.

Alles mag letztlich zur Inszenierung der Faschingsrituale beitragen. Bei alledem kann der Mensch aber nicht aus seiner Haut. Manchmal gelingt es, den Schein zu durchdringen und Momente wirken auch ganz ohne schrille Fassade.

Wir alle verkleiden uns ja auch im Alltag fortwährend, zu Karneval treffen wir im Grunde nur die Übertreibung an. Eine Kamera um den Hals geht dabei eventuell so lange ebenfalls als Verkleidung durch wie man sie nicht benutzt. Ich kenne zum Beispiel außer mir niemanden, der seinen Fotoapparat so mit sich herum trägt. Wahrscheinlich möchten die meisten nicht auf diese Weise selbst zum Klischee werden und tragen sie deshalb anders.

Klischee hin oder her ist es meiner Erfahrung nach allerdings nicht nur zu Fasching eine gute Möglichkeit unscheinbar zu wirken. Obendrein funktioniert für mich das Bilder machen so am besten, die Kamera ist schnell in Anschlag gebracht und gut zum Nachjustieren der Einstellungen griffbereit während man sonst die Hände frei hat.

Zu Fasching hat diese Vorgehensweise wieder gute Dienste geleistet und eine eigene Bildstrecke hervorgebracht, die auf den Fotoseiten noch hie und da letzten Zuwachs erhält. Die hier gezeigte Aufnahme habe ich als Titelbild der Serie gewählt.





 

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